Uwe Krupp wird neuer Headcoach des EV Landshut. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. Der zweifache Champion der US-amerikanischen Top-Liga NHL und ehemalige Trainer der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft hat in Landshut demnach einen Vertrag bis Sommer 2027 unterschrieben. Es besteht auch eine Verlängerungsoption für eine weitere Saison für Krupp, der im Juni 60 Jahre alt wird.
Starkes Signal nach innen und außen
"Die Verpflichtung eines Mannes mit der außergewöhnlichen Vita von Uwe Krupp ist ohne Frage ein Meilenstein für den EV Landshut und ein starkes Signal nach innen und außen, dass wir unsere Strategie als professionell aufgestellter, wirtschaftlich gesunder und ganzheitlich attraktiver Standort konsequent vorantreiben", erklärte Michael Imhoff, Vorsitzender des Beirats der EVL Spielbetrieb-GmbH.
Krupp blickt auf eine lange Eishockey-Karriere zurück. Als Spieler absolvierte er mehr als 800 Partien in der NHL und holte mit der Colorado Avalanche und den Detroit Red Wings zweimal den Stanley Cup.
Erfahrungen als Spieler in Landshut
Auch erste Berührungspunkte mit Landshut entstanden während dieser Zeit. Als in der NHL wegen Streitigkeiten zwischen der Spielergewerkschaft und den Teams zahlreiche Spiele ausfallen mussten, zog es viele Profis nach Europa – und Krupp zum EV Landshut. Dort bestritt er fünf Spiele, schoss ein Tor und bereitete zwei weitere vor.
Später kehrte Krupp in neuer Rolle nach Landshut zurück, dann für ein Gastspiel als deutscher Nationaltrainer. Später war Krupp zweimal Trainer in seiner Heimatstadt bei den Kölner Haien und bei den Eisbären Berlin. Im Ausland trainierte er den tschechischen Club Sparta Prag und zuletzt den HC Lugano in der Schweiz.
Kein kurzfristigerer Plan, sondern nachhaltiges Projekt
Für seine neue Trainerstation in Landshut betont Geschäftsführer Ralf Hantschke, gehe es nicht um den kurzfristigen Plan oder den sofortigen Aufstieg in die Deutsche Eishockeyliga: "Wir wollen ein gesundes, nachhaltiges Projekt etablieren – geprägt von gegenseitigem Vertrauen und wirtschaftlichem Weitblick, einhergehend mit sportlichen Ambitionen."
Der neue Trainer, bekräftigt Hantschke, sei "fachlich wie menschlich ein großer Gewinn für unsere gesamte Organisation. Uwes Art zu führen, seine Erfahrung, seine Bescheidenheit – das wird Strahlkraft entfalten."
Kontakt zu Krupp kam über die Truntschka- Brüder
"Der Kontakt zu Uwe Krupp kam über die Brüder Bernd und Gerd Truntschka, sie kennen sich noch bestens aus ihrer aktiven Zeit als Spieler", erklärte Hantschke im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. "Dann gab es ein erstes Treffen und wir haben festgestellt, dass man inhaltlich sehr nah beieinanderliegt, was die sportliche Entwicklung des Vereins angeht. Auch das Thema der Nachwuchsförderung war uns dabei sehr wichtig." Mit seiner Vita und Historie sei Krupp "einfach der beste Mann".
Dass sich der Zweitligist einen Mann wie Krupp leisten kann, liege an der bereitwilligen Unterstützung von Sponsoren, "so konnte die Verpflichtung möglich gemacht werden", so Hantschke. Möglichst zeitnahe wolle man Krupp persönlich in Landshut vorstellen, vielleicht sogar schon in der kommenden Woche, erklärte Hantschke.
"Landshut steht für etwas, mit dem ich mich identifizieren kann"
Zu seiner Rückkehr an den Gutenbergweg nach gut drei Jahrzehnten erklärt Uwe Krupp: "Landshut steht für etwas, mit dem ich mich identifizieren kann. Tradition, Werte, Nachwuchsarbeit: Das alles ergibt für mich Sinn – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich. Ich sehe meine Rolle nicht nur an der Bande der Profis, sondern als aktiver Gestalter der sportlichen Zukunft dieses Vereins, die schon im Jugendbereich beginnt."
Der EV Landshut ist deutschlandweit bekannt für seine Nachwuchsarbeit im Eishockey. Auch hier soll nach Angaben des Vereins eine enge Zusammenarbeit zwischen Krupp und dem sportlichen Leiter Max Brandl entstehen.
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