Mit sogenannten Schockanrufen haben Betrüger in Oberbayern innerhalb eines Tages drei Seniorinnen und Senioren um insgesamt rund 90.000 Euro gebracht. In allen Fällen gaben sich die Täter am Telefon als Polizisten oder Krankenhausmitarbeiter aus und schilderten dramatische Notlagen, um ihre Opfer zur Übergabe von Bargeld und Wertsachen zu bewegen.
So tarnten sich die Betrüger
In Gröbenzell erhielt eine Seniorin am Donnerstag den Anruf eines angeblichen Krankenhausmitarbeiters, der behauptete, ihre Tochter leide an Krebs im Endstadium und könne nur durch eine teure Therapie gerettet werden. Die Frau übergab einem unbekannten Abholer daraufhin Bargeld und Silber im Wert von rund 55.000 Euro.
In Puchheim fiel eine 72-jährige Frau einem falschen Polizisten zum Opfer. Der Anrufer bedrängte sie, zum Schutz ihres Vermögens 15.000 Euro von ihrem Konto abzuheben, weil ihr Name auf einer Einbruchsliste stehe. Die Seniorin legte das Geld, wie abgesprochen, in einen Kochtopf vor die Haustür und schloss die Rollläden ihrer Wohnung. Kurz darauf war das Geld verschwunden.
Rentner übergibt 20.000 Euro
Einem Rentner aus Anzing erklärte ein angeblicher Kriminalbeamter, seine Enkeltochter hätte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und könne nur durch eine hohe Kaution vor einer Gefängnisstrafe bewahrt werden. Der Mann besorgte 20.000 Euro und übergab die Summe einem unbekannten Abholer an seiner Wohnadresse. Erst nach einer Stunde schöpfte er Verdacht und verständigte die Polizei. Die Fahndung nach dem Täter blieb erfolglos.
Nach Angaben der Polizei erkannten viele andere Menschen, die am Donnerstag ebenfalls angerufen worden waren, die Betrugsmasche und beendeten das Telefongespräch, so wie es empfohlen wird.
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