Die Wertheimer Rotkreuzklinik
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Insolvente Rotkreuzklinik: Stadt Wertheim plant Übernahme

Insolvente Rotkreuzklinik: Stadt Wertheim plant Übernahme

Muss die insolvente Rotkreuzklinik in Wertheim doch nicht geschlossen werden? Die Stadt würde sie übernehmen – unter bestimmten Voraussetzungen. Das Krankenhaus an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg ist auch für Unterfranken wichtig.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Seit September 2023 befindet sich die Rotkreuzklinik in Wertheim im Insolvenzverfahren. Jetzt scheint sich eine Lösung für das Krankenhaus abzuzeichnen: Es könnte in städtische Hand übergehen. Bedingung dafür bleibt die bereits in einem Offenen Brief geforderte Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg und den Landkreis Main-Tauber. Das haben Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez (SPD) und der Gemeinderat der Stadt am Dienstag bekannt gegeben. Das Ziel: Die Stadt trägt 60 Prozent des für die Kommune verbleibenden Defizits, der Kreis 40 Prozent.

Krankenhaus auch wichtig für Versorgung in Unterfranken

Dem Krankenhaus in Wertheim, direkt an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg, droht die Schließung. Schätzungen zufolge wären davon rund 75.000 Menschen betroffen. Darunter auch viele aus den unterfränkischen Landkreisen Main-Spessart und Würzburg. Teilweise müssten weite Wege zum nächsten Krankenhaus in Kauf genommen werden, mit Fahrzeiten von mehr als 30 Minuten. Am Wochenende waren deshalb rund 2.000 Menschen für den Erhalt der Rotkreuzklinik auf die Straße gegangen.

Vorbereitung für städtische Übernahme laufen

Die Wertheimer Rathaus-Verwaltung wurde beauftragt, eine baldige Grundsatzentscheidung zur Übernahme der Rotkreuzklinik in städtische Trägerschaft vorzubereiten. Die Gespräche zwischen der Stadt und der Schwesternschaft München des Bayerischen Roten Kreuzes über die Rahmenbedingungen und Konditionen einer Übernahme der Klinik durch die Stadt seien weit vorangeschritten. Nach dessen Abschluss soll die Verwaltung in Verhandlungen zur Übernahme der städtischen Trägerschaft einsteigen. Vom Insolvenzverwalter wurde keine Frist genannt, bis zu der eine Entscheidung getroffen sein muss.

Bettenzahl halbieren und 49 Millionen Euro Investitionskosten

Das Krankenhaus als Grund- und Regelversorger müsse erhalten bleiben, so der Oberbürgermeister.Dafür müssten die Bettenzahl auf 82 halbiert und bis 2030 rund 49 Millionen Euro investiert werden. Das hat eine externes Wirtschaftsprüfungsunternehmen berechnet. Das künftige Krankenhauskonzept sieht vor die Grund- und Regelversorgung aufrecht zu erhalten mit den Fachabteilungen für Innere Medizin und Chirurgie (Allgemein-Viszeralchirurgie & Orthopädie/Unfallchirurgie). Außerdem soll die Notfallversorgung einschließlich der Versorgungsschwerpunkte Schlaganfalleinheit, Herzinfarktversorgung und Traumaversorgung erhalten bleiben.

Teure Krankenhausrettung: Höhere Steuern und weniger Investitionen in Wertheim

Welche Auswirkungen die angekündigte Krankenhausreform auf die Rotkreuzklinik habe, sei auch für Experten nicht einschätz- und berechenbar, doch es bestehe das Prinzip Hoffnung. Fakt ist: Die Finanzierung des Krankenhauses wird für die Stadt Wertheim teuer: Steuern und Abgaben müssten erhöht, auf Investitionen und Ausgaben in anderen Bereichen verzichtet werden, verdeutlichte Oberbürgermeister Herrera Torrez.

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