Glasrecycling ist eine gute Möglichkeit, Ressourcen zu schonen. Glas besteht aus Quarzsand, Soda und Kalk. Wenn Altglas gesammelt und eingeschmolzen wird, müssen diese Rohstoffe nicht neu gewonnen werden. Außerdem sinkt der Energieverbrauch bei der Glasherstellung, weil Altglas bei niedrigeren Temperaturen schmilzt als die zur Produktion erforderlichen Rohstoffe, so das Umweltbundesamt (externer Link). Glas kann beliebig oft eingeschmolzen und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Das funktioniert jedoch nur, wenn bei der Entsorgung alles richtig läuft. Aber immer wieder landen im Glascontainer Dinge, die dort nichts zu suchen haben.
Was darf in den Altglascontainer?
Was viele nicht wissen: Glas ist nicht gleich Glas. Manche Glasarten gehören nicht in den Altglascontainer. Lediglich Verpackungsglas darf dort hinein – also Flaschen, Marmelade- oder Senfgläser, Kosmetik- und Arzneiflaschen aus normalem Glas. Entscheidend ist, dass sie für Lebensmittel oder Flüssigkeiten gedacht waren.
Nicht in den Container gehören dagegen:
- Trinkgläser oder Weingläser
- Fensterscheiben, Spiegel oder Verbundglas
- Porzellan, Keramik und Steingut
- hitzebeständiges Glas wie Auflaufformen
- Glühbirnen, Leuchtstoffröhren oder LED-Lampen
Der Grund: Diese Materialien haben andere Schmelzpunkte oder chemische Zusammensetzungen. Gelangen sie in die Recyclinganlage, stören sie den Schmelzprozess. Kleine Scherben von Trinkgläsern oder Porzellan können eine ganze Glascharge unbrauchbar machen. Tipps zur korrekten Entsorgung von Altglas gibt Der grüne Punkt (externer Link).
Wohin mit blauen oder roten Flaschen?
Viele stehen ratlos vor dem Container, wenn sie eine blaue oder rote Flasche entsorgen wollen. Die Sammelbehälter sind in der Regel nur nach Weiß-, Braun- und Grünglas sortiert. Die Faustregel lautet: Bunte Flaschen gehören ins Grünglas. Diese Glasart verkraftet farbliche Beimischungen am besten, sodass in den Glashütten wieder farbechte Flaschen und Gläser hergestellt werden können.
Müssen Gläser gespült sein?
Ausspülen ist nicht nötig. Es reicht, wenn die Flaschen und Gläser "löffelsauber" sind, also keine groben Reste enthalten. In den Recyclinganlagen werden sie ohnehin gereinigt. Auch Etiketten dürfen dranbleiben, sie werden im Verarbeitungsprozess abgelöst und aussortiert.
Was tun mit Deckeln und anderen Verschlüssen?
Deckel, Schraubverschlüsse und Metallteile sollten idealerweise vorher entfernt werden. Sie gehören in den Gelben Sack oder die Wertstofftonne. Bleiben sie drauf, ist das aber kein Problem: In den Anlagen werden sie automatisch aussortiert und recycelt.
Wann darf man Glas in den Containern einwerfen?
Vielerorts gelten feste Zeiten, wann man die Flaschen einwerfen darf, denn das kann einen Heidenlärm machen. In der Regel darf Glas werktags zwischen 7.00 und 20.00 Uhr eingeworfen werden. An Sonn- und Feiertagen ist das in den meisten Kommunen verboten. Die genauen Zeiten stehen auf den Containern.
Was tun, wenn der Container voll ist?
Keine gute Idee ist es, Flaschen einfach auf oder neben den Container zu stellen. Das kann als Ordnungswidrigkeit gelten. Besser ist es, eine andere Sammelstelle zu nutzen. Bei rund 300.000 Glascontainern in Deutschland lässt sich meist schnell eine Alternative finden. Wer keine Möglichkeit hat, sollte Flaschen und Gläser bis zur nächsten Leerung aufbewahren.
Im Video: Flaschen - Upcycling statt Recycling
Lampen aus Altglas
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