Immer wieder beteiligt sich der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt an Klimaprotestaktionen. 25 Tage saß er wegen Nötigung bereits im Gefängnis. Jetzt steht er erneut vor Gericht in Nürnberg.
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Jesuitenpater Jörg Alt bei einem Klimaprotest am 28.10.2022 in München.

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Neues Verfahren gegen Pater Alt wegen Befangenheit gestoppt

Neues Verfahren gegen Pater Alt wegen Befangenheit gestoppt

Der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt, der erneut wegen einer Klimaprotestaktion in Nürnberg vor Gericht steht, hatte heute mit einem Befangenheitsantrag gegen den Richter Erfolg. Jetzt wird die Sache neu verhandelt – mit neuem Richter.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Er ist ein leidenschaftlicher Kämpfer fürs Klima: Vor einigen Monaten saß der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt schon einmal in Nürnberg vor Gericht – er wurde wegen Nötigung verurteilt und musste im April dieses Jahres eine 25-tägige Haftstrafe absitzen.

Befangenheitsantrag stattgegeben

Seit Dienstag muss er sich erneut vor Gericht verantworten. Es geht wieder um Klimaproteste und eine unangekündigte Sitzblockade, zu der Pater Alt durch eine Rede "geistige Beihilfe" geleistet haben soll. Zwei Tage später wurde das Verfahren nun allerdings vorerst gestoppt. Denn Pater Jörg Alt hatte mit einem Befangenheitsantrag gegen den Richter des Amtsgerichts Nürnberg Erfolg. Wie Justizsprecherin Tina Haase dem BR auf Nachfrage bestätigte, wurde einem Befangenheitsantrag stattgegeben.

Der zuständige Richter hatte demnach beim Prozessauftakt am Dienstag noch vor der Beweisaufnahme gegenüber dem Angeklagten geäußert, dass die Aktenlage eindeutig sei und er den Angeklagten ins Gefängnis schicken würde. Der Verteidiger des Jesuitenpaters hatte daraufhin einen Befangenheitsantrag gegen den Richter gestellt. Dem wurde am Mittag stattgegeben.

Neues Verfahren mit neuem Richter

In einer Stellungnahme des Gerichts an Pater Alt heißt es: "Durch die gewählte Formulierung und den unbedingten Hinweis auf die drohende Vollzugsstrafe hat der abgelehnte Richter den Eindruck erweckt, sowohl hinsichtlich der Schuldfrage als auch hinsichtlich der Strafhöhe bereits festgelegt zu sein." Laut Justizsprecherin Haase wird es jetzt ein neues Verfahren mit anderem Richter geben. Der Termin dafür steht noch nicht fest.

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