Gebietsbetreuer Tom Hennemann blickt mit dem Fernglas vom Tegelberg aus in die Berge.
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Tom Hennemann ist seit 2018 im Einsatz als Gebietsbetreuer für den Ostallgäuer Alpenrand.

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Bayerns Gebietsbetreuer: Seit 20 Jahren den Naturschutz im Blick

Bayerns Gebietsbetreuer: Seit 20 Jahren den Naturschutz im Blick

Seit zwei Jahrzehnten sind in Bayern Gebietsbetreuer unterwegs. Sie kümmern sich um den Erhalt der Naturjuwelen im Freistaat. In Schwaben sind die Naturschützer in acht Gebieten im Einsatz – wie Tom Hennemann am Ostallgäuer Alpenrand.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Tom Hennemann steht am Ufer des Halblechs und beobachtet mit seinem Fernglas den Flussuferläufer, der hier brütet. Nur noch rund 100 Brutpaare des Vogels gibt es in ganz Bayern. Zwei davon hier. Als Gebietsbetreuer dokumentiert Hennemann genau, wie sich ihr Bestand im Ostallgäu entwickelt. "Wenn man diese so seltenen Tiere entdeckt, ist das jedes Mal wieder was ganz Besonderes", sagt er.

Nicht alle halten sich an die Regeln

Damit die vom Aussterben bedrohten Vögel in der Brutzeit nicht gestört werden, hat Hennemann extra Schilder am Ufer aufgestellt. Denn von Frühjahr bis Sommer herrscht zum Schutz der Vögel Betretungsverbot auf den Kiesbänken. Allerdings interessiert das nicht jeden, wie sich an einer Feuerstelle gleich neben einem der Schilder zeigt – mitten im Landschaftsschutzgebiet. "Leider halten sich die Menschen nicht immer an die Regeln und die Beschilderungen", kritisiert Tom Hennemann: "Es gibt immer wieder Leute, die das einfach ignorieren."

Im Einsatz für den Schutz der Natur

Häufig ist der Grund für das Fehlverhalten aber nicht Absicht, sondern schlicht Unwissenheit. Deshalb muss Tom Hennemann als Gebietsbetreuer auch viel Aufklärungsarbeit leisten. Immer wieder ist er unterwegs, um Wanderer, Bergsportler und andere Erholungssuchende aufmerksam zu machen auf die sensible Natur, in der sie sich bewegen.

Verständnis bei den Menschen wecken

"Wenn man versteht, warum man vor einer roten Ampel anhalten muss, dann macht man es auch", erklärt Tom Hennemann. Im Naturschutz sei das genauso: "Wenn man versteht, warum Tiere gestört werden, wenn man zum Beispiel in den Dämmerungsstunden unterwegs ist – dann kann man das auch einsehen und wird sich eher dran halten", sagt der Gebietsbetreuer.

Gebietsbetreuer seit 20 Jahren in Bayern

Seit 20 Jahren gibt es die Gebietsbetreuer in Bayern. Sie kümmern sich um den Erhalt der Natur in den schönsten und schützenswertesten Gebieten. In Schwaben setzen sie sich in acht Gebieten im Regierungsbezirk für den Naturschutz ein. Vom Nördlinger Ries und dem Östlichen Donauried über das Lechtal und die Westlichen Wälder bis zum Bodenseeufer und den Allgäuer Hochalpen ganz im Süden sind die schwäbischen Gebietsbetreuer unterwegs.

Vermittler in Sachen Naturschutz

Überall dort setzen sie sich für bedrohte Tier- und Pflanzenarten ein, klären die Besucher in der Natur über sensible Bereiche und das richtige Verhalten auf und beraten Land- und Forstwirte in Sachen Naturschutz und naturnaher Bewirtschaftung. Die Gebietsbetreuer sind Netzwerker, Kümmerer und Vermittler zwischen dem Naturschutz und allen, die die Natur nutzen – sei es für Landwirtschaft, Tourismus, Sport oder Erholung. Sie sollen mit ihrem Einsatz dazu beitragen, dass Natur und Artenvielfalt langfristig erhalten bleiben.

Alles begann am Ammersee

Die Idee der Gebietsbetreuung in Bayern entstand aus einem Pilotprojekt zur hauptamtlichen Betreuung des Ramsargebiets Ammersee im Jahr 1997. Das Feuchtgebiet gehört zu den artenreichsten in Deutschland. In den Streuwiesen leben unter anderem Wiesenbrüter und die Sibirische Schwertlilie. Zudem ist der Ammersee eine Drehscheibe des internationalen Vogelzuges und ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Tausende Wasservögel. Ab 2002 legte der Bayerische Naturschutzfonds mit der Co-Finanzierung durch den Europäischen Sozialfonds ein bayernweites Förderprogramm auf.

Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Gebietsbetreuungen dazu. Inzwischen sind in Bayern über 70 Betreuer in 60 Regionen im Einsatz. Ermöglicht wird das Projekt durch den Bayerischen Naturschutzfonds und viele lokale Träger wie Naturschutzverbände, Landschaftspflegeverbände, Vereine und Kommunen.

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