Impfen gegen Corona oder Influenza: Dafür muss man seit einigen Jahren nicht mehr unbedingt in eine hausärztliche Praxis. Manchmal reicht auch ein Gang in die Apotheke – dort kann man sich nämlich auch impfen lassen: ab zwölf Jahren gegen Corona, ab 18 Jahren gegen Influenza. Allerdings machen längst nicht alle Apotheken mit. Die wichtigsten Informationen.
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Warum kann man sich nicht in allen Apotheken impfen lassen?
Apotheken, die Impfungen anbieten wollen, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllen. Als Apothekerin oder Apotheker braucht man eine theoretische und praktische Weiterbildung. Auch "Maßnahmen der Ersten Hilfe bei etwaigen Impfreaktionen" gehören dazu, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf ihrer Webseite erläutert (externer Link). Apotheken müssen einen Extra-Raum fürs Impfen haben und Hygienevorgaben erfüllen – auch für die Lagerung des Impfstoffs.
Impfungen: Wie finde ich teilnehmende Apotheken?
Fragen hilft: Man kann einfach bei einer Apotheke vor Ort vorbeigehen oder anrufen. Eine andere Möglichkeit ist das Online-Portal "ApoGuide" (externer Link): In der Online-Suchfunktion Ort oder Postleitzahl eingeben, bei "Leistung auswählen" Grippeimpfung und/oder COVID-19-Impfung markieren, Ergebnisse anzeigen lassen. Über die App kann man auch Termine buchen. Allerdings sind nicht alle Apotheken auf dem Portal zu finden.
Wie ist die Quote in Bayerns Apotheken?
"Die genaue Anzahl an Apotheken, die ein Impfangebot machen, ist uns nicht bekannt", teilt der Bayerische Apothekerverband auf BR24-Anfrage mit. Es gebe kein zentrales Melderegister. Bei "ApoGuide" würden rund 260 bayerische Apotheken Impfungen anbieten. "Das entspricht ungefähr zehn Prozent der Apotheken."
Warum viele Apotheken keine Impfungen anbieten? Laut dem Bayerischen Apothekerverband wird das oft damit begründet, dass die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung – die eigentliche Kernaufgabe – bereits sehr viele Ressourcen binde. In vielen Apotheken herrsche Personalmangel. "Zudem werden Impfangebote in Apotheken als ergänzende Angebote zu den ärztlichen Impfungen angesehen." Wo ein ausreichendes Impfangebot durch Ärzte bestehe, sei das nicht nötig.
Welche Vorteile gibt es?
Durch Impfungen in Apotheken kann man Leute erreichen, die sich sonst eher nicht impfen lassen. Zum Beispiel, weil sie keine Hausärztin haben oder sich dort nicht ins Wartezimmer setzen wollen. Auch in Gegenden mit Apotheke, aber ohne Hausarztpraxis sind Apotheken mit Impfangebot hilfreich. Langfristig soll das auch dabei helfen, die Impfquoten bei Corona oder Influenza zu erhöhen.
Sind auch weitere Impfungen möglich?
Bisher kann man sich in deutschen Apotheken nur gegen Corona oder Influenza impfen lassen. Die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Apothekenreform sieht vor, dass entsprechend geschulte Apothekerinnen und Apotheker künftig weitere Impfungen vornehmen können – etwa gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten. Ob und ab wann es dazu kommt, ist bisher allerdings offen.
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