Bei Scooter-Unfällen spielt oft Alkohol eine Rolle (Symbolbild)
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Bei Scooter-Unfällen spielt oft Alkohol eine Rolle (Symbolbild)
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Immer mehr Unfälle mit E-Scootern - oft Alkohol im Spiel

Immer mehr Unfälle mit E-Scootern - oft Alkohol im Spiel

Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern hat sich in Bayern zuletzt deutlich erhöht. Dabei spielen oft Alkohol und andere Rauschmittel eine Rolle, aber auch die Ablenkung durch Smartphones. Sogar von abgestellten Scootern kann erhebliche Gefahr ausgehen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Alkohol, Drogen, Ablenkung durch das Smartphone: Unfälle mit E-Scootern nehmen in Bayern weiter zu – mit teils tödlichen Folgen. Bis Ende Oktober ereigneten sich mehr als 2.150 Vorfälle, was einem Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Wie das bayerische Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, stieg dabei auch die Zahl der Verletzten um gut 28 Prozent auf 2.073. 

Drei Tote bei Scooter-Unfällen

Rund 1.750 der Verletzten waren laut Statistik selbst mit einem E-Scooter unterwegs, die übrigen nahmen auf andere Weise am Verkehr teil. Bislang kamen bei den Unfällen drei Menschen ums Leben, im Vorjahreszeitraum waren es zwei.

So erlag ein Fußgänger seinen Verletzungen, nachdem er über einen auf dem Gehweg abgestellten Roller gestürzt war. Ein Pedelec-Fahrer starb, weil er auf dem Radweg von einem entgegenkommenden E-Scooter-Fahrer übersehen wurde, der durch sein Smartphone abgelenkt war. In einem weiteren Fall prallte ein Nutzer alleinbeteiligt gegen eine Straßenlaterne und verletzte sich tödlich.

Unfallfahrer oft betrunken und unter Drogeneinfluss

Nach Angaben des Innenministeriums stieg die Zahl der alkoholisierten Beteiligten bei Unfällen mit E-Scootern erneut an, diesmal um 6,6 Prozent auf 195. Auch die Zahl der durch Cannabis oder andere Drogen beeinflussten Beteiligten nahm von 21 auf 24 zu. Sämtliche Zahlen stehen noch unter Vorbehalt, weil es bei diesen frühen Auswertungen regelmäßig noch zu Nachmeldungen kommt.

Insgesamt wurden bis Ende Oktober 1.174 Verstöße im Bereich der Elektrokleinstfahrzeuge geahndet. Dabei wurden die Fahrerinnen und Fahrer überwiegend wegen Alkoholbeeinflussung (668 Verstöße), Cannabisbeeinflussung (301 Verstöße) und sonstiger Drogenbeeinflussung (136 Verstöße) angezeigt. Neben E-Scooter fallen in die Kategorie Elektrokleinstfahrzeuge auch andere Gefährte wie Segways.

Bundesrat fordert strengere Haftungsregelungen

E-Scooter sind seit 2019 erlaubt. Angesichts der auch deutschlandweit steigenden Unfallzahlen hat der Bundesrat kürzlich in einer Entschließung die Bundesregierung aufgefordert, hier eine "Haftungslücke" zu schließen. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte bereits eine Verschärfung der Haftungsregeln bei Unfällen mit E-Scootern an. Geschädigte sollen es künftig leichter haben, Schadenersatz zu erhalten. "Es darf nicht sein, dass Geschädigte auf ihren Kosten sitzen bleiben, weil der Fahrer des E-Scooters schon längst über alle Berge ist", so Hubig.

Bundestag und Bundesrat stimmten einer geplanten Verordnung des Bundesverkehrsministeriums zu, die vorsieht, dass neue Scooter ab Anfang 2027 mit Blinkern ausgestattet sein müssen und Kommunen für das Abstellen gewerblich vermieteter Scooter strengere Regeln erlassen können. Andererseits ist aber eine Freigabe von Fußgängerzonen und Einbahnstraßen vorgesehen, was bei Fußgänger-Verbänden Kritik hervorrief.

Mit Informationen von DPA

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