Der Freistaat Bayern hat über sein Tochterunternehmen Bayernhafen die ehemalige Papierfabrik des finnischen Konzerns UPM im niederbayerischen Plattling gekauft. Das teilten die Verantwortlichen am Dienstagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem stillgelegten Werksgelände mit. Zukünftig soll das 52 Hektar große Gelände zu einem Logistik- und Industriepark umgewandelt werden, teilte Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann mit. Die Umbaumaßnahmen werden voraussichtlich bis zu fünf Jahre dauern.
Rund 400 neue Arbeitsplätze sollen entstehen
Zimmermann stellte in Aussicht, dass durch die Umwandlung des Standorts schätzungsweise 400 Arbeitsplätze neu geschaffen werden könnten. Der bayerische Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sprach von einem "bedeutenden Tag für Niederbayern". Er betonte, dass mit dem Kauf des Areals ein langer Leerstand verhindert werde. Eine Grundidee des Projekts ist ihm zufolge, den Verkehr von der Straße vermehrt auf die Schiene zu verlagern. Auf dem Werksgelände sind bereits Schienen verbaut, über den Plattlinger Bahnhof besteht Anschluss an das Eisenbahnnetz.
Zusammenarbeit mit BMW anvisiert
Einer der künftigen Mieter könnte laut Bernreiter der Autobauer BMW sein. Unweit der Papierfabrik hat der bereits ein Werk in Straßkirchen.
Auf BR-Anfrage bestätigte BMW, dass der Standort bei künftigen Transportausschreibungen mit einbezogen werden soll. Über den Kaufpreis für die ehemalige Papierfabrik wurde Stillschweigen vereinbart. Im Bieterverfahren konnte sich Bayernhafen aber den Beteiligten zufolge gegen mehr als 15 Mitbewerber durchsetzen. Nur das ebenfalls auf dem Gelände befindliche Kraftwerk wird zukünftig weiterhin vom bisherigen Eigentümer UPM betrieben werden.
Die Papierfabrik wurde vor knapp zwei Jahren geschlossen. Als Gründe nannte UPM damals unter anderem dramatische Nachfrage-Einbrüche für Papier und die hohen Kosten am Standort. Mehr als 500 Beschäftigte verloren damals ihren Arbeitsplatz.
Bauminister Christian Bernreiter und Landrat Bernd Sibler (beide CSU) mit u.a. den Bürgermeistern von Plattling und Stephansposching.
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