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Zeitplan für Continental in Nürnberg: Zum Jahresende ist Schluss

Zeitplan für Continental in Nürnberg: Zum Jahresende ist Schluss

Seit Februar ist bekannt, dass der Autozulieferer Continental im Zuge eines Stellenabbaus seinen Nürnberger Standort komplett schließen will. Der Zeitplan dafür steht nun offenbar - und das Aus kommt früher als gedacht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Absatzkrise der deutschen Autohersteller auf der einen Seite, die Transformation auf der anderen: Mit diesen Herausforderungen vor der Brust haben längst auch die größten Autozulieferer zum Rotstift gegriffen – so auch Continental. Im Februar hatte der Konzern den Abbau weiterer 3.000 Jobs angekündigt, knapp die Hälfte davon in Deutschland.

Den Standort Nürnberg will Continental komplett schließen. Der DAX-Konzern hatte den Schritt damit begründet, dass man auf ein herausforderndes Marktumfeld reagiere und sich im Bereich Forschung und Entwicklung neu aufstellen wolle.

Programm für verbliebene Nürnberger Conti-Beschäftigte

Aktuell läuft in Nürnberg für die verbliebenen 120 Conti-Beschäftigten ein Freiwilligen-Programm. Das bestätigte ein Konzernsprecher dem BR auf Nachfrage. Obwohl Nürnberg ein Forschungs- und Entwicklungsstandort des Autozulieferers ist, gehört die Arbeit dort offenbar nicht zum künftigen Konzept und der Neuausrichtung des Unternehmens.

Die Nürnberger Beschäftigten bekommen derzeit Abfindungsangebote. Nach BR-Informationen dürften die meisten das auch annehmen. Nur wenige der Nürnberger Beschäftigten bekommen die Möglichkeit, an andere Standorte des Autozulieferers zu wechseln, etwa nach Regensburg oder Ingolstadt.

Das Freiwilligen-Programm läuft noch bis Ende Juni. Wer das Angebot nicht annimmt, dem droht wohl die Kündigung. Laut Continental sei man aber bemüht, die Standortschließung und den damit verbundenen Jobabbau "so sozialverträglich wie möglich" zu gestalten, wie ein Konzernsprecher sagt.

Continental-Schließung wohl bis Ende Oktober

Im Herbst sollen nach BR-Informationen am Forschungs- und Entwicklungsstandort von Conti in Nürnberg die Lichter ausgehen. Demnach folgt im Anschluss ein Rückbau, der dann bis Jahresende abgeschlossen sein soll.

Damit würde die Schließung deutlich früher abgewickelt als im Februar mit Blick auf die Gesamtmaßnahmen angekündigt. Damals war von Ende 2026 die Rede. Eine möglicherweise vorgezogenes Ende noch in diesem Jahr wollte der Conti-Sprecher nicht bestätigen und verwies auf laufende Gespräche.

Kritik: Schließung von Continental-Standort nicht sinnvoll

Nach BR-Recherchen ist unstrittig, dass es an dem Standort, an dem etwa Software entwickelt wird, zwar Überkapazitäten gegeben habe und gibt. An der kompletten Schließung gibt es aber dennoch Kritik, auch aus wirtschaftlichen Gründen.

Wie BR erfuhr, müssen nun beispielsweise gewinnbringende Projekte abgegeben werden, obwohl unklar ist, ob sie ohne die Expertise aus Nürnberg noch im gleichen Maße profitabel weitergeführt werden können. Eine realistische Chance, dass der Conti-Standort in Nürnberg doch erhalten bleiben könnte, gibt es nach BR-Informationen dennoch nicht.

Dieser Artikel ist erstmals am 30. Mai 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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