In Franken wurden die ersten Frühkirschen 2024 geerntet.
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Kirschernte in Franken startet mit großen Ausfällen

Kirschernte in Franken startet mit großen Ausfällen

In Franken hat die Ernte der ersten Frühkirschen begonnen. Aufgrund des Frostes im April und des Regens in den vergangenen Tagen fällt sie allerdings bei vielen Bauern schlecht aus. Doch es gibt Ausnahmen.

Über dieses Thema berichtet: Fränkisch vor 7 am .

In Pretzfeld im Landkreis Forchheim beginnt jetzt die Kirschenzeit. Zumindest theoretisch. In dem Dorf in Sichtweite zum Walberla stehen zahlreiche Kirschbäume an den Hängen. Die Frühkirschensorten wären jetzt auch reif. Doch Kirschbauer Gerhard Zöberlein vom Nachbarort Wannbach spricht bei seinen Frühkirschen von einem Totalausfall. Schuld daran ist vor allem das widrige Wetter im April. Erst war es sehr mild und die Blüte etwa zehn Tage früher dran, dann kamen um den 20. April einige heftige Frostnächte, die die Früchte im Anfangsstadium zerstörten. Wer dennoch einen kleinen Ertrag gehabt hätte, ging jetzt wegen des Regens der vergangenen Tage leer aus, denn der hat die Früchte aufplatzen lassen.

Bessere Ernte-Aussichten bei Spätsorten

Einziger Lichtblick: Die Landwirte hier setzen nicht ausschließlich auf Frühkirschen. Und bei den späteren Sorten schaut es bisher deutlich besser aus. Dementsprechend wird es in einigen Wochen – wenn alles gut geht – wohl eine bessere Ernte geben. Dazu kommt, dass sich auch die unterschiedlichen Lagen auch jeweils anders auswirken. In der Fränkischen Schweiz gibt es Kirschen im Unter- und Oberland. Sie werden zwischen 300 und etwa 500 Metern Höhe angebaut. Pretzfeld etwa liegt im sogenannten Unterland, in den Tallagen dort hat der Frost – nach bisherigem Stand – besonders stark zugeschlagen. Aber auch bei späteren Sorten in den Höhenlagen sind Frostschäden beobachtet worden.

"Die Frühkirschen sind dabei besonders empfindlich", sagt Thomas Wolf, Kirschbauer aus Kalchreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Auch er hat kaum erntefähige Kirschen an seinen Bäumen hängen.

Gute Ernte mit kostenintensiver Technik

Doch es gibt einzelne Landwirte, die trotz aller Widrigkeiten des Wetters auch bei den Frühkirschen mit einer guten Ernte rechnen können. Das hat allerdings seinen Preis: Kirschbauer Andreas Weber aus Pettensiedel im Landkreis Forchheim hat vor einiger Zeit in kostenintensive Technik investiert und einen Teil seiner Plantage mit Folien überdacht. In den Frostnächten im April beheizte er die Anlage zusätzlich mit Paraffinkerzen und Gas. "Bei bis fünf, sechs Grad Frost können wir da noch einen Schutz herbringen, sodass wir noch etwas ernten können und die Blüten schützen können", so Weber.

Kirschen selber pflücken

Und der Aufwand hat sich gelohnt. Anfang Juni konnte Andreas Weber die ersten Frühkirschen ernten. Doch die Früchtchen haben ihren Preis: Etwa acht bis neun Euro kostet ein Kilo Frühkirschen vom Weberhof. Die verkauft er am Straßenrand und in seinem Hofladen. Außerdem bietet Andreas Weber als einer der wenigen Kirschbauern auch Kirschen zum Selberpflücken an.

"Die Leute bringen ein Körbchen mit, lassen es an der Kasse wiegen, wir weisen ihnen eine Reihe zu, da dürfen sie pflücken. Man darf auch naschen und dann wird, wenn man rausgeht, das bezahlt, was in dem Korb ist." Noch müssen die Kirschen in der Anlage allerdings etwas reifen. Das Selberpflücken kann daher voraussichtlich Mitte Juni beginnen.

Kirschen zwei Wochen früher reif

Die Kirschernte in Franken läuft bis in den Juli, manchmal auch August hinein. Viele Landwirte hoffen nun auf die späteren Sorten, die Frost und Regen bisher besser überstanden hätten. Insgesamt sind viele Kirschsorten in diesem Jahr etwa zehn Tage früher reif als sonst üblich. Grund dafür sind die milden Temperaturen Anfang April, die noch vor dem Frost für eine schnelle Vegetation sorgten.

Die meisten Kirschen in Franken werden in der Fränkischen Schweiz geerntet. Die Region gilt mit mehr als 200.000 Bäumen als das größte zusammenhängende Süßkirschenanbaugebiet Deutschlands.

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