Die Masche ist eigentlich immer die Gleiche: Die Geschädigten wurden über Haustürgeschäfte dazu gebracht, Dienstleistungsverträge abzuschließen. Damit sollten Bücher, Lexika oder ganze Buchreihen verkauft werden. Die Angeklagten sicherten den Opfern zu, Präsentationsmappen herzustellen und Verkaufsgespräche für die Bücher zu führen. Tatsächlich habe es laut Anklage aber gar keine Verkaufsabsichten gegeben.
Mindestens 43 Menschen im ganzen Bundesgebiet sollen sie betrogen und so rund 300.000 Euro erbeutet haben. Die Einnahmen gingen wohl an eine Firma mit Sitz in Nürnberg, das Geld sollen die Angeklagten für sich selbst behalten haben. Dafür müssen sich fünf Männer und eine Frau im Alter zwischen 26 Jahren und 46 Jahren nun vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht von einem betrügerischen Geschäftsmodell aus. Die sechs Angeklagten traten als Vermittler und Hintermänner auf.
Immer wieder Betrug mit wertvollen Büchern
Immer wieder gibt es Betrügereien mit angeblich wertvollen Büchern, davor warnte bereits die Polizei. Die Betrüger geben sich als Buchhändler oder Vertreter von Handelsunternehmen aus und kontaktieren gezielt Besitzer von Lexikotheken ehemaliger Buchhandelsketten. Ihnen wird ein sehr attraktives Angebot für den Verkauf unterbreitet. Gleichzeitig fordern die Unbekannten eine Kaution. Der Verkauf der Buchsammlung kommt dann aber nicht zustande.
Prozess vertagt
Im Prozess am Landgericht Nürnberg-Fürth wollen sich nach Angaben der Verteidiger die Angeklagten im Laufe des Verfahrens äußern. Weil einer der Schöffen ein Bekannter eines Verteidigers ist, wurde der Prozess jedoch erstmal vertagt. Alle Prozessbeteiligten haben nun die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Der Prozess geht am 15. April weiter.
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