Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im russischsprachigen Kulturzentrum "Gorod" in München.
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Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im russischsprachigen Kulturzentrum "Gorod" in München.

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Hilfe für Ukraine: Was brauchen die Menschen am nötigsten?

Hilfe für Ukraine: Was brauchen die Menschen am nötigsten?

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wollen auch in Bayern viele Menschen helfen. Sammelstellen wie das Kulturzentrum "Gorod" in München sind voll mit Sachspenden - doch nicht alle sind aktuell sinnvoll. Welche Dinge werden besonders benötigt?

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Fast überall in Bayern gibt es derzeit Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine. Da die Hilfsbereitschaft enorm ist, sind schon jetzt die Sammelstellen für Sachspenden teilweise bis zur Decke gefüllt. Doch werden die vielen Decken, Kissen oder Winterjacken überhaupt benötigt? Wie kann den Menschen aus der Ukraine gerade am besten geholfen werden?

Menschen mit russischen und ukrainischen Wurzeln packen gemeinsam an

Im russischsprachigen Kulturzentrum "Gorod" in München geht es ziemlich hektisch zu. Rund 80 Ehrenamtliche sortieren und verpacken in der großen Halle Sachspenden für die Menschen in der Ukraine. Die meisten Helferinnen und Helfer haben selbst russische oder ukrainische Wurzeln, viele von ihnen auch Freunde oder Familienmitglieder in der Ukraine.

Sofia Abrashchova gehört zum Kernteam des Helferkreises. In den letzten Tagen hat sie fast rund um die Uhr organisiert und telefoniert. "Was wir machen, ist einerseits Geldspenden sammeln. Die andere Sache ist, dass wir Sachspenden sammeln, die für die Geflüchteten sind, die dann hier ankommen. Aber auch Sachspenden, die an die Grenzen gefahren werden für die Hilfsorganisationen vor Ort", erklärt die Studentin.

Sachspenden: Bedarf ändert sich laufend

Die bereits eingesammelten Spenden in der Halle des Kulturzentrums werden also teils nach Polen gebracht, teils für ankommende Menschen hier in München aufbewahrt. Besonders wichtig ist aber, so Sofia Abrashchova, genau zu überprüfen, welche Spenden überhaupt aktuell gebraucht werden.

"Vor Ort ändert sich die Situation alle paar Minuten. Es ist sehr unübersichtlich", sagt sie. Das Organisationsteam des Kulturzentrums sei laufend in Kontakt mit mehreren Hilfsorganisationen in Polen. "Wir telefonieren natürlich und schreiben ständig mit denen, was benötigt wird."

Winterjacken gibt es beispielsweise erst einmal genug, denn auch die Menschen in Polen versorgen die Geflüchteten, wo sie nur können. Die Ehrenamtlichen im "Gorod" sammeln deshalb jetzt vor allem Hygieneprodukte und haltbare Lebensmittel.

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Ehrenamtliche sortieren im russischsprachigen Kulturzentrum "Gorod" Sachspenden für die Menschen in der Ukraine.

Was der Flüchtlingsrat empfiehlt

Auch Stephan Dünnwald vom Bayerischen Flüchtlingsrat sagt, dass es wichtig ist, sich vor einer Sachspende gut zu informieren, was aktuell überhaupt gebraucht wird. Das geht am besten durch Organisationen, die im direkten Austausch mit Helfern vor Ort sind - wie die Helferinnen und Helfer des russischen Kulturzentrums.

Er rät jedoch generell eher zu Geldspenden, weil damit am einfachsten und unkompliziertesten geholfen werden kann. Und dazu, sich auf in Bayern ankommende Ukrainer vorzubereiten. Damit sei den Betroffenen derzeit am besten geholfen, so seine Einschätzung.

"Wer sich jetzt engagieren möchte, der schaut, welche Möglichkeiten gibt es hier, Geflüchtete unterzubringen, Geflüchtete zu versorgen. Ihnen vielleicht beim Ankommen, beim Deutschlernen zu helfen. Aktuell ist es so, dass noch sehr wenige Menschen aus der Ukraine nach Bayern kommen. Das kann sich ganz schnell ändern." Dr. Stephan Dünnwald, Bayerischer Flüchtlingsrat

Besonders dankbar sind die Helfer und Helferinnen, wenn jemand selbst Wohnraum zur Verfügung stellen kann - und sei es auch nur für ein paar Tage. Viele Geflüchtete haben auch Verwandte und Bekannte irgendwo in Bayern, sagt Sofia Abrashchova vom russischen Kulturzentrum. Die Ehrenamtlichen helfen dann, die Weiterfahrt zu organisieren.

