Die mit der Positronen-Emissions- Tomografie (PET) erstellte Abbildung zeigt die Gegenüberstellung zweier Gehirne - im gesunden Zustand (l) und mit Alzheimer-Krankheit (Handout von 2012). Gezeigt wird eine Darstellung des Zucker(Glukose)-Stoffwechsels des Gehirns.
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Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken als positiver Nebeneffekt anscheinend auch das Risiko für Demenz.

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Blutdruck- und Cholesterinsenker verringern Risiko für Demenz

Blutdruck- und Cholesterinsenker verringern Risiko für Demenz

Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken auch das Demenzrisiko um bis zu 25 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Schweden. Bei einer Sorte von Medikamenten war das Risiko, an Demenz zu erkranken, jedoch höher.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Wer einige Jahre Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten einnimmt, schützt sich anscheinend auch vor Demenz. Das zeigt eine Studie, die im November 2024 in der Fachzeitschrift "Alzheimer's & Dementia" erschienen ist. Forscherinnen und Forscher werteten dafür Daten aus schwedischen Registern aus. Sie verglichen rund 88.000 Menschen im Alter über 70 Jahren, bei denen zwischen 2011 und 2016 eine Demenz diagnostiziert wurde, mit 880.000 Kontrollpersonen.

Kombination von Medikamenten schützt stärker vor Demenz

Das Ergebnis war: Die langfristige Einnahme von Blutdruck- und Cholesterinsenkern sowie entwässernden und blutverdünnenden Arzneimitteln ging einher mit einem um 4 bis 25 Prozent geringeren Demenzrisiko. Kombinationen dieser Medikamente schützten dabei mehr als ein Medikament allein: Die Einnahme von Blutdrucksenkern zusammen mit weiteren Medikamenten über fünf Jahre hinweg oder mehr war verbunden mit 16 bis 34 Prozent weniger Diagnosen von Demenz. "Frühere Studien haben sich auf einzelne Medikamente und bestimmte Patientengruppen konzentriert, aber in dieser Studie verfolgen wir einen breiteren Ansatz", sagt Alexandra Wennberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Umweltmedizin des Karolinska Instituts und eine der Autorinnen der Studie.

Durchblutungsstörungen und Entzündungsreaktionen erhöhen Demenzrisiko

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind wichtige Risikofaktoren für Demenz. Hoher Blutdruck und hohe Cholesterinwerte fördern Atherosklerose (Arterienverkalkung) im Gehirn. Das kann Durchblutungsstörungen und Entzündungsreaktionen verursachen. Diese Entzündungsreaktionen können zur Bildung von Eiweiß-Ablagerungen (Beta-Amyloiden) im Gehirn führen, die als eine der Ursachen von Alzheimer gelten.

Daher ist es naheliegend, dass Medikamente, die den Blutdruck und die Cholesterinwerte senken, auch das Demenzrisiko reduzieren. In den Studien für die Zulassung der einzelnen Medikamente ist dies bisher aber nie aufgefallen. Grund dafür könnte die relativ kurze Dauer dieser Studien sein und die geringe Zahl an Teilnehmern im hohen Alter.

Einige Medikamente mit höherem Risiko verbunden

Das Forscher-Team fand aber auch heraus: Bei der Einnahme sogenannter Thrombozytenaggregationshemmer war das Risiko für Demenz höher. Diese Medikamente werden zur Vorbeugung von Schlaganfällen eingesetzt und verhindern, dass Blutplättchen verklumpen. Möglicherweise erhöhen diese Arzneimittel das Risiko von Mikroblutungen, die mit dem Verfall der geistigen Fähigkeit in Zusammenhang stehen. Der Anstieg des Demenz-Risikos bei Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern war aber relativ gering. Zudem ist die Studie bisher die einzige, die zu diesem Ergebnis kommt. Ein Verzicht auf diese Medikamente, um das Demenzrisiko zu senken, kommt nicht in Frage: Dann würde das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt steigen.

Umgekehrt wäre es aber auch falsch, Herz-Kreislauf-Medikamente als Vorbeugung von Demenz einzunehmen. Bewegung, gesunde Ernährung und ein nicht zu hohes Körpergewicht reduzieren bei Gesunden das Risiko für Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Medikamente helfen dann, wenn das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht ist oder die Betreffenden bereits darunter leiden.

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