Moritz Kosteletzkys Hennen müssen jetzt im Stall bleiben.
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Geflügelpest bei Dillingen: So reagiert ein Hühnerhalter

Geflügelpest bei Dillingen: So reagiert ein Hühnerhalter

Weil in einem Putenstall im Landkreis Dillingen die Geflügelpest festgestellt wurde, müssen Geflügelhalter im Umkreis einige Auflagen einhalten. Sie hoffen darauf, dass die Seuche nicht in ihren Stall kommt. Ein Besuch bei einem der Halter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Für Geflügelhalter Moritz Kosteletzky war die Nachricht ein Schock: In einem Betrieb in Ziertheim im Landkreis Dillingen wurde die Geflügelpest festgestellt.

Das hat nicht nur Folgen für den betroffenen Betrieb, sondern auch für alle anderen Geflügelhalter im Umkreis von zehn Kilometern. Moritz Kosteletzkys mobile Hennenställe - bekannt als "Mo's Federfarm" - stehen im Dillinger Stadtteil Donaualtheim, und damit innerhalb dieser Zone.

Deshalb dürfen seine Hühner jetzt auch nicht mehr draußen herumlaufen und picken, sondern er muss sie in den Wagen, ihren Stall, sperren. "Ich mache das ja aus Überzeugung", sagt der junge Landwirt, "da tut es einem einfach gleich weh, wenn man die Hühner im Stall lassen muss und quasi eine Bodenhaltung hat, obwohl man es gar nicht will. Aber ich mache das natürlich, damit sich die Seuche nicht weiterverbreitet und meine Tiere auf keinen Fall krank werden."

"Meine Hennen sollen das auf gar keinen Fall bekommen"

Deshalb hat er am Donnerstagvormittag auch schon alles gesäubert: Die Ställe, die Eierpackstelle und alles, was dazugehört, hat er gründlich mit Desinfektionsmittel gereinigt. Er hat auch neue Schuhe für den Stall sowie Desinfektionsmatten gekauft und vollgefüllt. "Das darf einfach niemals zu mir in den Stall reinkommen", sagt der 22-Jährige. Damit seine Hühner sich ohne den Freigang nicht zu sehr langweilen, hat er von einem regionalen Gärtner Karotten geholt, diese gehackt und auf den Boden des sogenannten Kaltscharrraums gestreut. Dabei handelt es sich um die Fläche unter dem Wagen, umgeben mit Gittern, wo die Hennen jetzt, geschützt von oben, zumindest ein wenig herumpicken können.

Amtstierarzt entscheidet, ob Eier weiterverkauft werden dürfen

Unterdessen wartet Moritz Kosteletzky noch auf den Besuch eines Amtstierarztes. Wenn der feststellt, dass seine Hühner fit und gesund sind, kann er einen Antrag stellen. Wird dieser genehmigt, darf er seine Eier weiterverkaufen, und zwar zunächst sogar als Freilandeier, obwohl die Hühner jetzt über einen gewissen Zeitraum anders gehalten werden. "Dadurch, dass ich eine EU-zertifizierte Eierpackstelle habe, was jetzt mein Glück ist, darf ich, wenn es meinen Tieren gut geht, die Eier sofort wieder weiterverkaufen, wenn die mir das Go geben." Da seine Hühner einen gesunden Eindruck machen, hofft er, dass alles gut geht.

20.000 Puten wegen Geflügelpest getötet

Nachdem auf einem Betrieb in Ziertheim vor einigen Tagen die Geflügelpest festgestellt worden war, mussten 20.000 Puten gekeult, also getötet werden. Um den Seuchenbestand wurde eine Schutzzone mit einem Radius von mindestens drei und eine Überwachungszone mit einem Radius von mindestens zehn Kilometern festgelegt. Das Landratsamt hat nun eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, in der alle Auflagen für die Betriebe in diesen Zonen stehen.

Geflügelhalter in dem entsprechenden Gebiet, die ihre Eier trotzdem weiterverkaufen wollen, müssen eine Ausnahmegenehmigung beim Landratsamt beantragen. Mitarbeiter des Veterinäramtes prüfen dann vor Ort den Gesundheitszustand der Tiere und die Hygiene-Verhältnisse in der Packstelle der Eier. Wer keine Ausnahmegenehmigung beantragt und seine Eier deshalb nicht weiterverkaufen darf, wird vom Staat nicht entschädigt.

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