Ein Gurkenflieger im Einsatz
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Die Gurkenflieger von Niederbayern - noch fliegen sie

Die Gurkenflieger von Niederbayern - noch fliegen sie

Niederbayern ist eines der Top-Gurkenanbaugebiete in ganz Europa. Bis Mitte September sind noch die Erntemaschinen unterwegs - die sogenannten Gurkenflieger. Auch wenn die Arbeiter darauf liegen, ist es ein echter Knochenjob.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

In Niederbayern geht die Gurkenernte zu Ende. Die Saison, die in der Regel Mitte Juni beginnt und sich manchmal bis in den Oktober zieht, dürfte heuer Mitte September zu Ende gehen, sagt Martin Unverdorben, der in Aholming bei Plattling im großen Stil Gurken anbaut.

Kleine Gurken stachelig

Normalerweise hat Unverdorben drei sogenannte Gurkenflieger im Einsatz, die wirklich aussehen wie ein notgelandetes Segelflugzeug. Weil sich die Saison aber schon dem Ende zuneigt, fahren nur noch zwei dieser eigenartigen Konstrukte über seine Felder. Ein Gurkenflieger, das ist ein Traktor in der Mitte, mit zwei Auslegern links und rechts, auf denen insgesamt 24 Erntehelfer liegen. Martin Unverdorben baut die kleinen Einlegegurken an. Die sind stachelig. Deshalb tragen die Erntehelfer alle gelbe oder rote Gummihandschuhe und einen Armschutz.

Brexit nicht spürbar

Die Erntehelfer liegen auf Matratzen, mit dem Gesicht nach unten, und ernten die Gurken mit der Hand. Manche haben sich zugedeckt. "Ja, in der Früh wird es schon manchmal zapfig", sagt Martin Unverdorben. Ein Fließband transportiert die Gurken in einen Anhänger. Eine Plane schützt die Erntehelfer vor Wind und Wetter. Arbeitskräfte aus Osteuropa, die nach dem Brexit nicht mehr in England arbeiten können, haben hier nicht um Jobs nachgefragt, zumindest er weiß nichts davon, sagt Martin Unverdorben.

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Der Traktor im Zentrum des Gurkenfliegers

Erntehelfer aus der Slowakei

Bei Martin Unverdorben kommen die Erntehelfer aus der Slowakei. Weil auch dort die Löhne gestiegen sind, kommen vor allem Studierende aus der Slowakei zu ihm. Bei den meisten anderen Höfen helfen Menschen aus Rumänien bei der Gurkenernte. Oft sind es Hausfrauen, die sich etwas dazu verdienen wollen, sagt Martin Unverdorben. Einen Traktor, der das Zentrum des Gurkenfliegers bildet, fährt hier Jan Ewin, ebenfalls Slowake. Jan Ewin kennt sich hier aus, er ist fest angestellt und arbeitet jetzt die 19. Saison auf dem Hof von Martin Unverdorben.

Containerdorf im Aufbau

Im Zuge der Coronakrise hat Martin Unverdorben Container gekauft, in denen die Erntehelfer schlafen, immer zwei pro Container. So kann er die Arbeitsgruppen getrennt unterbringen. Die blauen Container sind derzeit noch provisorisch überdacht, ein Kickerkasten steht da, eine Sofagarnitur. Das Containerdorf ist im Aufbau, es soll eine feste Einrichtung bleiben, auch wenn Corona vorbei ist.

Zu nass und zu kalt für eine Super-Ernte

Rund 3000 Tonnen Einlegegurken erntet Martin Unverdorben etwa pro Saison. Das Gurkenjahr 2021 war nicht optimal, dafür hat es zu viel geregnet und jetzt war es zu kalt, sagt auch Josef Hofmeister von der Vermarktungsorganisation "Geo Bayern". Zu der haben sich 14 Landwirte zusammengeschlossen, einer von ihnen ist Martin Unverdorben. Die Gurken lieben warme Nächte, erklärt Martin Hofmeister. Er geht davon aus, dass heuer 20 Prozent weniger geerntet wird als im letzten Jahr. Die "Geo Bayern" liefert die Einlegegurken europaweit aus, in der Regel sage und schreibe 50.000 Tonnen pro Saison.

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Martin Unverdorben mit Gurken aus seiner Ernte

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