Zettel mit Wohnungsgesuch an einem Laternenpfahl
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Wenn Wohnen unbezahlbar wird: Was gegen Wohnungsnot hilft

Wenn Wohnen unbezahlbar wird: Was gegen Wohnungsnot hilft

Das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr hat die Bundesregierung für das vergangene Jahr nicht erreicht. Dabei gibt es unterschiedliche Hebel, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen: von Vergesellschaftung bis hin zu kommunalem Wohnungsbau.

Über dieses Thema berichtet: Dossier Politik am .

Bauen, bauen, bauen – das allein hilft nicht gegen die Wohnungsnot. Viele Neubauten werden im oberen Preissegment gebaut, etwa in den Ballungsräumen, oft werden sie zu Eigentumswohnungen. Damit helfen sie denjenigen nicht, die bezahlbaren Wohnraum am Nötigsten haben: Menschen mit geringem Einkommen, Familien oder Alleinerziehende. Matthias Bernt vom Leibnitz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung fordert im Bayerischen Rundfunk: Das Mietrecht muss reformiert werden.

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Vergesellschaftung von Immobilienriesen

Eine andere effektive Möglichkeit, um Wohnraum bezahlbar zu machen, sei die Enteignung großer Immobilienkonzerne, sagt Bernt. Erst wenn nicht mehr der Profit im Vordergrund stehe, könnten die Mieten wieder sinken, so Bernt: "Wenn man die Renditeerwartung aus dem Markt ein Stück weit normalisiert und das runterfährt, dann gibt es natürlich erst die Möglichkeit, dass die Preise auf dem Immobilienmarkt wieder sinken und dass dadurch Träger zum Zug kommen können, für die es aktuell sehr schwer ist.“

Sozial gerechte Mieten durch Wohngenossenschaften

Probleme haben aktuell nicht profitorientierte Unternehmen wie Genossenschaften oder der kommunale Wohnungsbau. Dabei seien gerade sie es, die nachhaltig sozial gerechte Mieten garantierten, erklärt Matthias Bernt. Denn im Gegensatz zum sozialen Wohnungsbau, bei dem die Sozialbindung in der Regel nach 20 bis 30 Jahren entfällt, bieten Genossenschaften und Kommunen dauerhaft günstige Mieten. Ziel müsse es sein, dass 50 Prozent des Wohnungsmarktes gemeinwohlorientiert seien. Dazu bräuchten die gemeinnützigen Bauträger stärkere Unterstützung, wie beispielsweise eine andere Bodenpolitik – also staatliche und kommunale Maßnahmen, die die Nutzung und Verteilung von Flächen koordinieren und beeinflussen.

Neue Bodenpolitik

Das fordert auch Christian Stupka, Vorstand der Stiftung "Daheim im Viertel" aus München. Der ideale Weg ist seiner Meinung nach, wenn Kommunen den gemeinwohlorientierten Genossenschaften bezahlbares Bauland zur Verfügung stellen. "Dann kann die Genossenschaft bezahlbaren Wohnraum errichten, und die Kommune bekommt im Gegenzug auf Dauer bezahlbaren Wohnraum, ohne dass sie selbst Bestände halten muss."

So könne viel mehr bezahlbarer Wohnraum entstehen. München und Umland seien ein gutes Beispiel, dass sogar in sehr teuren Ballungsräumen Genossenschaftsbau zunehmend Erfolg haben könne.

Auch Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) möchte Gemeinnützigkeit fördern, etwa durch Steuererleichterung – so steht es im Koalitionsvertrag. Passiert ist allerdings noch nichts.

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