Blitze erhellen den Nachthimmel, fotografiert vom Schuhchristleger, einem Aussichtsberg bei Haibach im Landkreis Straubing. Schwere Gewitter und Starkregen haben in der Nacht zu Dienstag im Osten und Süden Bayerns mehrere Feuerwehr- und Polizeieinsätze ausgelöst.
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Wie hängen Extremwetter und Klimawandel zusammen?

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Hochwasser: Wie hängen Wetter und Klimawandel zusammen?

Hochwasser: Wie hängen Wetter und Klimawandel zusammen?

Die Wetterlage stabilisiert sich, die Folgen des Unwetters werden beseitigt. Die Betroffenen werden damit noch Tage oder Wochen zu tun haben. Doch auch danach bleibt die Frage: Wie viel Klimaveränderung steckt in solchen Extremwetterereignissen?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Heidi Schröter aus dem oberbayerischen Manching stand am Wochenende vor der Katastrophe: "Wir sind um drei los, zur Feuerwehr, Sandsäcke geschichtet. Dann alle nach Haus' und zusammenpacken, und jetzt steh' ich hier und sehe, ich kann paddeln zu meinem Haus." Der Damm in Manching hat nicht gehalten. Das Wasser hat auch hier alle Rekorde gesprengt. Noch nie stand das Wasser dort so hoch. Der Regen und die Wassermassen waren einfach zu stark. Dies alles ist die Folge einer sogenannten V-b-Wetterlage (gesprochen: Fünf-b-Wetterlage) [externer Link].

V-b-Wetterlagen lange bekannt

Das ist unter Wetter- und Klimaforschern ein Klassiker. Seit den extremen Niederschlägen vom Wochenende kennt den Fachbegriff auch die breite Öffentlichkeit. V-b-Wetterlagen entstehen, wenn über West- und Osteuropa stabile Hochdruckwetterlagen herrschen. Dann kann in Südeuropa ein Tiefdruckgebiet entstehen, das nach Mitteleuropa wandert und an den Alpen hängenbleibt. Es gehe schlicht nicht mehr weiter, weil das Gebirge im Weg stehe, erklärt der Klimaforscher Prof. Ralf Ludwig von der Münchner LMU. "Da regnen dann diese sehr stark mit Wasserdampf beladenen Wolken eben langfristig ab."

Extremwetterlagen werden vor allem heftiger

Das heißt normalerweise: Es regnet dauerhaft über mehrere Tage, es ist "schlechtes" Wetter. An und für sich ist das noch kein Phänomen des Klimawandels. Allerdings hat Ralf Ludwig diese V-b-Wetterlagen erforscht und festgestellt: Sie werden etwas häufiger. Und vor allem: Sie werden intensiver. Es gibt mehr Niederschlag.

Und das kann damit zusammenhängen, dass sich unser Klima verändert und die Erde erwärmt. Begründen könne man das dadurch, "dass eine wärmere Atmosphäre bei ansonsten gleicher Druckkonstellation mehr Wasserdampf aufnehmen kann." Die Folge dieser Wetterlage: Es regnet. "Wenn diese Niederschläge intensiver sind als sonst üblich, weil eben zum Beispiel die Atmosphäre etwas wärmer ist, dann entsteht eine Niederschlagsintensität, die so hoch ist, dass sie so katastrophale Hochwasserereignisse verursacht wie jetzt eben gerade in Süddeutschland."

Klimawandel hinterlässt Spuren

Frank Kaspar leitet beim Deutschen Wetterdienst, DWD, die Abteilung Hydrometeorologie. Er bestätigt diese Beobachtung. Und er weist darauf hin, dass die V-b-Wetterlagen nicht die einzigen sind, bei denen die Erderwärmung deutliche Spuren hinterlässt. "Den Klimawandel sehen wir am allerklarsten in der Temperatur und Hitzewellen." Beim DWD wird gezählt, wie viele Hitzetage jedes Jahr über 30 Grad haben. Das, so Kaspar, führe dann erkennbar zu einer Erhöhung der Sterblichkeit.

Mehr als doppelt so viele Hitzetage wie noch vor 30 Jahren

Die Kollegen von BR-Data haben diese Daten für Bayern ausgewertet und dabei festgestellt: Praktisch überall haben sich in den vergangenen drei Jahrzehnten die Hitzetage im Vergleich zum Untersuchungszeitraum davor mehr als verdoppelt.

Frank Kaspar (DWD) erklärt, dass diese Hitze dann auch zu erhöhter Verdunstung beitrage. "Das heißt, selbst wenn sich an den Niederschlagsverhältnissen nichts ändern würde, haben wir das Risiko, dass die erhöhte Verdunstung am Ende dazu führt, dass auch Wasservorräte sich verringern, das Dürrerisiko sich erhöht."

Für die Klimaforschung steht deshalb fest: Neben der Beseitigung der aktuellen Schäden muss es schnell auch um nachhaltige Klimaanpassung gehen.

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