Ein Naturfreibad mit dunkelgrünem Wasser vor einem Alpenpanorama
Bildrechte: BR/Christoph Scheule
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Das Moorbad in Oberstdorf hat weiter geöffnet.

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Historisches Moorschwimmbad in Oberstdorf verlängert Badesaison

Historisches Moorschwimmbad in Oberstdorf verlängert Badesaison

Das Wetter zeigt sich auch zum Ferienende von seiner besten Seite. Während andere Freibäder nun schließen, verlängert das Moorbad in Oberstdorf - und das hat durchaus Tradition in dem historischen Schwimmbad, in dem auch mal bis Oktober gebadet wird.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Spätsommerliche Temperaturen bis an die 30 Grad locken viele weiter in die Freibäder. Doch die Saison neigt sich dem Ende. Die meisten Freibäder sind ab Montag oder eine Woche später dann geschlossen. Doch es gibt Ausnahmen.

Eine davon ist das historische Moorschwimmbad in Oberstdorf. In wenigen Minuten mit dem Rad oder zu Fuß von Oberstdorf entfernt, lockt es hoch oben in den Allgäuer Alpen mit einem grandiosen Panorama und einem ganz besonderen Wasser. Denn wie der Name schon verrät, wird es mit Moorwasser aus dem nahen Weiher befüllt; und das seit 1883. Denn mit der Eisenbahn kamen immer mehr Touristen nach Oberstdorf und denen wollte man etwas mehr bieten.

Schließlich hat sich das wundersame Wirken von Pfarrer Kneipp in Bad Wörishofen auch bis in die südlichste Gemeinde Deutschlands verbreitet. Und Wasser war ja auch in Oberstdorf da. So entstand aus Holz die erste Anlage, durch eine hohe Bretterwand streng getrennt in eine Damen- und Herrenabteilung.

Beim Baden gönnen sich viele Besucher etwas Süßes

1926 wird die Trennung zwischen Damen- und Herrenabteilung aufgelöst und das Bad vergrößert. Im Juni 1930 wird das "modernste Bad des Allgäus" eröffnet, wie die Chronisten schreiben. Und so wie damals präsentiert sich das Moorfreibad auch heute noch. Ein imposanter Holzbau mit vielen Kabinen, die saisonweise gemietet werden können, ein Kiosk mit allen kulinarischen Verführungen, die das Besucherherz höher schlagen lassen.

Vor allem die Kuchen stehen hoch im Kurs: Sahnetorten, Zwetschgendatschi oder Mohnkuchen. Der absolute Renner ist aber der "Käskucha". Jeden Abend, nach dem Bäderbetrieb, steht Schwimmbad-Pächterin Christa Herzog bis spät in die Nacht in ihrer Küche und backt.

Moorwasser wirkt positiv auf die Gesundheit

Sie und ihr Mann Stefan haben sie das Moorschwimmbad seit 13 Jahren gepachtet. Während Christa Herzog auch tagsüber in der Kioskküche steht, kümmert sich Stefan Herzog um die ankommenden Gäste und das ganze drumherum. Und er ist der Herr über das besondere Moorwasser. Denn das wird in dem historischen 50 mal 35 Meter großen und bis zu zwei Meter tiefen Becken regelmäßig aus- und wieder eingelassen. "So haben wir immer eine erstklassige Wasserqualität, ohne jegliche Zusätze. Und dass Moorwasser eine ganz besondere Wirkung auf die Haut und den Kreislauf hat, ist ja seit Jahrhunderten bekannt", erzählt Herzog.

Stammgäste haben auf Verlängerung gedrängt

Da der nahe Moorweiher, in dem Baden verboten ist, auch vom Gebirgsfluss Trettach gespeist wird, sei das Wasser frisch, wie die Einheimischen sagen. Urlauber finden es dagegen "doch eher kühl".

15 Minuten vom Ortskern Oberstdorf entfernt und nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar, nutzen viele Einheimische die Ruhe und Abgeschiedenheit in traumhafter Bergkulisse. Viele haben sich eine "Privatkabine" für die ganze Saison gemietet. Dort kann man sich umziehen und alles Nötige wie Badesachen, Handtücher oder Liegen unterbringen.

So kann es mit "kleinem Gepäck" hoch und wieder runtergehen - und das bis in den Oktober hinein. Je nach Wetterlage entscheidet Stefan Herzog spontan, wann er das Bad schließt. Im letzten Herbst war es noch so schön, dass er dem Drängen vieler Stammgäste nachgab, Moorwasser wieder eingelassen und die Badesaison bis zum letzten Sonnenstrahl verlängert hatte.

Verlängerte Badesaison auch anderswo in Schwaben

Im Landkreis Augsburg schließen manche Freibäder ebenfalls nicht schon wie geplant an diesem Wochenende. Am längsten geöffnet ist das Aquamarin in Bobingen. Bis zum 24. September kann man dort draußen baden. Das Wasser im Schwimmerbecken ist laut Betreiber noch 25 Grad warm. Man behalte sich aber vor, doch früher zuzumachen, wenn das Wetter nicht mehr mitspiele.

Noch bis zum 17. September offen bleibt das Naturfreibad Fischach. Nicht festgelegt hat man sich bislang in Meitingen. Das Sunsplash wird normalerweise mit dem Ende der Schulferien geschlossen, ob es heuer in die Verlängerung geht, wird zeitnah entschieden. Die meisten anderen Freibäder im Landkreis Augsburg schließen in den kommenden Tagen.

Sonderprogramme sollen nochmal Besucher locken

Viele Freibäder laden zum letzten Öffnungstag mit Sonderaktionen. Das Freibad Wertingen verlangt am Sonntag keinen Eintritt, in Dinkelscherben geht man zum letzten Badegang verkleidet ins Wasser. Nach dem Ende der Freibadsaison im Familienbad am Plärrer in Augsburg am kommenden Wochenende, gehört das Wasser den Hunden. Am 16. und 17. September jeweils von 10 bis 18 Uhr, präsentiert die Wasserwacht Augsburg-West dort die achte Auflage des ihres Hundebadetags "Bello´s Batschlach".

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