Ein Mädchen sitzt mit einem Kissen vor dem Gesicht zusammengekauert auf der Bühne: Szene aus dem neuen Theaterstück von "Eukitea" aus Diedorf
Bildrechte: BR / Eva Heime
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Ein Theaterstück gegen psychische Belastung: Das bietet eine Theatergruppe aus dem Landkreis Augsburg an.

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Corona und Krieg: Theater bekämpft Angst an den Schulen

Corona und Krieg: Theater bekämpft Angst an den Schulen

Der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie und die Klimakatastrophe: Viele Kinder sind verunsichert und leiden unter psychischen Belastungen. Nun will das Theater "Eukitea" aus Diedorf bei Augsburg Mut machen - mit dem neuen Stück "Zauberlied".

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Immer mehr Kinder haben Angst vor der Schule oder reagieren auf Konflikte mit Gewalt. Daher sind zum Beispiel die Jugendhilfe-Etats in Bayern gestiegen und auch private Initiativen helfen. In Diedorf unterstützt das Theater "Eukitea" Kinder und Jugendliche, mit psychischem Druck umzugehen. Dazu gehört auch die Angst vor Trennung der Eltern, der Krieg in der Ukraine oder die Corona-Pandemie.

Schauspieler kommen an die Schulen  

Viele Kinder und Jugendliche leiden unter kleineren oder größeren Ängsten. Das Theater "Eukitea" aus Diedorf bei Augsburg hat zu diesem Thema ein neues Schultheaterstück auf die Beine gestellt, das "Zauberlied". Es möchte Kinder dabei unterstützen, mit Ängsten umzugehen, um wieder mutig durchs Leben zu gehen. Dafür kommen die Schauspieler direkt an Schulen und Kindergärten. Die nächsten Wochen und Monate wird das Stück unter anderem an Schulen in Dinkelscherben, Donauwörth oder Schrobenhausen gespielt.

Alle Menschen haben Angst - das ist normal

In dem Stück ist das Mädchen Maya voller Ängste. Alles überfordert sie und sie zieht sich immer mehr zurück. Ein magischer Dschinn möchte ihr ganz behutsam helfen. Das Thema Angst wird dabei zwar tiefgründig, gleichzeitig aber auch humorvoll behandelt. "Und ist das schlimm, dass ich Angst habe?“, fragt das Mädchen Maya in dem Stück. "Nein. Ich kenne keinen Menschen, der keine Angst hat. Alle Menschen haben Angst. Deine Eltern, deine Lehrer und alle Jungs in deiner Klasse“, antwortet der magische Dschinn.

Schauspieler als Sprachrohr für Kinder

"Mein Wunsch ist mit Lachen in die Tiefe zu gehen“, sagt Schauspieler Giorgio Buraggi. Seine Kollegin Kathrin Müller betont: "Was mir am Herzen liegt, ist, dass wir ein Sprachrohr für die Kinder sind“. Gerade die Corona-Pandemie hat viele Kinder verunsichert. Geschlossene Schulen, Distanz-Unterricht, kein Fußballspielen und Freunde treffen: 73 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind laut der Bundesregierung immer noch psychisch belastet.

"Corona war auch zu viel. Ich habe mich nicht getraut, in einer großen Gruppe zu sein. In der Klasse hatten wir dann mal Gruppentische mit fünf, sechs Leuten. Das war mir dann schon zu viel". Amelie, Schülerin aus der 5. Klasse der Grund- und Mittelschule in Neusäß

Konfliktfähigkeit hat gelitten

Auch die Lehrer spüren die Belastung der Kinder. "Langjährige Kolleginnen sagen schon, dass die Kinder wegen Sachen streiten, wegen denen sie vor Corona nicht gestritten haben. Also die Konfliktfähigkeit hat auf jeden Fall nachgelassen“, so Schulleiter Thomas Fink der Grund- und Mittelschule am Eichenwald. Die verschiedenen Stücke vom Theater "Eukitea" sollen sensibilisieren, egal ob es ums Thema Gewalt, Mobbing oder Sucht geht. Dabei können die Zuschauer und Zuschauerinnen sich selbst, ihre Ängste und Nöte, aber auch ihre Wünsche und Träume erkennen. Auf diese Weise wirkt das ganz anders als bei einem frontalen Unterricht, erklärt Regisseur Stephan Eckl. 

Pädagogen vertiefen Thema im Unterricht

Es ist laut Eckl nicht gleich "abgehakt". Da seien berührende E-Mails von Eltern gekommen, die die halbe Nacht hinterher über das Thema gesprochen hätten, wie die folgenden Zeilen: "Das fühlt sich an, wie wenn unsere Familie wie neu geboren ist." Das Besondere: Nach dem Stück wird das Thema mit Pädagogen im Unterricht vertieft. In einem Workshop können sich die Schüler dann selbst spielerisch ausprobieren. So sollen Erlebnisse und Erfahrungen verstärkt, vertieft und nachhaltig verankert werden.

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