Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im Juli 2024 stärker gestiegen, als es in diesem Monat üblich ist.
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Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im Juli 2024 stärker gestiegen, als es in diesem Monat üblich ist.

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Arbeitslosenzahl in Bayern steigt stärker als saisonal üblich

Arbeitslosenzahl in Bayern steigt stärker als saisonal üblich

Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im Juli stärker gestiegen, als es in diesem Monat üblich ist. Gründe sind die gedämpfte Konjunktur, die Transformation in der Automobilindustrie und der Ukrainekrieg. Fachkräfte werden aber weiterhin gesucht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Es ist im Juli durchaus üblich, dass die Zahl der Arbeitslosen steigt. Vor allem junge Menschen, die gerade die Schule oder eine Ausbildung beendet haben, melden sich vorübergehend arbeitslos. Nach Angaben der bayerischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit ist die Arbeitslosenzahl in diesem Juli aber stärker gestiegen als gewöhnlich.

Insgesamt waren zum Stichtag Mitte des Monats 279.256 Menschen ohne Arbeit. Das sind 8.145 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Juli vor einem Jahr fällt der Anstieg noch deutlicher aus. Damals betrug die Quote 3,2 Prozent.

Mehrere Gründe für Anstieg der Arbeitslosigkeit

Nach den Worten des Chefs der bayerischen Arbeitsagenturen, Markus Schmitz, gibt es drei Gründe für den Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Juli. Zum einen sei die weiterhin gedämpfte Konjunktur dafür verantwortlich, so Schmitz. Zum anderen sorge die Transformation in der Automobilbranche für steigende Zahlen. Unter Transformation versteht man die zunehmende Digitalisierung und die Umstellung auf neue Antriebstechniken in den Fahrzeugen, zum Beispiel auf E-Mobilität. Als dritten Grund nannte Schmitz den Krieg in der Ukraine. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer seien arbeitslos gemeldet.

Weiterbildungen für Arbeitslose und Beschäftigte

Der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen betonte in dem Zusammenhang die Bedeutung von Weiterbildungen. Denn gut ausgebildete Fachkräfte würden weiterhin gesucht. "Wir werden in diesem Jahr knapp 350 Millionen Euro in die Weiterbildung von Arbeitslosen und Beschäftigten investieren, damit wir möglichst viele so fit machen, dass sie zu Fachkräften werden und das umsetzen, was die Unternehmen brauchen," so Schmitz.

Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt auf hohem Niveau

Insgesamt sind in den bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcentern im Moment 133.284 offene Stellen gemeldet. Das sind in etwa so viele wie im Monat zuvor. Im Vergleich zum Juli vor einem Jahr ist die Zahl aber um mehr als zehn Prozent gesunken.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt vor allem in der Zeitarbeit, im Gastgewerbe, im IT-Bereich und im verarbeitenden Gewerbe. Der Rückgang findet allerdings auf hohem Niveau statt. Denn die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach Angaben der bayerischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit weiterhin höher als in den Jahren vor der Corona-Pandemie.

Landkreis-Spitzenreiter in Oberbayern

Innerhalb Bayerns sind die Arbeitslosenquoten sehr unterschiedlich. Die beiden Spitzenreiter mit der geringsten Quote von jeweils 2,2 Prozent finden sich in Oberbayern mit den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Pfaffenhofen an der Ilm.

"Das ist Vollbeschäftigung," so der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Schmitz. Dicht dahinter folgen die Landkreise Erding und Roth mit jeweils 2,3 Prozent sowie die Landkreise Günzburg, Donau-Ries, Neumarkt in der Oberpfalz und Main-Spessart mit jeweils 2,4 Prozent.

Sorgenkinder Schweinfurt, Coburg und Amberg

Die beiden Schlusslichter am bayerischen Arbeitsmarkt bilden die Städte Schweinfurt und Coburg mit einer Arbeitslosenquote von jeweils 6,9 Prozent. In beiden Städten spielt die Automobilzuliefer-Branche eine große Rolle, die gerade großen Umbrüchen ausgesetzt ist. Zusammen mit der Stadt Amberg sind die drei so etwas wie die Sorgenkinder der bayerischen Arbeitsmarktpolitik.

In Amberg ist die Quote mit 5,7 Prozent zwar um einiges geringer als in Coburg und Schweinfurt. Allerdings ist die Quote in Amberg binnen Jahresfrist ungewöhnlich stark angestiegen, nämlich um 1,5 Prozentpunkte, so stark wie in keiner anderen Stadt oder einem anderen Landkreis. Als Gründe für den Anstieg in Amberg nannte Markus Schmitz Entlassungen in der Zeitarbeit und nicht verlängerte Zeitverträge in den Industrieunternehmen.

Gegen den Trend: Ansbach baut Arbeitslosigkeit ab

Gegen den bayernweiten Trend stemmt sich die Stadt Ansbach. In 95 von 96 bayerischen Städten und Landkreisen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Juli vor einem Jahr nämlich gestiegen. Nur die Stadt Ansbach kann einen Rückgang verzeichnen. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote dort bei 4,7 Prozent, jetzt beträgt sie 4,5 Prozent. Ansbach sei eine klassische Verwaltungsstadt und wenig abhängig von der Industrie. Daher gelinge dort der Abbau der Arbeitslosigkeit gut, so der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Schmitz.

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