Mannheim: Trauer um Polizisten
Bildrechte: Bildrechte: picture alliance/dpa/pr-video | René Priebe
Videobeitrag

Mannheim: Trauer um Polizisten

Videobeitrag
>

"Trauriger Höchstwert": Mehr Gewalt gegen Bayerns Polizeibeamte

"Trauriger Höchstwert": Mehr Gewalt gegen Bayerns Polizeibeamte

Der tödliche Messerangriff von Mannheim auf einen Polizisten war ein Extremfall – doch Gewalt gegen Polizeikräfte nimmt zu. Innenminister Herrmann und Justizminister Eisenreich haben neue Zahlen für Bayern vorgestellt. Es gibt einen neuen Höchstwert.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Der Tod eines Polizisten nach dem Messerangriff in Mannheim hat bundesweit für Entsetzen gesorgt. Die Attacken sind zwar nicht immer so extrem, doch die Gewalt gegen Polizisten und Polizistinnen steigt seit Jahren. Das belegt das bayernweite Lagebild, das erstmals 2010 erhoben wurde. 2022 wurden nach Angaben des bayerischen Innenministeriums knapp 3.000 Beamte verletzt, darunter 22 schwer. Auch 2023 wurden wieder zahlreiche Polizeibeamte im Freistaat bei Einsätzen angegriffen und verletzt.

Innenminister Herrmann: Zahl der Angriffe auf Höchstwert

Vergangenes Jahr sind 3.050 Polizistinnen und Polizisten im Dienst durch Angriffe verletzt worden - 14 von ihnen so schwer, dass sie stationär behandelt werden mussten, teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag mit. Das seien 83 mehr Fälle als im Vorjahr und so viele wie noch nie seit Beginn der Lagebild-Erstellung im Jahr 2010. Die Zahlen für 2023 markieren einen "traurigen Höchstwert seit 2010", so Herrmann.

Insgesamt wurden vergangenes Jahr 7.913 (2022: 7.878) Angriffe auf die Polizei registriert. Nicht alle führten aber zu einer Verletzung. Dabei gab es 4.826 Fälle von körperlicher Gewalt (2022: 4.586) und 2.555 Fälle von Beleidigungen (2022: 2.794). Acht Angriffe wurden als versuchte Tötung eingestuft. Glücklicherweise habe es keine Todesopfer gegeben. "Diese Gewalt gegen Einsatzkräfte müssen wir mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpfen", sagte Herrmann. "Die Uniform darf keine Zielscheibe sein".

Staatsanwaltschaft: Sonderverfahren für schwerwiegende Straftaten gegen Polizei

Auch das Motto der Staatsanwaltschaft ist: "Bei Gewalt gegen Polizisten null Toleranz", sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) zu den Zahlen. "Deswegen schützen wir die, die uns schützen". Aus diesem Grund gibt bei besonders schwerwiegenden Straftaten gegen Polizeibeamte ein priorisiertes Verfahrenskonzept, um die Täter schnell und konsequent zu bestrafen. Eisenreich bedankte sich in diesem Zug bei dem Haushaltsgesetzgeber, der kürzlich 350 neue Stellen für die bayerische Justiz bewilligte. "Die Staatsanwaltschaft in Bayern ist für die Herausforderungen in den nächsten zwei Jahren gut aufgestellt".

Fall in Mannheim zeigt zunehmende Gewalt gegen Polizisten

Der Polizist, der bei dem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz attackiert worden war, war Anfang Juni an seinen schweren Verletzungen gestorben. Der Angreifer hatte den 29 Jahre alten Beamten mehrmals in den Kopfbereich gestochen. Der tödliche Angriff hatte eine Diskussion über mögliche Abschiebungen von Gefährdern und Straftätern auch nach Afghanistan und Syrien ausgelöst.

Mit Informationen von epd

Im Interview: Jürgen Köhnlein, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in Bayern

Jürgen Köhnlein
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Jürgen Köhnlein

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!