v.l.n.r.: Reisende am Flughafen München, qualmender Auto-Auspuff, Kühltruhe mit Fleischwaren (Symbolbilder)
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v.l.n.r.: Reisende am Flughafen München, qualmender Auto-Auspuff, Kühltruhe mit Fleischwaren (Symbolbilder)

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BayernTrend: Mehrheit würde wegen Klimawandel Lebensstil ändern

BayernTrend: Mehrheit würde wegen Klimawandel Lebensstil ändern

Konsum, Ernährung, Verkehrsmittel: 60 Prozent der Menschen in Bayern sind wegen des Klimawandels bereit, ihren Lebensstil deutlich zu ändern. Das gilt besonders für Grünen-Anhänger. Wichtigstes Problem ist laut BR24 BayernTrend: die Energiepolitik.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Angesichts des Klimawandels sind sechs von zehn Menschen in Bayern bereit, ihren persönlichen Lebensstil anders zu gestalten. Das zeigt der aktuelle BR24 BayernTrend. Demnach ist bei 60 Prozent der Befragten die Bereitschaft groß oder sehr groß, "ihr gegenwärtiges Konsumverhalten, ihre Ernährung, aber auch die Nutzung von Verkehrsmitteln deutlich zu ändern". 25 Prozent sind dazu weniger bereit, nur 12 Prozent wollen an ihrem Lebensstil nichts verändern.

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BR24 BayernTrend: Bereitschaft zur Änderung des eigenen Lebensstils wegen des Klimawandels

Es gibt allerdings deutliche Unterschiede, je nach Parteipräferenz der Befragten. So wollen im Freistaat 90 Prozent der Grünen-Anhänger ihren Lebensstil anpassen. Bei SPD-Sympathisanten sind es 75 Prozent, bei Anhängern der CSU 59 Prozent. Bei Anhängern der Freien Wähler haben 51 Prozent eine große oder sehr große Bereitschaft. Bei Sympathisanten der AfD liegt dieser Wert bei 31 Prozent – 67 Prozent wollen ihren Lebensstil wegen des Klimawandels nicht ändern.

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BR24 BayernTrend: Bereitschaft zur Änderung des eigenen Lebensstils wegen des Klimawandels – je nach Parteipräferenz

Größtes Problem: Energiepolitik bzw. Energiewende

Bei den drängendsten Herausforderungen dominieren im BR24 BayernTrend Themen, die mit dem Ukraine-Krieg und dem Klimawandel zusammenhängen. 28 Prozent der Befragten nennen Energiepolitik und Energiewende als eines der wichtigsten politischen Probleme im Freistaat, die vordringlich gelöst werden müssen. Das sind 25 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Auf den weiteren Rängen folgen Zuwanderung und Flucht (20 Prozent) sowie Umweltschutz und Klimawandel (17 Prozent). Neu in der Aufzählung ist die Inflation, die 11 Prozent der Befragten als eines der wichtigsten Probleme in Bayern nennen.

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BR24 BayernTrend: Wichtigste Probleme in Bayern

Klimaschutz: Vertrauen in Parteien extrem gering

Allerdings trauen die Menschen in Bayern keiner Partei wirklich zu, die Herausforderungen in der Umweltpolitik und beim Klimaschutz zu lösen. Für die aktuelle Regierungskoalition sind die Werte gering: 20 Prozent vertrauen der Klimaschutz-Kompetenz der CSU – sieben Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. Bei den Freien Wählern sind es aktuell nur sieben Prozent. Noch weniger Vertrauen in diesem Politikfeld erhalten AfD (4 Prozent), SPD (3) und FDP (3).

Den Grünen trauen die Menschen im Freistaat noch am ehesten zu, die Aufgaben in der Umwelt- und Klimapolitik zu bewältigen. Allerdings liegt der Wert hier auch nur bei 39 Prozent. Das ist ein massiver Einbruch: Vor vier Jahren erhielten die Grünen im BayernTrend bei dieser Kompetenzfrage noch 61 Prozent.

