Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt von Cham
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Lichterglanz vs. Energiesparen: Weihnachtsstimmung trotz Krise?

Lichterglanz vs. Energiesparen: Weihnachtsstimmung trotz Krise?

Angesicht der Energiekrise sparen viele Menschen derzeit Strom, wo sie können. Weihnachtsfans dagegen lassen es sich nicht nehmen und dekorieren mit viel Beleuchtung. Und auch der Einzelhandel will im Advent auf Lichterglanz nicht ganz verzichten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Ein leuchtender Weihnachtsmann auf dem Fensterbrett, ein bunt blickendes Rentier auf dem Garagendach oder ein glitzernder Engel im Garten. In Haid bei Pitzling im Landkreis Cham wird beleuchtet, was die Birne hergibt. Ganz vorne mit dabei ist Anita Vogl: In der Vorweihnachtszeit hat sie ihr Haus plus Garten mit über 70.000 LED-Lichtern dekoriert. So auch in diesem Jahr, trotz der Energiekrise. Weihnachtszeit ohne Beleuchtung kommt für sie nicht in Frage und das lässt sie sich auch etwas kosten. In den vergangenen Jahren gab sie alleine im Dezember rund 300 bis 400 Euro für die Beleuchtung aus. Sie spare dafür an anderer Stelle, sagt Anita Vogl.

Umwelthilfe mahnt zum Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung

Der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist die Weihnachtsbeleuchtung im privaten Bereich ein Dorn im Auge. Schon im Herbst dieses Jahres hatte die Organisation einen Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in Städten und Privathaushalten gefordert. Laut Jürgen Resch, dem Bundesgeschäftsführer der DUH, verursacht die Weihnachtsbeleuchtung pro Jahr bundesweit einen Stromverbrauch von über 600 Millionen Kilowattstunden. Das ist etwa so viel, wie eine Großstadt mit 400.000 Einwohnern im Jahr verbraucht.

Einzelhändler: Ohne Beleuchtung kein Weihnachtsgeschäft

Doch es gibt auch Argumente für eine Weihnachtsbeleuchtung: Eine dunkle Innenstadt oder nur spärlich beleuchtete Schaufenster wären für Helmut Hagner aus Cham ein Unding. Für den Leiter der Handelsgruppe Frey braucht der Einzelhandel Licht und das vor allem in der kaufkräftigen Adventszeit. Er ist der Meinung, dass die Innenstädte nach Corona und für den Einzelhandel schwieriger Zeit jetzt Flagge bekennen müssen.

Kommunen sollten laut Hagner das Maximale versuchen, damit Menschen in die Innenstädte kommen. Dazu gehören für ihn auch Weihnachtsmärkte und Beleuchtung. Doch das Unternehmen Frey hat in den verschiedenen Häusern die Weihnachtsbeleuchtung ein Stück zurückgefahren - und komplett auf LED umgestellt.

Beleuchtung nicht unbedingt größter Stromfresser

Laut einer Studie des handelsnahen EHI-Instituts ist im Bereich von Supermärkten, also dort, wo auch Essen verkauft wird, der größte Stromfresser die Kühlung mit gut 46 Prozent. Ist zusätzlich eine Klimaanlage im Geschäft, machen Kühlung und Klima zusammen über 59 Prozent des Stromverbrauchs aus. Im Non-Food-Einzelhandel zeigt sich ein anderes Bild: Hier macht die Beleuchtung mit knapp 46 Prozent tatsächlich den größten Anteil aus. Dahinter folgt wieder die Klimaanlage.

Kommunen: Beleuchtung ja, aber kürzer

Die Innenstadt von Cham ist am frühen Abend hell beleuchtet. Erst vor ein paar Jahren hat die Kreisstadt in eine neue, opulente Weihnachtsdekoration investiert. Um Energie zu sparen, hat der Stadtrat die Brenndauer halbiert - um 22 Uhr wird abgeschaltet. Diesen Weg gehen auch viele andere Städte in Bayern, wie zum Beispiel Neumarkt in der Oberpfalz.

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