Heute wurde in München die Sportfachmesse Ispo eröffnet. Über 2.000 Aussteller zeigen hier neue Produkte und Innovationen. Von Wintersportmode bis zu Computerspielen, die zu mehr Bewegung animieren sollen. Ein großer Schwerpunkt ist auch in diesem Jahr wieder das Thema Nachhaltigkeit.
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Trend zu langlebigen und nachhaltigen Sportartikeln
Immer nachhaltiger will die Sportartikelbranche werden. Das ist auch in diesem Jahr so. Ein wichtiges Stichwort lautet: Langlebigkeit. Manche Hersteller geben sogar bis zu zehn Jahre Garantie auf hochwertige Jacken für Kinder. Fragt sich nur: warum soll Kinderbekleidung so lange halten? Da ist der Nachwuchs doch längst rausgewachsen aus den Jacken und Hosen.
Das Konzept dahinter erklärt die dänische Unternehmerin Signe Tholstrup so: Familien, die in hochwertige Winterjacken investieren, können diese in der Familie oder im Freundeskreis weitergeben. Über viele Generationen hinweg. Das fördere nachhaltiges Denken. Am Ende könnte sich eine solche Investition sogar finanziell auszahlen.
Nachhaltige Produktion oft deutlich teurer
Unternehmerin Tholstrup ist nicht allein mit ihrer Initiative für mehr Nachhaltigkeit. Es gibt nur noch wenige Hersteller, die nicht darauf setzen. Häufig jedoch nicht bei allen Produkten. Nachhaltige Ware sei teurer als gewöhnliche, auch die Zertifizierungen kosteten viel Geld, so Tholstrup, die mit ihrer Kindermode einen der begehrten Ispo Preise gewonnen hat. Das Problem: Menschen mit kleinerem Geldbeutel können sich umweltgerecht und fair produzierte Waren oft nicht leisten.
Innovative Materialien für Sportartikel nicht leicht herzustellen
Eine Herausforderung bleibt auch, innovative Materialien in den Markt zu bringen. Etwa Stoffe, die sich wie Baumwolle anfühlen, aber zu 100 Prozent aus Algen bestehen. Oder lederartiges Material, das Pilze produzieren – für Schuhe oder Taschen.
Die Messe Ispo zeigt nur einzelne Ausstellungsstücke – ungewiss ist, ob daraus jemals größere Serien entstehen. Denn gerade in der Sportbranche müssen Artikel oft besonderen Belastungen standhalten. Ob beim Fußballspielen, Wandern oder Skifahren. Welche nachwachsenden Rohstoffe sich hier durchsetzen können, wird die Zukunft zeigen.
Computerspiele animieren zu mehr Bewegung
Ein weiterer Trend auf der Messe: Computerspiele, die Kinder und Erwachsene zu mehr Bewegung animieren sollen. Zum Teil im virtuellen Raum mit entsprechender 3D Brille. Die Brillen schirmen die Nutzer zum Teil komplett von der Außenwelt ab. Sie fuchteln wild mit den Armen, springen, hüpfen und gehen in die Knie. Auf der Ispo können Zuschauer auf Bildschirmen verfolgen, welche Jagden und Abenteuer gerade durchlebt werden: Fantasy Welten, in denen gesammelt und gejagt wird.
Andere, zu Bewegung animierende Spiele kommen ohne virtuelle Brille aus, aber nicht ohne Sound und Bildschirme. Die Hersteller wollen mit solchen Spielen vor allem Jugendliche aus der Sofaecke locken. Computerspiele ja: aber nicht mehr ohne körperliche Betätigung, könnte man das Konzept zusammenfassen.
KI bei Sportartikeln noch wenig verbreitet
Künstliche Intelligenz spielt auf der Messe Ispo in diesem Jahr noch keine große Rolle. Einzelne Hersteller verfolgen aber sinnvolle Ansätze. So gibt es bereits Anwendungen, welche die Bewegungen eines Nutzers analysieren können. Abweichungen von der Norm werden von der künstlichen Intelligenz erkannt. Vorschläge können unterbreitet werden, welche Muskeln wie trainiert werden sollten, um etwas Positives für den Körper und die sportliche Figur zu bewirken.
Das Thema KI könnte künftig auch in der Sportartikelindustrie noch interessante Entwicklungen hervorbringen. Das ist auf der Messe Ispo bereits zu erahnen.
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