Ein Straßenbaumitarbeiter markiert auf einer Autobahn.
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Ein Straßenbaumitarbeiter markiert auf einer Autobahn. (Symbolbild)

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Teststrecke in Bayern: E-Autos während der Fahrt laden

Teststrecke in Bayern: E-Autos während der Fahrt laden

Ein Forschungsprojekt, das aufhorchen lässt: Elektroautos während der Fahrt aufladen, dank Spulen in der Fahrbahn. Auf der A6 in der Oberpfalz entsteht gerade eine Teststrecke, die genau das ermöglichen soll – jedoch noch nicht für alle Autos.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Ein großes Kriterium beim E-Autokauf ist: Gibt es genug Ladestationen? In Bayern kommt der Ausbau voran – dennoch gibt es teils große regionale Unterschiede. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht weiterhin Handlungsbedarf. Was aber, wenn man sein E-Auto einfach während der Fahrt aufladen könnte? Auf der A6 bei Amberg wird genau das bald getestet.

Fahrbahnerneuerung mit eingebauter Technik

In Fahrtrichtung Nürnberg entsteht gerade eine Teststrecke. Sie ist Teil eines Forschungsprojekts des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU).

Auf der 5,7 Kilometer langen Baustelle nahe der Raststätte Oberpfälzer Alb Nord soll die Fahrbahn erneuert werden. Im Rahmen dessen soll die Technik für die Teststrecke auf ein paar hundert Metern verlegt werden.

E-Autos laden wie kabelloses Handy-Laden

Florian Risch von der FAU vergleicht das Laden auf der Autobahn, wie kabelloses Laden mit dem Smartphone – nur mit größeren Leistungen. In die Fahrbahn sollen Spulen gelassen werden, die ein Magnetfeld erzeugen. Im E-Fahrzeug ist ebenso eine Spule verbaut, die das Magnetfeld aufnimmt, in Strom wandelt und dann so entweder direkt den Antrieb betreibt oder zum Laden der Batterie genutzt werden kann. Die Energieübertragung funktioniert dabei während des Fahrens – auch über einen Luftspalt von mehreren Zentimetern zwischen Auto und Straße.

Teststrecke funktioniert nur mit Versuchsautos

Die Teststrecke kann mit dem eigenen Elektroauto nicht ausprobiert werden. Laut Florian Risch funktioniert das induktive Laden nur bei dafür ausgerüsteten Testautos, denn man benötigt eine Empfängerspule im Fahrzeugunterboden. Diese gibt es bei aktuellen Serienfahrzeugen nicht. Die Fahrzeuge, die zum Einsatz kommen, sind speziell ausgestattete Versuchsträger.

Erste Testfahrten im Sommer

Das Ziel der Teststrecke sei es, unter anderem Fragen zu klären: "Wie effizient arbeitet das System?" oder "Wie effizient war der Einbau?", so Florian Risch. Außerdem sollen wissenschaftliche Daten gesammelt werden, um das Projekt zu verbessern.

Die Bauarbeiten an der Teststrecke starten im Mai. Ende Juli/Anfang August sollen die Testfahrten auf der Strecke beginnen. Das Konsortium aus Hochschulen, Privatunternehmen und öffentlichen Trägern hat für den großangelegten Test zunächst acht Millionen Euro veranschlagt. Gefördert wird das Projekt unter anderem vom Bundeswirtschaftsministerium und von der Deutschen Autobahn GmbH.

Dieser Artikel ist erstmals am 20. Mai 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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