Luca Matz legt einem Patienten eine Manschette zum Blutdruckmessen an.
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Luca Matz entschied sich nach seinem Ingenieur-Studium für eine Ausbildung in der Pflege.

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Als Quereinsteiger zum Herzensjob: Ingenieur wird Pfleger

Als Quereinsteiger zum Herzensjob: Ingenieur wird Pfleger

Luca Matz ist 32 Jahre alt und hat ein abgeschlossenes Studium: er ist Werkstofftechnik-Ingenieur. Seit Herbst ist er allerdings wieder in der Ausbildung: als Pflegefachkraft am Klinikum Ingolstadt. Quereinsteiger wie er sind längst unverzichtbar.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Luca Matz legt einem Patienten die Manschette fürs Blutdruckmessen an. "Wie geht es Ihnen?", fragt er. Helfen und sich ein wenig unterhalten – für den 32-Jährigen ist es das Schönste an seiner Ausbildung, die er im Herbst begann.

Matz hatte eigentlich bereits eine Ausbildung: Er ist studierter Ingenieur für Werkstofftechnik. Lange überlegte er, was er beruflich machen will, und entschied sich dann zunächst für das Studium – doch das war einfach nicht die richtige Wahl: "Zum Schluss habe ich gesagt: Das macht dich nicht glücklich. Überleg dir, was du machen willst". Das war dann die Pflege. "Mir gefällt, dass ich gleich Kontakt mit dem Patienten habe", erzählt er. Und als Quereinsteiger ist er auch keine Ausnahme mehr.

Ein Drittel "Quereinsteiger" in der Pflege

Auch wenn es noch nicht viele Ingenieure in der Pflege gibt – Lebenswege, die dem von Matz ähnlich sind, kommen mittlerweile häufig vor. Von den rund 30.000 Beschäftigungsverhältnissen hatte jede dritte Pflegekraft zuvor einen anderen Beruf außerhalb der Pflege, teilt die Agentur für Arbeit mit. Bundesweit sind die Zahlen ähnlich.

Am Klinikum Ingolstadt habe man bislang gute Erfahrungen mit den "Quereinsteigern" gemacht, berichtet Rainer Knöferl, Pflegedirektor am Klinikum. Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung hätten einen leichteren Einstieg, meint er.

Pflegepersonal fehlt aber auch in Ingolstadt. Pro Ausbildungsklasse könnte man etwa 15 Prozent mehr Schüler brauchen, so Knöfler. Auch wenn es laut bayerischem Gesundheitsministerium keine konkreten Zahlen gibt, wie viele Pflegekräfte aktuell fehlen, arbeite man daran, mehr Menschen in den Beruf zu bringen.

Mehr Menschen in Pflegeberufe bringen

Erst im Herbst startete das Gesundheitsministerium eine große Kampagne, um junge Menschen für Berufe in der Pflege zu begeistern. "Wir haben den Handlungsbedarf erkannt", teilt ein Sprecher des Ministeriums auf BR-Anfrage mit. Das bayerische Kabinett beschloss die finanzielle Unterstützung von innovativen Springerkonzepten in Langzeitpflegeeinrichtungen mit 7,5 Millionen Euro.

Und ausländische Pflegekräfte sollen noch leichter und schneller auf den bayerischen Arbeitsmarkt kommen können, so das Ministerium. Dabei geht es vor allem um die Anerkennung von ausländischen Qualifikationen. Auch die Bundesregierung will tätig werden und Pflegekräfte etwa aus Brasilien anwerben.

Für Matz heißt das auf jeden Fall: Sein Arbeitsplatz ist sicher. Dennoch: Die Entscheidung zu wechseln, fiel ihm nicht ganz leicht.

Viel Unterstützung für den Quereinstieg

Vom Ingenieur zum Pfleger – darüber dachte er lange nach. Fast das Doppelte hätte er als Ingenieur verdienen können. Schon deshalb waren Freunde und Familie zunächst skeptisch. "Meine Mama kommt aus der Pflege. Sie weiß, was das bedeutet. Schließlich hat sie sich aber gefreut. Meinen Eltern war mein seelisches Wohl wichtiger", erzählt er, bevor er Tabletten aus dem Schrank nimmt und sie in eine Medikamentenbox einsortiert. Nach seiner Ausbildung will er noch Weiterbildungen machen – aber auf jeden Fall in der Pflege bleiben.

Luca Matz entschied sich nach seinem Ingenieur-Studium für eine Ausbildung in der Pflege.
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Luca Matz entschied sich nach seinem Ingenieur-Studium für eine Ausbildung in der Pflege.

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