Es könnte eines der größten Börsendebüts der Welt werden: Volkswagen will den zum Konzern gehörenden Sportwagenhersteller Porsche an die Börse bringen. VW und sein größter Anteilseigner, die bereits börsennotierte Porsche Automobil Holding SE, seien in "fortgeschrittenen Gesprächen über einen möglichen Börsengang" von Porsche, hieß es am Dienstag in einer Pflichtmitteilung beider Unternehmen.
Beide Seiten haben demnach eine Eckpunktevereinbarung verhandelt, "die die Basis für die weiteren Schritte zur Vorbereitung eines möglichen Börsengang" bilden soll. Eine abschließende Entscheidung ist den Angaben zufolge aber noch nicht getroffen. Der Abschluss der Eckpunktevereinbarung setze die Zustimmung von Vorstand und Aufsichtsrat beider Firmen voraus.
Will VW Geld für die Elektromobilität?
Auch sei offen, ob ein möglicher Börsengang überhaupt weiter geprüft wird. Schließlich stehe auch der Börsengang selbst unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien sowie der "allgemeinen Marktentwicklung", hieß es weiter.
Über einen Börsengang der Porsche-Marke war seit längerem spekuliert worden. Experten gehen davon aus, dass VW das durch den Börsengang eingenommene Geld in die Elektromobilität investieren will.
Bis zu 100 Milliarden Euro Börsenwert?
Hinweise auf eine bevorstehende Platzierung von Porsche hatten sich in den vergangenen Wochen verdichtet. Sollte er realisiert werden, wäre es einer der größten Börsengänge weltweit. Investmentbanker gehen von einer Bewertung der Porsche AG zwischen 60 und 80 Milliarden Euro aus. Einige rechnen sogar mit 100 Milliarden Euro - und mehr.
Einem Insider zufolge dürfte Volkswagen im Zuge des Börsengangs eine Sonderdividende an die Aktionäre ausschütten. Der mit gut 53 Prozent der Stimmrechte und 31,4 Prozent am Kapital von Volkswagen beteiligten Porsche SE würde damit die Möglichkeit eröffnet, Anteile an der Sportwagentochter zu erwerben. An dieser sind die Familien bisher indirekt über die Holding beteiligt. Die Eigner-Familien bekämen bei einem Börsengang wieder direkten Zugriff auf die Porsche AG, die nach der verlorenen Übernahmeschlacht vor zehn Jahren an Volkswagen gegangen war.
(mit Informationen von AFP und Reuters)
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