Ein Supermarkt mit leeren Regalen.
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Symbolfoto: In Mittel- und Oberfranken gibt es immer mehr Lücken in manchen Supermarktregalen. Doch die Grundversorgung bleibe gewährleistet.

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Leere Regale: Streiks im Einzel- und Großhandel gehen weiter

Leere Regale: Streiks im Einzel- und Großhandel gehen weiter

Einige Produkte sind schon ausverkauft, weitere Lücken in den Regalen abzusehen. Drei ober- und mittelfränkische Lebensmittel-Zentrallager werden seit drei Wochen bestreikt und die Arbeitsniederlegungen gehen weiter. Eine Einigung ist weit entfernt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

In zahlreichen Edeka-Filialen werden auch in der kommenden Woche einzelne Regale leer bleiben. Denn die Streiks im bayerischen Groß- und Einzelhandel gehen weiter. Wie die Streikleiterin von Verdi für den Großhandel in Mittelfranken, Rita Wittmann, dem Bayerischen Rundfunk sagte, gehen die Streiks in den bereits seit drei Wochen bestreikten Zentrallagern von Edeka in Schwabach und Sachsen bei Ansbach auch die gesamte kommende Woche weiter.

Es reicht nicht mehr zum Leben

Ein Angebot der Edeka-Geschäftsführung habe nur für noch mehr Zulauf von Streikenden gesorgt. Es enthält nämlich eine Prämie für die Mitarbeitenden, die sich verpflichten, sich nicht mehr an Streiks zu beteiligen. "Streik ist ein Grundrecht, das lassen wir uns nicht nehmen", betont Wittmann. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung für den Großhandel um 13 Prozent und mindestens 2,50 Euro pro Stunde mehr für die Beschäftigten im Einzelhandel. Eine Umfrage unter rund 10.000 Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel habe ergeben, dass mehr als 70 Prozent Probleme haben, mit ihrem Gehalt den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Weniger Auswahl in Oberfranken

Auch in Oberfranken zeigt der Streik inzwischen deutliche Auswirkungen – dort besonders in den Supermärkten von Rewe. Seit 2021 gab es mehr als 100 Streiktage im Zentrallager in Buttenheim bei Bamberg. In den Märkten sind beispielsweise Kaffee, Chips, Getränke und Trockenwaren wie Nudeln Mangelware. Die Versorgung der Kunden mit Grundnahrungsmitteln sei aber weiterhin gesichert, sagte Paul Lehmann, Verdi-Streikleiter für Oberfranken, dem BR: "Es muss kein Kunde verhungern." Es seien auch keine Produkte komplett aus den Regalen verschwunden, lediglich die Auswahl sei zur Zeit kleiner. Der Streik richte sich nicht gegen die Kunden, betonte Lehmann, aber die Gewerkschaft werde Reallohnverluste nicht hinnehmen.

Edeka überbrückt mit polnischen Mitarbeitern

Am 28. August findet die sechste Verhandlungsrunde für den Großhandel statt, im Einzelhandel werden die Tarifverhandlungen am 16. August fortgesetzt. Der Edeka-Konzern versucht sich nach Angaben von Streikleiterin Wittmann inzwischen mit Mitarbeitern aus Polen zu behelfen. Rund 40 Männer und Frauen seien mit befristeten Verträgen im Lager in Schwabach und 20 weitere in Sachsen eingestellt worden. Im Einzelhandel in Mittelfranken werden bis zum Wochenende auch noch die Filialen von IKEA und H&M sowie der Marktkauf in Nürnberg bestreikt.

Verdi fordert 2,50 Euro mehr pro Stunde

Verdi fordert für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel eine Lohnerhöhung um 2,50 Euro pro Stunde, außerdem für die unteren Beschäftigtengruppen ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 3 und 4 Prozent Entgelterhöhung in 2023, schreibt Verdi. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 Euro.

Arbeitgeber: "unvertretbar hohes Risiko"

Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2 und 2,4 Prozent. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten. Der Landesverband Bayern Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (LGAD) bezeichnete einen überhöhten Tarifabschluss als "unvertretbar hohes Risiko." Der Handelsverband Bayern beklagte keine ernsthafte Verhandlungsbereitschaft der Gewerkschaft.

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