Im nördlichen Landkreis München haben sich zwei Menschen mit "Hasenpest" (Tularämie) infiziert. Das teilte das Landratsamt München am Freitag mit. Weiter hieß es "nach derzeitigen Erkenntnissen" hätten die Personen "keinen direkten Kontakt zu Wildtieren", welche die Krankheit in der Regel übertragen, gehabt. Die Infizierten würden mit Antibiotika behandelt, und ihr Gesundheitszustand bessere sich bereits, so das Landratsamt.
71 Fälle von Hasenpest in Bayern im vergangenen Jahr
Bei der Hasenpest handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die in Deutschland nach Angaben des Landratsamts München selten, aber zunehmend häufig gemeldet wird. 71 registrierte Fälle infizierter Menschen gab es 2024 in Bayern. Im April dieses Jahres war die Tularämie bei einem Feldhasen im Gemeindegebiet Ismaning nachgewiesen worden.
Zecken als Überträger
Der Erreger kommt laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vor allem in Wildtieren wie Feldhasen, aber auch Mäusen, Eichhörnchen oder Vögeln vor. Typischerweise übertragen Insekten wie Zecken oder Bremsen das Bakterium infizierter Tiere.
Nach Angaben des Landratsamts München ist bei einer der beiden Personen "inzwischen gesichert ein Zeckenstich als Infektionsweg nachgewiesen", bei der zweiten Person werde das ebenfalls vermutet. Nicht bekannt sei derzeit eine Übertragung von Mensch zu Mensch.
Vorsicht bei Gartenarbeit
Zu den ersten Symptomen der Hasenpest zählen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit sowie lokale Entzündungen und eine Schwellung der Lymphknoten. Vorbeugen kann man einer Infektion, die auch durch das Einatmen kontaminierter Partikel etwa bei Gartenarbeiten erfolgen kann, durch Schutzkleidung und Handschuhe. Außerdem rät das Gesundheitsamt, die Hände nach Garten- und Waldarbeiten gründlich zu waschen, Zeckenschutzmittel zu verwenden und lange Kleidung zutragen. Wildfleisch sollte man vollständig durchgaren und tote Hasen oder Kaninchen "keinesfalls berühren oder gar einsammeln".
Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung, betont das Landratsamt, jedoch sei Wachsamkeit im Umgang mit Wildtieren und die nötige Vorsicht beim Umgang mit potenziellen Infektionsquellen oder bei intensivem Aufenthalt in der freien Natur geboten.
Mit Material von dpa
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