Schülerinnen und Schüler bei den Schülermedientagen
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Echt oder manipuliert? Bei den Schülermedientagen lernen Jugendliche Fake-News zu erkennen.

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Fakt oder Fake? Schülermedientage starten in Bayern

Fakt oder Fake? Schülermedientage starten in Bayern

Wie finden Journalisten heraus, was stimmt? Das ist das große Thema bei den diesjährigen Schülermedientagen. Rund um den Tag der Pressefreiheit am 3. Mai kommen Schüler und Medienmacher bei Schulbesuchen und digitalen Workshops ins Gespräch.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Bayern1-Moderator Marcus Fahn muss sich erst mal orientieren. Er hat sich schon im Vorfeld der Schülermedientage mit einer Schulklasse des Gymnasiums Moosach verabredet. Mehr als 1.100 Schüler werden diesem großen Gebäudekomplex unterrichtet. Noch ein Blick auf den Zettel mit der Wegbeschreibung, dann biegt Marcus rechts in einen sonnengelb gestrichenen Gang ein und stellt fest: "Also, ich war, glaube ich, 1995 zu meinem Abitur zum letzten Mal in einem Gymnasium." Entsprechend gespannt ist er, wie sein Gespräch mit den Schülern läuft.

Journalistischer Alltag: viel diskutieren

Seit sieben Jahren präsentiert Marcus Fahn "BAYERN 1 am Morgen". Schon im Kinderzimmer hat er sich einen "Radiosender" gebaut und moderieren geübt. Heute erzählt der Journalist aus seinem beruflichen Alltag. Dazu gehört nicht nur, Montag bis Freitag morgens um 3:30 Uhr aufzustehen.

Er nimmt auch an vielen Konferenzen teil. Dort werden Fragen geklärt wie: Welche Themen sind heute wichtig? Wer wird interviewt? Warum ist das eine wichtig und das andere nicht? "Gibt es auch mal Streit bei diesen Konferenzen?", wollen einige Schüler wissen. "Streit nein, aber wir diskutieren sehr, sehr viel", erzählt Marcus. Er erklärt, dass es sogenannte Nachrichtenfaktoren gibt, also Ereignismerkmale, die dazu führen, dass es eine Neuigkeit in eine News-Sendung "schafft". Das sind zum Beispiel die Wichtigkeit eines Ereignisses, die Nähe oder auch die Dramatik. Aus mehr als 3.000 Meldungen täglich müssen die Nachrichtenmacher des Bayerischen Rundfunks auswählen.

Nachrichten selbst gemacht: Fußball oder Disneyland?

Marcus Fahn hat auch gleich ein praktisches Beispiel mitgebracht: Einen Stapel Agenturmeldungen, aus denen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen ihre eigene Nachrichtensendung zusammenstellen sollen.

15 Minuten lang stecken die Schüler die Köpfe zusammen, blättern und diskutieren. "Anfangs wollten wir von allem etwas haben, damit es interessanter wird", meint Schülerin Maxime Rahman. "Dann eher das Zeug, was uns interessiert hat. Deswegen haben wir auch kein Fußball drin gehabt, sondern auch Sachen aus dem Ausland und Inland. Und dann Disneyland, weil jeder mag Disneyland". Ihr Fazit: "Das war schon schwierig, wegen der ganzen Auswahl. Und dann 3.000 pro Tag? Puh!"

Fake-News enttarnen

Zum journalistischen Alltag gehört auch zu prüfen, ob die Informationen aus den Meldungen richtig sind, erklärt Fahn. Dazu gehört das Vieraugen-Prinzip, wie es in seriösen Nachrichtenredaktionen praktiziert wird. Denn: "Es gibt immer neue Fakes und die werden immer besser", meint der Moderator. Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) haben dafür ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Für den Workshop hat Marcus selbst eine Fake-News erstellt: "Böller-Explosion in Schule" lautet die Schlagzeile der Pseudo-Nachricht, dazu ein dramatisches Foto von einem Feuerwerksunfall im Gymnasium Moosach. Die Schüler runzeln die Stirn, dann kichern einige. Marcus erklärt, wie er diese News fabriziert hat und wie man sie enttarnen kann. "Nutzt die Bildersuche von Google. Da könnt Ihr zum Beispiel ein Foto hochladen und schauen, wo es schon mal aufgetaucht ist." So stellt sich das Bild vom "Unfall im Gymnasium" als Foto von einer Feuerwehrübung heraus.

Marcus Fahns Resümee zum Workshop lautet: "Ich find es cool zu sehen, wie wach die sind, wie fit die sind, wie sie Quellen schon einschätzen können, wie sie auch Fakes erkennen. Leider werden die Fakes auch immer besser. Insofern finde ich es toll, dass wir da weiter im Gespräch bleiben und weiter in die Schulen gehen dürfen."

Schul-Workshops mit Medien-Promis in ganz Deutschland

Auch andere Prominente aus den Medien besuchen im Rahmen der Schülermedientage Klassen in ganz Deutschland, zum Beispiel die ZDF-Journalistin Dunja Hayali, "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo oder Helene Reiner von der News-WG von BR24. Dazu können sich Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern in Workshops und insgesamt 14 Webpanels vernetzen und mit Expertinnen und Experten diskutieren. Die Workshops sind leider schon ausgebucht, aber die Anmeldung zu den Webpanels ist immer noch möglich.

BR-Investigativ-Journalisten in Webpanels

Vom Bayerischen Rundfunk sind die Investigativ-Journalisten Christiane Hawranek und Hakan Tanriverdi dabei. Sie berichten, wie sie herausfinden, was stimmt und was nicht. Hakan Tanriverdi hat zusammen mit internationalen Teams mehrere große Leaks ausgewertet. Seine Kollegin Christiane Hawranek hat schon viele Missstände aufgedeckt, indem sie mit Menschen spricht, die ihr wichtige Informationen geben. Wie schafft sie das?

Dazu berichten Ina Ruck (ARD Studio Moskau) und Mike Lingenfelser (ARD Studio Tel Aviv) wie es ist, von dort zu berichten, wo es gefährlich oder verboten ist. Die Zahl der Teilnehmenden für die Webpanels ist nicht begrenzt.

Die Schülermedientage, die in diesem Jahr zum vierten Mal stattfinden, sind eine Kooperation des Bayerischen Rundfunks mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und zahlreichen Medienhäusern, darunter vielen regionalen Tageszeitungsverlagen.

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