Der Sommer dreht richtig auf – mit viel Sonnenschein und Temperaturen an die 30 Grad. Böden, Wiesen und Wälder sind in vielen Regionen knochentrocken, das lässt das Waldbrandrisiko erheblich steigen. In der Oberpfalz und in Franken sind deshalb in den nächsten Tagen Luftbeobachter am Himmel unterwegs, um mögliche Glutnester zwischen den Bäumen frühzeitig zu erspähen.
Luftbeobachtungsflüge in der Oberpfalz
Die Regierung der Oberpfalz hat zusammen mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten in Regensburg Beobachtungsflüge für den 21., 22. und 23. Juni angeordnet. Wie es in einer Mitteilung von Freitag heißt, werden die Flüge täglich zwischen 13 und 14 Uhr und zwischen 18 und 19 Uhr über besonders gefährdeten Gebieten der Oberpfalz stattfinden.
Vom Stützpunkt Schmidgaden aus geht die Flugroute über die Mitte der Oberpfalz. Der Norden des Bezirks wird vom Flugplatz Weiden-Latsch aus überflogen, der Westen vom Stützpunkt Regenstauf-Oberhub und der Osten der Oberpfalz vom Standort Cham-Janahof aus.
Sollte es in dieser Zeit ergiebig regnen, entscheiden die Luftbeobachter nach eigenem Ermessen, die Aktion abzubrechen oder einzuschränken, wie die Behörde weiter mitteilt. Die Bevölkerung wird gebeten, in Waldgebieten keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen. Beim Parken in Waldgebieten ist zu beachten, dass Einsatzfahrzeuge nicht behindert werden. Wer einen Waldbrand entdeckt, soll sofort - mit möglichst genauer Ortsangabe - die Feuerwehr unter der 112 rufen.
Die Luftbeobachtungsflüge werden von ehrenamtlichen Piloten der Flugbereitschaft der Luftrettungsstaffel Oberpfalz durchgeführt. An Bord sind neben dem Piloten zusätzlich extra dafür ausgebildete Luftbeobachter der Feuerwehr oder der Verwaltung.
Luftbeobachtung in Unterfranken auf zwei Routen
In Unterfranken starteten die Flüge bereits gestern. In den Nachmittagsstunden, wenn die Entzündungsgefahr am größten ist, werden auch in den kommenden Tagen zwei Strecken abgeflogen: zum einen die West-Route, wo die Maschinen an den Flugplätzen Mainbullau und Hettstadt starten; zum anderen die Ost-Route mit den Flugplätzen Schweinfurt-Süd und Haßfurt.
Besonders im Auge behalten werden die Flieger die Regionen um Würzburg, Kitzingen, Lohr, Schonungen und Kahl. Dort ist laut dem Grasfeuerlandindex des Deutschen Wetterdienstes (externer Link) am Wochenende die Gefahrenstufe 4 (hohe Gefahr) zu erwarten. Der Graslandfeuerindex gibt die Feuergefährdung von offenen, nicht beschatteten Geländen an und hat insgesamt fünf Gefahrenstufen.
Bayernkarte: Wie hoch ist die Waldbrandgefahr?
Waldgebiete bei Nürnberg besonders gefährdet
Auch in Mittelfranken gingen die Luftbeobachtungsflüge bereits am Donnerstag los – in Rothenburg ob der Tauber, wo die Gefahr als sehr hoch eingeschätzt wird. In den folgenden Tagen kommen Schwabach und Ansbach dazu. Außerdem sind die Flieger über besonders gefährdeten Waldgebieten unterwegs. Dazu zählen unter anderem der Sebalder und der Lorenzer Reichswald bei Nürnberg.
In vielen oberfränkischen Gebieten herrscht ebenfalls ein deutlich gestiegenes Waldbrandrisiko. Hierzu zählt vor allem der Landkreis Bamberg, der auf dem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes aktuell bei Stufe 3 (mittlere Gefahr) bis Stufe 4 (hohe Gefahr) liegt. Die Luftbeobachter sind in Oberfranken am Samstag und am Sonntag unterwegs.
Appell der Behörden: Im Wald nicht rauchen und kein Feuer!
Die Regierungen aller drei fränkischen Regierungsbezirke appellieren an die Bevölkerung, sich angesichts der aktuellen Gefährdungslage besonders umsichtig zu verhalten. Ausflügler werden dringend gebeten, im Wald oder in Waldnähe nicht zu rauchen, nicht zu grillen und kein Feuer zu machen. Bereits kleinste Funken können genügen, um einen schweren Waldbrand auszulösen.
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