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BR24 BayernTrend: Parteikompetenz in der Umwelt- und Klimapolitik

Bayerisches Entlastungsprogramm: Bewertung zweigeteilt

Gefragt wurde im BR24 BayernTrend auch danach, wie die Entlastungspläne der Staatsregierung bei den Menschen in Bayern ankommen. Die Frage bezog sich auf das von CSU und Freien Wählern angekündigte Hilfsprogramm von bis zu 1,5 Milliarden Euro wegen der hohen Energiepreise, nicht auf Maßnahmen der Bundesregierung wie Gas- oder Strompreisbremse.

Das bayerische Hilfsprogramm wird unterschiedlich bewertet: 41 Prozent der Befragten halten die Entlastungsmaßnahmen der Staatsregierung für ausreichend, 39 Prozent gehen die Pläne nicht weit genug. Auch interessant: Zehn Prozent der Befragten gehen die bayerischen Maßnahmen zu weit. Am zufriedensten sind hier die CSU-Anhänger, 57 Prozent von ihnen nennen das bayerische Hilfsprogramm ausreichend. Am wenigsten zufrieden sind die AfD-Anhänger – unter ihnen geht das bayerische Hilfsprogramm 68 Prozent nicht weit genug.

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BR24 BayernTrend: Bewertung des Energie-Hilfsprogramms der Staatsregierung

70 Prozent finden: Bayern (sehr) gut durch Corona-Jahre gekommen

Dagegen fällt der Rückblick auf die ausklingende Corona-Pandemie im BayernTrend vergleichsweise positiv aus. 58 Prozent der Befragten geben an, dass Bayern "alles in allem" gut durch die Corona-Jahre gekommen sei. 12 Prozent antworten sogar mit "sehr gut". Lediglich 10 Prozent sagen, dass der Freistaat schlecht durch die Pandemie gekommen sei.

Auch hier lohnt ein Blick auf die Antworten je nach politischer Selbst-Verortung der Befragten. Bei Anhängern fast aller Parteien findet eine deutliche Mehrheit, dass Bayern sehr gut oder gut durch die Corona-Jahre gekommen ist: Bei der CSU sind es 86 Prozent, bei den Grünen 77, bei der SPD 71 und bei den Freien Wählern 67 Prozent der Befragten. Anders ist das bei Anhängern der AfD – von ihnen stimmen zwar auch 38 Prozent zu, 62 Prozent antworten aber mit "weniger gut" oder schlecht".

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BR24 BayernTrend: Wie ist Bayern durch die Corona-Jahre gekommen?

Gesellschaftlicher Zusammenhalt für viele "eher verschlechtert"

Und wie ist die Stimmung heute? 54 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich in Bayern der gesellschaftliche Zusammenhalt in den vergangenen fünf Jahren eher verschlechtert hat. Für 35 Prozent der Befragten hat sich der Zusammenhalt nicht geändert, 8 Prozent sehen eine Verbesserung.

Gleichzeitig hält eine klare Mehrheit die Lebensverhältnisse in Bayern für gerecht – nämlich 65 Prozent. Das ist ein deutlicher Unterschied zum bundesweiten Wert: Laut dem jüngsten ARD-DeutschlandTrend finden in Deutschland nur 36 Prozent der Menschen, dass es alles in allem eher gerecht zugeht – 58 Prozent sehen das anders.

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BR24 BayernTrend: Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit in Bayern/Deutschland

Für den repräsentativen BR24 BayernTrend wurden zwischen 4. und 9. Januar insgesamt 1.190 Wahlberechtigte im Freistaat befragt – rund zwei Drittel per Telefon und ein Drittel via Online-Interview.

Zum Nachschauen: BR24live zum BR24 BayernTrend

Der BR24 Bayerntrend Januar.
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