In der Industrie und im Baugewerbe rechnet das IAB mit Rückgängen in der Beschäftigung.
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In der Industrie und im Baugewerbe rechnet das IAB mit Rückgängen in der Beschäftigung.

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Prognose: Wirtschaftsflaute beeinflusst auch den Arbeitsmarkt

Prognose: Wirtschaftsflaute beeinflusst auch den Arbeitsmarkt

Der deutsche Arbeitsmarkt leidet zunehmend unter der anhaltenden Wirtschaftsflaute. Eine entsprechende Prognose hat das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung veröffentlicht. In vielen Bereichen werden Arbeitslosenzahlen steigen.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland zwar weiter ansteigen wird, aber nicht so stark wie in den zurückliegenden Jahren. Für das laufende Jahr prognostiziert das IAB einen Anstieg um 160.000 Personen auf 34,95 Millionen – für 2025 ein weiteres Plus um 170.000 auf 35,12 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

Anstieg der Arbeitslosenzahlen in vielen Bereichen

Gleichzeitig rechnen die IAB-Forscher aber auch mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 170.000 im laufenden Jahr und um weitere 60.000 im Jahr 2025. Den höchsten Beschäftigungszuwachs mit jeweils 190.000 zusätzlichen Stellen in den Jahren 2024 und 2025 erwarten die Forschenden im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit. In der Industrie und im Baugewerbe rechnet das IAB dagegen mit Rückgängen in der Beschäftigung.

Schleichender Beschäftigungsabbau

Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen", sieht folglich in diesen Bereichen ein Problem: "Beschäftigte werden gehalten, weil sie schwer wiederzubekommen sind. Das sichert zwar die Einkommen und bewahrt die Volkswirtschaft vor einer ausgeprägten Rezession. Gerade die Industrie verliert aber kontinuierlich an Produktion und Beschäftigung", kommentiert Weber die aktuelle Entwicklung. Denn es fände ein schleichender Beschäftigungsabbau statt, zumal auch weniger Neueinstellungen vorgenommen würden.

Eingeknickte Jobchancen von Arbeitslosen

Die mit dem Pandemiebeginn und im Jahr 2022 nochmals eingeknickten Jobchancen von Arbeitslosen hätten sich nicht wieder nachhaltig erholt. Trotz des hohen Arbeitskräftebedarfs zeigten sich hier Verfestigungstendenzen, berichtet Weber. Derzeit geht das IAB davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,1 Prozentpunkte zurückgehen wird. Für das Jahr 2025 sagt das Institut nur ein schwaches Wachstum von 0,4 Prozentpunkten voraus.

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