Suche nach der Ursache des Surf-Unfalls im Eisbach.
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Suche nach der Ursache des Surf-Unfalls im Eisbach.

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Tod einer Surferin: Was die Eisbach-Untersuchung ergeben hat

Tod einer Surferin: Was die Eisbach-Untersuchung ergeben hat

Vor rund drei Wochen ist eine Surferin im Münchner Eisbach verunglückt, eine Woche später ist sie in der Klinik gestorben. Für die Ermittlungen wurde das Wasser des Bachs abgelassen. Was die Polizei gefunden hat.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Dieser Artikel ist erstmals am 30.04.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

Nach dem tödlichen Surf-Unfall in München hat die Polizei am 30. April den Grund des Eisbachs untersucht - allerdings vorerst ohne greifbares Ergebnis. Der Wasserstand des Eisbachs war abgesenkt worden, damit die Polizei die Unfallstelle absuchen konnte. Vor drei Wochen war dort eine 33-jährige Surferin verunglückt: Sie blieb mit ihrer Sicherheitsleine, die das Surfbrett mit dem Fuß verbindet, unter Wasser hängen und wurde so immer wieder unter Wasser gezogen.

Rund 50 Polizeikräfte – unter ihnen auch Taucher – nahmen das Bett des Eisbachs in Augenschein, um herauszufinden, ob die Leine vielleicht an einem ins Wasser geworfenen Einkaufswagen, E-Roller oder Fahrrad hängen geblieben war. Die Polizistinnen und Polizisten sperrten den Zugang ab und gingen akribisch das Bachbett ab.

Kleinere Metallteile bei Suche gefunden

Am Nachmittag zog Polizei-Pressesprecherin Anna Maria Sporer schließlich eine Bilanz der Suche: "Im Rahmen der Nachschau im Eisbach wurden nach jetzigem Kenntnisstand keine größeren Gegenstände aufgefunden, die in direktem Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen gesetzt werden können." Allerdings seien mehrere kleinere, metallische Gegenstände sichergestellt worden. Die sollen nun daraufhin untersucht werden, ob sie "in ursächlichem Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen stehen könnten". Die Ergebnisse fließen dann in die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München ein.

Aufgewühlte Surfer-Szene

Aufgewühlt bleibt die Münchner Surfszene auch drei Wochen nach dem Unfall: Die Anteilnahme auch vieler Passanten an der Brücke neben dem Haus der Kunst - dort, wo sich sonst die Surfer mit ihren Neoprenanzügen in die Welle stürzen - war ungebrochen. Franz Fasel von der Interessengemeinschaft Surfen in München schilderte die Situation, der die Surferin ausgeliefert war: "Wenn man sich bei 25.000 Litern Wasser in der Sekunde da irgendwie verhakt, kommt man alleine nicht mehr raus." Er hoffe, dass geklärt werden könne, woran genau sich die Sicherheitsleine der Surferin verfangen habe.

Feuerwehr-Retter: Sehr belastende Situation

Angeordnet hatte die Absuche die Staatsanwaltschaft München. Dafür war eigens der Zufluss des Eisbachs beim Wehr auf Höhe der Münchner Lukaskirche gehemmt worden, ohne ihn allerdings komplett abzusperren. Das war wichtig, damit die Fische und Bachlebewesen im Eisbach und den anderen Bächen die Aktion überleben konnten.

Unter den Beobachtern war auch Stefan Kießkalt von der Münchner Berufsfeuerwehr. Seine Kollegen hatten die Verunglückte drei Wochen zuvor aus dem Wasser gezogen. Eine sehr belastende Situation sei das gewesen - physisch wie psychisch, erinnert er sich.

Surfer hoffen auf Wieder-Freigabe der Eisbachwelle

Welche Bedeutung die Welle für München hat, zeigt sich kaum 100 Meter weiter - dort wirbt das Bayerische Nationalmuseum für sich als "Schatzhaus bei der Eisbachwelle". Viele Jahre hatte die Stadt München an dieser Stelle das Surfen toleriert; trotz der starken Nutzung wurden keine schweren Unfälle bekannt. Franz Fasel von der Interessengemeinschaft Surfen vergleicht das Surfen mit dem Bergsteigen: Wie der Unterschied zwischen einer Kletterhalle und den echten Bergen sei der Unterschied zwischen künstlichen Wellen und dem Eisbach. Darum hofft er, dass es bald weitergeht.

Von den drei Surf-Hotspots in München ist derzeit nur der an der Floßlände in Thalkirchen nutzbar. Ob und wie es am Eisbach weitergeht mit dem Surfen, entscheiden die Ermittlungen und die Behörden bei Stadt und Freistaat.

Im Video: Polizei untersucht Grund des Eisbachs

Zwei Wochen nach dem tödlichem Surf-Unglück wurde das Wasser im Eisbach abgesenkt.
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Zwei Wochen nach dem tödlichem Surf-Unglück wurde das Wasser im Eisbach abgesenkt.

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