München - Denkmal zum Gedenken an den 8. Jahrestag des OEZ-Anschlags.
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Mahnmal für das OEZ-Attentat

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München: Gedenken an Attentat im Olympia-Einkaufszentrum

München: Gedenken an Attentat im Olympia-Einkaufszentrum

Heute vor acht Jahren stand ganz München unter Schock: Ein Attentäter hatte im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen getötet und weitere verletzt. In der Nähe des Tatorts wird jetzt ein dauerhafter Gedenkraum eingerichtet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Hinterbliebenen des OEZ-Attentats im Jahr 2016 bekommen einen dauerhaften Erinnerungs- und Gedenkraum. Die Stadt wird dafür eine Immobilie in Moosach anmieten - also in unmittelbarer Nähe zum Tatort und in dem Viertel, in dem die meisten Angehörigen der Opfer leben. Das hat der Verwaltungs- und Personalausschuss des Stadtrats jetzt beschlossen. Derzeit gibt es nur einen kleinen Gedenkraum in der Ladenzeile des Rathauses in der Dienerstraße. Dieser war aber von Anfang an nur als Übergangslösung gedacht.

Neun Tote und weitere Verletzte

Der rassistisch motivierte Anschlag am OEZ jährt sich am 22. Juli zum achten Mal. 2016 erschoss ein 18-jähriger Attentäter neun Menschen: Armela Segashi, Can Leyla, Dijamant Zabërgja, Guiliano Kollmann, Hüseyin Dayıcık, Roberto Rafael, Sabine S., Selçuk Kiliç und Sevda Dağ. Fünf weitere Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.

Zuerst hatte der Attentäter in einem Fast-Food-Lokal auf Menschen geschossen, dann suchte er weitere Opfer im Freien und im Einkaufszentrum. Später nahm er sich selbst das Leben.

Opfer mit Migrationshintergrund

Fast alle Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Lange wurde der Anschlag aber als Amoklauf und Racheakt eines psychisch kranken Mobbing-Opfers bezeichnet. Dann gab es jedoch immer mehr Hinweise auf einen politischen Hintergrund: das rassistische Gedankengut des Täters, seine Aktivitäten in einschlägigen Chat-Gruppen, der gezielt festgelegte Tatzeitpunkt: genau fünf Jahre nach den Anschlägen des rechtsextremen Massenmörders Anders Brejvik in Norwegen.

Kein Amoklauf, sondern rassistischer Anschlag

Es seien immer mehr Mosaiksteine hinzugekommen, die die Tat in ein anderes Licht gerückt hätten, hieß es beim bayerischen Landeskriminalamt. Inzwischen wurde der Anschlag als rassistisch und politisch motiviert eingestuft und die Inschrift am Denkmal vor dem Einkaufszentrum entsprechend geändert.

Gedenkveranstaltung zum Tatzeitpunkt

Am Montag (22.7.2024) findet zum Tatzeitpunkt am frühen Abend am Denkmal eine Gedenkveranstaltung statt, die Angehörige, Hinterbliebene und Unterstützer maßgeblich mitgestalten. Es sprechen Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sowie Hinterbliebene des Münchner Attentats und anderer rassistisch motivierter Anschläge in Deutschland, darunter Halle und Hanau. Die Gedenkveranstaltung wird auch als Livestream zu sehen sein.

Bereits am Samstag wurde mit einer Kulturveranstaltung "We Shine For These Nine" an die Opfer des Attentats erinnert: Im "Import Export" an der Schwere-Reiter-Straße standen am Abend eine szenische Lesung, ein Konzert und eine Podiumsdiskussion auf dem Programm.

Im Video: Angehörige erinnern an Opfer des OEZ-Attentats (22.7.2023)

Angehörige erinnern an Opfer des OEZ-Attentats
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Angehörige erinnern an Opfer des OEZ-Attentats

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