Auftritt der Inklusionsgarde der Narragonia Regensburg e.V.
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Fasching ohne Grenzen: Die Inklusionsgarde aus Regensburg

Fasching ohne Grenzen: Die Inklusionsgarde aus Regensburg

Zum Fasching gehören die Auftritte der Garden. In Regensburg gibt es eine besondere Tanzgruppe, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt: Bayerns wohl erste Inklusionsgarde. Sie wurde sogar ausgezeichnet.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Es ist ein großer Tag für Markus Eggenfurtner. Zum ersten Mal in dieser Faschingssaison wird der 16-Jährige mit der Inklusionsgarde der Narragonia Regensburg e.V. beim Kinderfasching auf der Bühne stehen. Markus kommt aus Sinzing bei Regensburg und hat das Down-Syndrom. "Ich freue mich auf den Auftritt morgen, zum ersten Mal in diesem Jahr."

Garde erhält Sozialpreis für "Tanzen ohne Grenzen"

In der Inklusionsgarde tanzen bis zu 26 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von fünf bis 28 Jahren mit und ohne Behinderung zusammen. Die Narragonia ist nach Angaben der Bayerischen Landesstiftung der erste Karnevalsverein in Bayern, bei dem Menschen mit Behinderungen aktiv am Vereinsleben teilhaben können. Dafür hat die Narragonia im vergangenen November auch den Sozialpreis der Landesstiftung verliehen bekommen.

In der Laudatio heißt es: "Das Motto der Inklusionsgarde 'Tanzen ohne Grenzen' steht für die Leistung der Sportlerinnen und Sportler. Gleichzeitig ist es ein Appell an uns alle: Grenzen existieren nur in unseren Köpfen - die Inklusionsgarde der Narragonia Regensburg zeigt, wie diese einfach weggetanzt werden können."

Garde tritt auch außerhalb der Faschingssaison auf

Für ihre Auftritte haben die Tänzerinnen und Tänzer der Garde hart trainiert. Auch außerhalb der Faschingssaison. So bleiben die Gardemitglieder auch in der trainingsfreien Zeit in Kontakt. Am Tag vor dem Kinderfasching findet in der RT-Halle in Regensburg die Generalprobe statt. Hier geht die Garde zusammen mit der Trainerin Verena Feuerer-Jaugstetter noch mal alle Schritte durch.

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Bei der Generalprobe der Inklusionsgarde der Narragonia Regensburg.

Inklusionsgarde soll Berührungsängste abbauen

Die Gardetrainerin hat in diesem Jahr eine Doppelrolle: Die 27-Jährige ist gleichzeitig auch Faschingsprinzessin. Mit der Inklusionsgarde gehe es gar nicht um den perfekten Showtanz, sondern um das Miteinander. "Wichtiger ist uns, diesen Kontakt untereinander zu knüpfen und Berührungsängste zu verlieren. Das ist das Schöne an dieser Gruppe, alle tanzen miteinander und gehen offen aufeinander zu."

Tänzerinnen und Tänzer lernen, miteinander umzugehen

Diese Offenheit gefällt auch der sechzehnjährigen Kerstin Klügl. Sie tanzt seit vier Jahren in der Garde der Narragonia und ist auch seit dem ersten Auftritt der Inklusionsgarde mit dabei. Eine ganz neue Erfahrung: "Ich bin sonst eigentlich nur mit Menschen in meinem Alter in Kontakt. Bei der Inklusionsgarde sind auch jüngere und ältere Leute. Manchmal gibt es da schon Situationen, da weiß ich nicht, wie ich reagieren soll, aber da lernt man über die Jahre damit umzugehen", erzählt Kerstin. Sie tanzt inzwischen aber sogar lieber in der Inklusionsgarde. "Wir harmonieren da untereinander so gut." Aufgeregt ist sie auch nach den vier Jahren noch vor jedem Auftritt.

Showtanz beim Kinderfasching

Jetzt ist es auch so weit, der erste Auftritt der Inklusionsgarde beim Kinderfasching. Markus, Kerstin und ihre Mittänzer stellen sich vor den Türen der Turnhalle auf. In roten T-Shirts und mit Glitzer-Faschingsschminke im Gesicht halten sie sich an den Händen. Dann geht's los – Einmarsch. In Zweierreihe geht es winkend durch die wartende Menge an bunt verkleideten Kindern und Eltern zum Tanzbereich vor der Bühne. Die Musik dröhnt aus den Lautsprechern. Die Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich zur Musik, drehen sich gleichzeitig, wiegen mit den Armen.

Auftritt der Inklusionsgarde begeistert die Zuschauer

Applaus. Der Showtanz ist ein voller Erfolg, ist sich auch das Publikum einig. "Supertoll haben die das gemacht. Ich finde es wichtig, dass Inklusion nicht nur im Kleinen stattfindet, sondern auch im Großen. Da gehört einfach die Garde mit dazu im Fasching", sagt eine Zuschauerin.

Und auch Markus Eggenfurtner ist mit dem Auftritt zufrieden. "Es war schön, ganz wunderbar schön. Mit den anderen, mit der Kerstin. Das macht mich froh." Im nächsten Jahr will er wieder in der Inklusionsgarde mittanzen. Da hat er sich auch schon ein neues Ziel gesetzt: Dann will er Inklusions-Faschingsprinz werden.

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Inklusionsgardetänzer Markus Eggenfurtner (2. v. r.) mit der diesjährigen Faschingsprinzessin und dem Faschingsprinzen.

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