Symbolfoto: Moderna und Biontech/Pfizer-Impfspritzen auf einem Impfpass. Beide Pharmaunternehmen haben aktuell zugelassene Impfstoffe gegeen das Corona Virus
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Die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer haben viele Gemeinsamkeiten.

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Corona-Impfstoffe von Moderna und Biontech im Vergleich

Corona-Impfstoffe von Moderna und Biontech im Vergleich

Der Impfstoff von Moderna wird an die Bundesländer ausgeliefert und kann bald verimpft werden. Damit ist er der zweite Corona-Impfstoff in der EU - der erste ist der des deutschen Unternehmens Biontech. Was unterscheidet die Impfstoffe?

Die Impfungen laufen auch in Bayern an, streng nach den Vorgaben der Ständigen Impfkommission werden zunächst über 80-Jährige und besondere Risikogruppen geimpft. Zwei Impfstoffe stehen zur Verfügung, von den Pharmafirmen Biontech/Pfizer und Moderna. Ein Vergleich:

Beide Impfstoffe sind mRNA-Impfstoffe

Bei einem mRNA-Impfstoff enthalten die Mittel die Bauanleitung für das sogenannte Spike-Protein. Diese Bauanleitung wandert in die Körperzellen, aber kann sich nicht in die menschliche DNA einbauen. In der Zelle wird dann das Virusprotein hergestellt. Es entspricht nur einem Teil des Virus, löst also die Krankheit nicht aus. Doch das Immunsystem erkennt es als fremdartig und entwickelt daraufhin Antikörper und Abwehrzellen, wie bei einer herkömmlichen Impfung. Diese Art des Impfstoffs wird bei der Corona-Pandemie erstmals eingesetzt.

Beide Impfstoffe wirken gut

Bislang kann man nur anhand der Phase-3-Studien der Hersteller sagen, wie gut die Wirksamkeit der Impfstoffe ist. Das US-Unternehmen Moderna hatte Ende November mitgeteilt, dass sein Impfstoff eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent besitze - gemessen 14 Tage nach der zweiten Dosis. Der Pfizer-Impfstoff zeigte eine fast identische Wirksamkeit von 95 Prozent - hier waren es sieben Tage nach der zweiten Dosis.

Daraus lässt sich nicht direkt ableiten, ob diese hohe Wirksamkeit auch bei einem massenhaften Einsatz der Impfstoffe erreicht werden kann. Denn die "Wirksamkeit", in der Fachsprache "efficacy", bezieht sich nicht auf die absolute Zahl an Studienteilnehmern, sondern auf das Verhältnis der Erkrankten in der Studie zwischen der Placebo- und der Impfgruppe. Dennoch ist eine derart hohe "efficacy" in einer Phase-3-Studie aussagekräftig und stimmt die Expertinnen und Experten hoffnungsvoll.

Die bisherigen Studien konnten nur wenig darüber aussagen, wie lange die Impfungen genau schützen und ob Geimpfte das Virus weitergeben können. Es wird momentan davon ausgegangen, dass sowohl der Impfstoff von Moderna als auch der von Biontechn/Pfizer gegen die neue Coronavirus-Variante B 1.1.7 bzw. 501.Y.V1 schützen, die ansteckender sein soll.

  • So viele Menschen wurden in Bayern bislang geimpft.

Die Nebenwirkungen sind ähnlich bei beiden Impfstoffen

Viele Studienteilnehmer klagten über folgende Nebenwirkungen: Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit sowie Kopf- und Muskelschmerzen an. Manche litten auch an Fieber und Schüttelfrost. Im Allgemeinen traten die Nebenwirkungen öfter nach der zweiten Impfdosis auf, waren schwach bis mäßig und klangen nach kurzer Zeit ab. Derartige Nebenwirkungen sind für Impfungen zu erwarten und auch ein Zeichen dafür, dass der Impfstoff anschlägt.

Wer soll nicht geimpft werden?

Der Biontech/Pfizer-Impfstoff ist für Menschen ab 16 Jahren vorgesehen. Der von Moderna ist ab 18 Jahren gedacht, obwohl das Unternehmen kürzlich damit begonnen hat, seinen Impfstoff bei 12- bis 17-Jährigen zu testen. Eine Impfempfehlung für Kinder ist laut Robert Koch-Institut "noch nicht absehbar". Studien dazu seien jedoch geplant.

Es gibt auch keine Erkenntnisse darüber, ob Schwangere geimpft werden sollen. Im Einzelfall soll das bei beiden Impfstoffen mit der betreuenden Ärztin oder dem Arzt besprochen werden.

Einigkeit besteht darin, wer nicht geimpft werden soll: Menschen mit einer allergischen Reaktion auf einen der Inhaltsstoffe oder mit schweren allergischen Reaktionen nach einer vorherigen Dosis - auch das trifft sowohl für den Moderna- als auch den Biontech/Pfizer-Impfstoff zu.

Die Lagerung der Impfstoffe ist unterschiedlich

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer muss bei minus 70 Grad gelagert werden. In speziell entwickelten Versandboxen kann er bis zu 15 Tage transportiert werden. Beim Moderna-Impfstoff muss es mit etwa minus 20 Grad Celsius im Vergleich nicht ganz so kalt sein.

  • Impftermine in Bayern, wie die Anmeldung läuft, lesen sie hier.

Unterschiede gibt es auch nach dem Auftauen: Der Pfizer-Impfstoff kann im Kühlschrank gelagert, muss aber innerhalb von fünf Tagen aufgebraucht werden. Der Moderna-Impfstoff ist 30 Tage bei Kühlschranktemperatur und zwölf Stunden bei Raumtemperatur stabil.

Beide Impfstoffe müssen nach Erstnutzung innerhalb von sechs Stunden verbraucht werden. Eine Durchstechflasche reicht bei Biontech/Pfizer für fünf bis maximal sechs Dosen, bei Moderna für zehn.

Die Kosten der Impfstoffe sind unterschiedlich

Beide Impfstoffe sind vergleichsweise teuer, die neuartige mRNA-Technik ist kostspielig. Offiziell ist der Preis geheim - aber laut der belgischen Staatssekretärin Eva De Bleeker kostet eine Dosis des Moderna-Impfstoffs umgerechnet rund 15 Euro, eine von Biontech/Pfizer 12 Euro, eine von Astrazeneca (kein mRNA-Impfstoff) nur 1,78 Euro. So hat sie das laut der Nachrichtenagentur dpa zeitweise auf Twitter verkündet, der Tweet wurde aber später gelöscht.

Ungleiche Mengen bestellt

Von Biontech/Pfizer hat die EU bislang am meisten Dosen bestellt: 300 Millionen. Nach Deutschland werden dabei über 85 Millionen Impfdosen geliefert werden. Von Moderna hat sich die EU 160 Millionen Dosen gesichert, Deutschland erhält bis Ende 2021 52 Millionen davon. Diese Dosen reichen theoretisch aus, um eine Herdenimmunität in der Bevölkerung gegen das Coronavirus herzustellen.

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