Ein wolkenumhangenes Windrad in einer waldigen Umgebung. Es steht in der Nähe von Pfaffenhofen und soll dauerhaft für sichere Energie sorgen.
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Das erste von insgesamt vier Windrädern bei Pfaffenhofen. Ihren Windpark sieht die Region auch als Standortvorteil für die Wirtschaft

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Windräder als Standortvorteil - Pfaffenhofen macht es vor

Windräder als Standortvorteil - Pfaffenhofen macht es vor

Ohne einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien geht es nicht, so die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Der Ort Pfaffenhofen setzt bereits um, was der Verband für den gesamten Freistaat dringend fordert.

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Langsam dreht es sich durch die grauen Wolken. Das riesige Windrad im Wald bei Pfaffenhofen an der Ilm. Ein Gemeinschaftsprojekt der Bürger - sie haben es durch eine Bürgerbeteiligung finanziert. Acht Millionen Kilowattstunden Strom hat es im letzten Jahr erzeugt. Genug für 2.000 Haushalte. Andreas Herschmann, Vorsitzender der Energiegenossenschaft Pfaffenhofen, ist stolz auf das Projekt.

Rund 126 Millionen Euro gibt die Region für Energie aus, haben sie berechnet. Und warum sollte dieses Geld woanders hinfließen? Durch den Windpark bleibt jetzt ein Teil des Geldes in der Region - und wird zusätzlich zum Magneten für ansässige Unternehmen.

Unternehmen brauchen zuverlässige Energielieferanten

Einer der größten Arbeitgeber der Region, der japanische Pharmakonzern Daiichi-Sankyo, beschäftigt hier rund 400 Menschen. Er stellt in Pfaffenhofen jährlich mehrere Milliarden Tabletten her - und baut sein Werk gerade massiv aus. Der Konzern will hier künftig auch Krebsmedikamente produzieren, rund eine Milliarde Euro fließen in den Standort.

Ein Grund dafür: Der Windpark, sagt Herschmann. Schließlich zähle für Unternehmen auch eine sichere Versorgung mit erneuerbaren Energien. Herschmann sei stolz, mit der Energiegenossenschaft ein großes Stück zur Energiesicherheit beigetragen zu haben.

Wirtschaft: Bayern bewegt sich zu langsam

Mehr grüner Strom für Bayern – dafür wirbt auch die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Gemeinsam mit der Prognos AG hat sie das aktuelle Energiewende-Monitoring veröffentlicht, zum insgesamt 12. Mal. Auch dieses Jahr zeige sich deutlich: Der Freistaat bewegt sich in die richtige Richtung, aber viel zu langsam.

Zuverlässiger, günstiger Strom, das sei einer der wichtigsten Faktoren, um die bayerische Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen, sagt Bertram Brossardt, Geschäftsführer der vbw. Erneuerbare Energien der einzig sinnvolle Weg - Kernenergie sei nach der Abschaltung der letzten Kraftwerke keine Lösung für die aktuelle Krise. Das zeigten die massiven Kosten und die langjährige Bauzeit für neue Projekte, etwa in Frankreich.

Große Windparks müssen entstehen

Stattdessen: Windkraft, Windkraft, Windkraft. Das ist die Kernforderung des Verbandes bei der Vorstellung der Studie. Beim Thema Solarenergie sei Bayern einigermaßen auf Kurs. Aber große Windparks seien unerlässlich für die Konzerne. Denn gerade bei dieser Technologie sei Größe entscheidend. Ein doppelt so großes Windrad vervielfache die erzeugte Energie - auch Stromkabel und andere dazugehörige Infrastruktur rentierten sich deutlich stärker, wenn mehrere Windräder nahe beieinander stehen.

Daneben fordert die vbw auch, Energiepreise für Unternehmen zu senken, um europaweit wettbewerbsfähig zu sein. Und - auch das seit Jahren ein Problem für Industrie und Handwerk - die Bürokratie muss abnehmen, auch bei Genehmigungsverfahren von Energieprojekten. Denn auch bei der Energiewende sehe auf dem Papier zwar alles sehr gut aus, doch die Umsetzung liege Jahre hinterher.

Bürger mitnehmen

Doch nicht nur die Politik sei gefragt, so Brossardt. Denn ohne ein Umdenken der Bevölkerung seien viele Projekte nicht möglich, so die vbw. In Altötting etwa hatten Anwohner erst vor Kurzem ein Windkraftprojekt gestoppt - trotz aller Überzeugungsversuche etwa durch den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Einigen Teilen der Bevölkerung sei noch nicht klar genug, wie wichtig Erneuerbare Energie für die Menschen im Freistaat sei, so Brossardt. Schließlich seien zahlreiche Arbeitsplätze in Gefahr, wenn Strom entweder teuer aus Norddeutschland oder dem Ausland gekauft werden müsse oder irgendwann gar nicht mehr da sei.

Pfaffenhofen baut weiter

In Pfaffenhofen sollen in wenigen Wochen drei weitere Windräder stehen. Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange. Die Genossenschaft hat noch einmal 21 Millionen Euro investiert und erzeugt künftig 100 Prozent ihres Strombedarfs selbst. Der Windpark kann dann nämlich weitere 6.500 Haushalte versorgen - und stellt gleichzeitig sicher, dass die Unternehmen in der Region weiterhin in den Standort Pfaffenhofen investieren.

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Mit der Energiewende in Deutschland geht es nicht schnell genug voran und auch der Freistaat hinkt den Forderungen nach sauberem Strom hinterher.
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Mit der Energiewende in Deutschland geht es nicht schnell genug voran und auch der Freistaat hinkt hinterher.

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