Ein Waldbrand bei Erlangen hat Einsatzkräfte in Atem gehalten. Das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im Tennenloher Forst war am Mittwochnachmittag ausgebrochen.
Der Einsatz gilt wegen der früheren Nutzung des Waldstücks als heikel: Das betroffene Gebiet ist munitionsbelastet. Die Flammen können daher laut Feuerwehrsprecher nur aus der Luft gelöscht werden. Der betroffene Wald darf von den Einsatzkräften nicht betreten werden. Hubschrauber lassen Löschwasser aus an langen Seilen hängenden Behältern über den Flammen ab. Auch Wärmebilddrohnen seien im Einsatz.
Brand ist eingedämmt und wird weiter beobachtet
Der Brandherd liegt fernab der Wege, etwa einen Kilometer im Wald. Zwar konnte das Feuer am Mittwochabend bereits eingedämmt werden, aber die Feuerwehr patrouillierte die ganze Nacht über auf den Wegen. Inzwischen gebe es nur noch Glutnester und höchstens Aufflammungen, berichtete ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag. Bis zum Einbruch der Dunkelheit soll dem Sprecher zufolge noch ein Polizei-Hubschrauber für Löscharbeiten fliegen. Wärmebilddrohnen würden alle drei bis vier Stunden den Löscherfolg überprüfen. In diesem Zeitraum fliegt aus Sicherheitsgründen kein Hubschrauber.
Um das Wiederaufflammen des Brandes zu verhindern, seien nun auch Löschroboter im Einsatz, die den Waldboden bewässern. Ob wie in der ersten Nacht eine Brandwache eingesetzt werden soll, wird sich dem Sprecher zufolge am Abend zeigen.
Innenminister Herrmann vor Ort
Seit Sonnenaufgang am Donnerstag waren drei Löschhubschrauber im Pendeleinsatz, sagte ein Feuerwehrsprecher dem BR. Jeder von ihnen könne bis zu 1.000 Liter Wasser aufnehmen und über dem Wald abwerfen. Am Donnerstagnachmittag löschte noch ein Hubschrauber. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war bereits am Mittwochabend und auch am Donnerstagmorgen vor Ort. Er sprach von einem 30.000 Quadratmeter großen Brandgebiet. Der Landrat des Landkreises Erlangen-Höchstadt, Alexander Tritthart (CSU), war am Donnerstagvormittag ebenfalls vor Ort.
Ein Ende des Einsatzes ist der Feuerwehr zufolge zunächst nicht absehbar. Für die Anwohner bestehe keine Gefahr, so der Sprecher der Feuerwehr. Im Stadtgebiet Erlangen ist Rauchgeruch wahrnehmbar. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht allerdings nicht. Die Leitstelle Nürnberg ruft weiter dazu auf, den Bereich des Seebalder Reichswaldes zu meiden, insbesonders das Wildgehege im Tennenloher Forst.
Hohe Waldbrandgefahr
Laut Waldbrand-Gefahrenindex (externer Link) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) steigt die Waldbrandgefahr am morgigen Freitag noch einmal an – dann gilt für Bayern fast flächendeckend Warnstufe 4 von 5. Wegen der anhaltenden Trockenheit der vergangenen Tage wurde in vielen Regionen Bayerns Luftbeobachtung angeordnet. Bis Sonntag sollen in ganz Franken sowie Oberbayern regelmäßig Flüge stattfinden, um etwaige Brände zu lokalisieren. In den Wäldern gilt außerdem Rauchverbot, außerdem darf in deren Nähe nicht gegrillt werden. Schon eine weggeworfene Zigarettenkippe könne einen folgenschweren Brand auslösen, warnen die Behörden.
Mit Material von dpa
BR24-Video: Waldbrand bei Tennenlohe
Waldbrand in Erlangen
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