Nach tödlichen Schüssen bei einer Grenzkontrolle ermittelt die Staatsanwaltschaft Hof gegen zwei Beamte der Bundespolizei. Solche Ermittlungen würden regelmäßig aufgenommen, wenn Polizisten von ihrer Schusswaffe Gebrauch machen und Menschen dadurch zu Tode kommen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Ermittelt werde wegen des Anfangsverdachts auf Totschlag.
Flüchtender Fahrer schoss auf Polizisten
Am Samstagnachmittag hatten die Bundespolizisten bei der Kontrolle an der bayerischen Grenze zu Tschechien einen Autofahrer erschossen. Die Beamten wollten nach Polizeiangaben im Rahmen der Binnengrenzkontrolle in Schirnding (Landkreis Wunsiedel) den Wagen des Mannes anhalten. Dieser sei zu Fuß davongerannt und habe dann auf die Polizisten geschossen.
Ermittler gehen von Drogenbeschaffungsfahrt aus
Die Beamten erwiderten den Angaben zufolge das Feuer und verletzten den 47-Jährigen tödlich. Reanimationsmaßnahmen konnten ihn nicht retten. Die Polizisten selbst blieben den Angaben zufolge unverletzt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft später mitteilten, war der Getötete Iraner und lebte seit mehreren Jahren im Raum Mannheim. In einer Mitteilung hieß es: "Die Polizei geht derzeit davon aus, dass sich der Mann wohl auf dem Rückweg einer Drogenbeschaffungsfahrt aus Tschechien befand, da er Crystal im niedrigen dreistelligen Grammbereich mit sich führte."
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte gegenüber dem BR betont, der Fall zeige die Notwendigkeit von Grenzkontrollen und Schleierfahndung. Es gehe dabei nicht nur um die Migration, sondern auch darum, zum Beispiel Drogen-, Falschgeld- und Waffenschmuggel zu verhindern. "Und es zeigt sich immer wieder leider, wie viel da an Kriminalität unterwegs ist und wie wichtig es ist, dass sowohl die Bundespolizei wie auch die bayerische Grenzpolizei entsprechend im Einsatz sind", betonte Herrmann.
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