Ein Wels wird im Wasser von zwei Händen gehalten.
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Die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich nun auch mit dem Fall des getöteten Wels am Brombachsee. (Symbolbild)
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Die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich nun auch mit dem Fall des getöteten Wels am Brombachsee. (Symbolbild)

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Ermittlungen zu getötetem Wels: Verstoß gegen Tierschutz?

Ermittlungen zu getötetem Wels: Verstoß gegen Tierschutz?

Der getötete Wels im Brombachsee beschäftigt die Staatsanwaltschaft. Ein Polizist hatte auf das Tier geschossen, es aber nicht getroffen. Danach erlegten Angler den Wels. Unter anderem die Tierrechtsorganisation Peta hatte deshalb Anzeige erstattet.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Tötung eines bissigen Welses im Brombachsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen beschäftigt nun auch die Staatsanwaltschaft. Wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Ansbach, Jonas Heinzlmeier, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte, werde geprüft, ob ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliege.

Die Ermittlungen führe das bayerische Landeskriminalamt, da einer der Beschuldigten ein Polizeibeamter sei. Die Tierrechtsorganisation Peta und eine Privatperson hatten nach Angaben des Sprechers Strafanzeige erstattet. Die Ermittlungen würden voraussichtlich ein paar Wochen dauern.

Wels als Sicherheitsrisiko eingestuft

Der zwei Meter lange Wels, der regional auch Waller genannt wird, hatte nach Angaben der Ermittler am 20. Juni am Brombachsee mindestens fünf Badende angegriffen und verletzt. Die Polizei entschied zusammen mit dem örtlichen Anglerverein und der Wasserwacht, den Fisch zu töten, weil er ein Sicherheitsrisiko für die Badegäste und Besucher eines Musikfestivals an dem See darstellte.

Wels nicht von Polizei erschossen, sondern von Anglern erlegt

Laut Polizei habe ein Beamter dreimal auf den Wels geschossen, ihn aber nicht tödlich getroffen. Kein Projektil habe die Haut des Tieres durchgeschlagen. Mehrere Medien, darunter auch dpa und BR24, hatten zuvor berichtet, dass die Polizei den Fisch erschossen hatte.

Ein Projektil habe den Fisch vermutlich so getroffen, dass er benommen gewesen sei, sagte der Polizeisprecher weiter. Daraufhin hätten Angler erneut versucht, den Waller zu fangen: mit Erfolg. Nach rund 40 Minuten habe der Fisch angebissen. Nach einiger Zeit sei es den Anglern dann gelungen, den mehr als zwei Meter langen, rund 90 Kilogramm schweren Wels an Land zu ziehen. Dort sei dieser erlegt worden. 

Ermittlungen: Gab es einen "vernünftigen Grund" für die Tötung?

Der Sachverhalt müsse nun umfassend aufgeklärt werden, sagte Heinzlmeier. Im Fokus stehe dabei die Frage, ob es einen vernünftigen Grund für die Tötung des Fisches gegeben habe. Andernfalls sei diese nach dem Tierschutzgesetz rechtswidrig gewesen.

Im Video: Erneuter Wels-Angriff am Brombachsee

Der Brombachsee.
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Erneut ist an einer Badeplattform am Brombachsee ein Badegast von einem Waller angegriffen worden.

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