(Symbolbild) Bundespolizisten kontrollieren an der A3 bei Pocking einen Transporter
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Polizei zerschlägt internationalen Schlepperring

Polizei zerschlägt internationalen Schlepperring

Die deutsche und die österreichische Polizei haben einen internationalen Schlepperring zerschlagen. Die Täter sollen für die Schleusung von insgesamt mehr als 2.000 Frauen, Kindern und Männern verantwortlich sein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Ein großer Ermittlungserfolg gegen die internationale Schleuserkriminalität: Die deutsche und österreichische Polizei haben einen internationalen Schlepperring zerschlagen. Mehr als 2.000 Frauen, Kinder und Männer sollen die Kriminellen illegal geschleust haben. Auf ihre Spur kamen die Beamten durch Fahrzeugkontrollen im Oktober 2023 im deutsch-österreichischen Grenzgebiet bei Jandelsbrunn im Landkreis Freyung-Grafenau, wo auf beiden Seiten der Grenze zwei Autos mit insgesamt 23 Personen – darunter 13 Kinder – angehalten wurden. Die geschleusten Personen kamen vorwiegend aus der Türkei und aus Syrien.

Kriminelle: Vier Millionen Euro mit Schleusungen eingenommen

Im Zuge der Ermittlungen kam es zu mehreren Festnahmen und zur Sicherstellung umfangreichen Beweismaterials, das den international agierenden Schleuserring auffliegen ließ. In den vergangenen zwölf Monaten wurden mindestens 30 Tatverdächtige identifiziert.

Die Polizei spricht von einer weit verzweigten Schleuserstruktur. Die Bande soll von der serbisch-ungarischen Grenze aus operiert haben. Die Behörden gehen davon aus, dass die Gruppe dabei rund vier Millionen Euro verdient hat.

Internationale Zusammenarbeit zwischen Polizeibehörden

Für den Erfolg der Operation sei die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Behörden entscheidend gewesen, darunter auch Dienststellen aus Serbien, Ungarn, Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Erwin Pilgersdorfer, Bezirkspolizeikommandant im oberösterreichischen Urfahr, sagte: "Der größte Erfolg in diesem Fall ist, dass wir es geschafft haben, dass hier verschiedene Polizeieinheiten international zusammengearbeitet haben. Es kann nur so gehen. Eigentlich müssten wir noch intensiver zusammenarbeiten."

Haupttäter zum Teil bereits verurteilt

Wichtigstes Beweismittel seien sichergestellte Handys gewesen, darunter das Mobiltelefon des Kopfs der Bande. Thomas Eberl von der Bundespolizeidirektion München: "Vor allem die Auswertung hunderter Chatverläufe, die zum Teil übersetzt werden mussten, führten zu unwiderlegbaren Beweisen des Strafverfahrens; insbesondere gegen die beiden syrischen Haupttäter."

Drei führende Bandenmitglieder, zwei Syrer und ein Türke, wurden vom Landgericht Passau bereits zu Freiheitsstrafen verurteilt, zwei weitere in Österreich. Einige Mittäter befinden sich noch in Untersuchungshaft oder werden international gesucht.

Schlepperbande machte auf sozialen Medien Werbung

Die Polizei zeigte auf der Pressekonferenz auch eindrucksvolles Videomaterial. Zum einen war die waghalsige und lebensgefährliche Flucht eines Schleuserfahrzeugs zu sehen, das sich in einem anderen Fall der Polizeikontrolle entziehen wollte.

Zum anderen ein Video, mit dem die Schlepperbande in den sozialen Medien Werbung für sich machten. Dabei äußerten sich Flüchtende, die offensichtlich zufrieden mit der Arbeit der Schlepperbande waren.

Im Video aus dem Archiv: Die gefährliche Jagd nach Schleusern

(Symbolbild) Digitale Datenträger mussten ausgewertet werden
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