Das Forsthaus Valepp hält seine Pächter weiterhin auf Trab. Erst vor gut einem Jahr konnte das 180 Jahre alte Gebäude nach aufwendiger Sanierung wieder für Besucher geöffnet werden. Fußballprofi Manuel Neuer und der Tegernseer Hotelier Johannes Rabl haben das marode Forsthaus gepachtet und sechs Millionen Euro investiert, um das denkmalgeschützte Gebäude wiederzubeleben.
Doch nun stehen die zwölf Gästezimmer leer – wie auch in den vergangenen Wochen. Wegen eines Wasserschadens muss im Inneren des denkmalgeschützten Gebäudes erneut renoviert werden – nur ein Jahr nach der feierlichen Wiederöffnung. Anfang August sei aus einer defekten Duschbatterie Wasser ausgetreten, berichtet Pächter Johannes Rabl. Wie es genau dazu kommen konnte, soll ein Gutachten klären.
Wasserschaden richtet großen Schaden an
Aktuell werden alle Bereiche getrocknet, in die das Wasser vorgedrungen ist. Böden, Decken und Wände mussten geöffnet und einige Massivholzmöbel für die Trocknung ausgebaut werden. Die Kosten liegen im mittleren sechsstelligen Bereich.
Man sei aber gut versichert. Laut Pächter Rabl dauert die Renovierung etwa zwölf Wochen. Solange stehen Gästezimmer und Innengastronomie nicht zur Verfügung. Bis Ende Oktober soll alles fertig sein.
Keine Übernachtungen bis Ende Oktober
Bis dahin könne nur die benachbarte Tenne für private Veranstaltungen und die Außengastronomie genutzt werden, man sei deshalb gerade sehr wetterabhängig. Das wirkt sich auf das Geschäft aus. Einige Gäste würden aufgrund der Berichte über den Wasserschaden von einem "Besuch auf der Baustelle" absehen, so Rabl. Bei gutem Wetter kommen aber nach wie vor mehrere hundert Besucher pro Tag im Biergarten vorbei, die dem Forsthaus treu bleiben.
Die Übernachtungen in den Gästezimmern mussten jedoch fast in den gesamten bayerischen Sommerferien und auch im beliebten Wanderherbst storniert werden. Ab Anfang November sind die Gästezimmer wieder buchbar. Dann ist die Saison aber fast vorbei. Das Forsthaus ist aus Naturschutzgründen nur von 1. Mai bis 31. Dezember geöffnet.
Denkmalschutzpreis für Sanierung
Das Gebäude steht am Ende der Mautstraße, die vom Tegernsee Richtung Tiroler Grenze führt. Bei einer gemeinsam Radltour in das abgelegene Gebirgstal seien Rabl und Torwart Neuer auf die Idee gekommen, das Forsthaus wieder zugänglich zu machen. Zuvor stand der historische Berggasthof etwa zehn Jahre lang leer und war in einem baufälligen Zustand, die Böden mussten fast komplett herausgerissen werden, das Dach war undicht. Der Denkmalschutz machte die Sanierung nochmal aufwendiger. Die neuen Fenstergläser zum Beispiel sind mundgeblasen und handgezogen – und damit achtmal so teuer wie normales Fensterglas, so Rabl.
Obwohl das besondere Pächterpaar vorab heiß diskutiert wurde, Naturschützer befürchteten einen Schicki-Micki-Treff in der Valepp und starteten sogar eine Petition, haben die Investoren im November vergangenen Jahres sogar den Denkmalschutzpreis des Landkreises Miesbach für die Sanierung erhalten. Neuer sagt dem BR damals, dass es das Objekt verdient habe, wieder für die Gesellschaft geöffnet zu sein. Es sei ihnen eine Herzensangelegenheit gewesen, "dass da hinten wieder was geht".
Dieser Artikel ist erstmals am 21. September 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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