Wer Geld spendet, macht nichts falsch

Auch der ehemalige Pfarrer der ukrainischen Gemeinde in Bamberg, Bogdan Puszkar, hat im BR-Fernsehen um gezieltere Hilfslieferungen gebeten. Er meldet sich von der polnisch-ukrainischen Grenze, wo vieles ankommt, was am tatsächlichen Bedarf vorbei geht. "Wir bekommen vieles, was wir nicht brauchen können. Am Dringendsten benötigen wir Helme, Schutzwesten und Verbandszeug", so Puszkar.

Doch ersteres hat wohl nicht jeder im Keller, einen überzähligen Verbandskasten vielleicht schon. Markus Heiss, seit Jahren in Bad Endorf für die ukrainische Partnergemeinde Volovec engagiert, hat in den letzten Tagen viele davon gesammelt. Aber auch Markus Heiss appelliert wie viele andere Organisationen an Hilfswillige: "Im Moment ist es am besten, Geld zu spenden".

Das bestätigt auch Lesya Shrumka vom Dachverband ukrainischer Organisationen in Deutschland. Lieferungen, die nicht gebraucht werden, machten an der Grenze inzwischen Probleme: "Lastwagen mit Kleiderlieferungen sorgen dort für lange Rückstaus, in denen sich auch Lkw mit wichtigen Medikamenten und Lebensmitteln anstellen müssen", so Shrumka.

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Verbandszeug wird gebraucht in der Ukraine - Altkleider eher nicht.

Sachspenden: Das wird gebraucht

Wer dennoch lieber Dinge spenden möchte, dem rät Shrumka zu Verbandszeug, Isomatten und Schlafsäcken, ebenso zu bestimmten Lebensmitteln:

"Bitte verzichten Sie auf weitere Kleiderspenden - bitte helfen Sie uns mit Medikamenten, Lebensmitteln (wie Konserven, Suppen in den Dosen, Tee, Kaffee, Zucker, Mehl, trockene Hefe, Müsliriegel, trockene Früchte, Kinderernährung wie Trockenmich, Fläschchen für Kinder unter einem Jahr etc.), Hygieneartikel." Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V.
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Spendenkonto ARD/Nothilfe Ukraine

Übersicht über einige Hilfsorganisationen

Deutsches Rotes Kreuz

IBAN: DE63370205000005023307 BIC: BFSWDE33XXX Stichwort: Nothilfe Ukraine

Ärzte der Welt e.V.

IBAN: DE06 1203 0000 1004 3336 60 BIC: BYLADEM1001 Stichwort: Ukraine www.aerztederwelt.org

Humedica

IBAN: DE35 7345 0000 0000 0047 47 BIC: BYLADEM1KFB Sparkasse Kaufbeuren Stichwort: Ukraine www.humedica.org

Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Deutschland e.V. IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02 BIC: GENODEF1M05 Stichwort: Nothilfe Ukraine www.kirche-in-not.de LIGA Bank

Save the Children e. V. IBAN: DE92 1002 0500 0003 292912 BIC: BFSWDE33BER Stichwort: Nothilfe Kinder Ukraine www.savethechildren.de

SOS-Kinderdörfer weltweit IBAN: DE22 4306 0967 2222 2000 00 BIC: GENODEM1GLS Stichwort: Humanitäre Hilfe Ukraine www.sos-kinderdoerfer.de

UNICEF IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00 BIC: BFSWDE33XXX Stichwort: Ukraine www.unicef.de

UNO-Flüchtlingshilfe e.V. IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50 BIC: COLSDE33 Stichwort: Nothilfe Ukraine www.uno-fluechtlingshilfe.de/

Ukrainischer Pfadfinderbund in Deutschland e.V.

IBAN: DE30 7007 0024 0222 0473 00, BIC: DEUTDEDBMUC Verwendungszweck: "Humanitäre Hilfe Ukraine"

Kleiner Junge auf der Flucht aus der Ukraine
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Fast 900.000 Menschen sind laut UNO bisher aus den Kriegsgebieten geflohen.

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