EZB-Präsidentin Christine Lagarde
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EZB-Präsidentin Christine Lagarde (am 27. Juli 2023)

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EZB hebt Leitzins zum zehnten Mal in Folge – auf 4,5 Prozent

EZB hebt Leitzins zum zehnten Mal in Folge – auf 4,5 Prozent

Der Leitzins im Euroraum steigt auf 4,5 Prozent. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss am Donnerstag eine Anhebung um 0,25 Prozentpunkte, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

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Die schwächelnde Konjunktur unterbricht die Serie von Zinserhöhungen im Euroraum vorerst nicht: Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent an. Der EZB-Rat hat damit die zehnte Zinserhöhung in Folge seit Juli 2022 beschlossen.

Mit den höheren Zinsen versucht die Notenbank, die hartnäckig hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Weil teurere Kredite zugleich eine Last für die Wirtschaft sind, waren zuletzt Forderungen nach einer Zinspause lauter geworden.

EZB-Präsidentin Lagarde hatte Zinssenkung ausgeschlossen

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte nach der vorherigen Sitzung des EZB-Rates Ende Juli für die September-Sitzung sowohl eine weitere Zinserhöhung als auch eine Unterbrechung der beispiellosen Serie von Anhebungen nicht ausgeschlossen. Lediglich einer Zinssenkung erteilte die Französin bereits damals eine Absage.

Mittelfristig strebt die EZB für den Euroraum eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Bei diesem Niveau sehen die Währungshüter Preisstabilität gewahrt. Doch von dieser Zielmarke ist die Teuerung nach wie vor weit entfernt. Im August schwächte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Währungsraum der 20 Länder nicht weiter ab. Die jährliche Inflationsrate verharrte einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat zufolge bei 5,3 Prozent. Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs, in dessen Folge die Preise für Energie und Nahrungsmittel in die Höhe schnellten, zeitweise zweistellig gewesen.

Hohe Inflation zehrt an Kaufkraft

Höhere Inflationsraten zehren an der Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Menschen können sich für ihr Geld weniger leisten. Das bremst den privaten Konsum, der eine wichtige Stütze der Konjunktur ist.

Die jüngsten Daten zeigten, "wie hartnäckig das Biest Inflation" sei, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel kürzlich dem Handelsblatt. "Wir sind zwar ein gutes Stück bei der Inflationsbekämpfung vorangekommen. Unseren Zielwert für die Inflation haben wir aber längst noch nicht erreicht."

Euro-Raum: Kernteuerung leicht gesunken

Immerhin gab es in den jüngsten Inflationsdaten einen Hoffnungsschimmer: Die Kernteuerung im Euroraum – das ist die Rate ohne schwankungsanfällige Preise für Güter wie Energie und Lebensmittel – ging von 5,5 Prozent im Juli auf 5,3 Prozent im August zurück.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstagnachmittag in einer ersten Reaktion positiv auf die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank reagiert. Der Dax drehte leicht zurück ins Plus auf 15.674 Punkte, nachdem er zeitweise bis auf 15.588 Punkte gesunken war.

Mit Informationen von dpa

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