Violette Sterne am Himmel: Probe-Feuerwerk in Gerolzhofen im Dezember 2023
Bildrechte: BR / Carlotta Sauer
Videobeitrag

Probe-Feuerwerk in Gerolzhofen im Dezember 2023

Videobeitrag
>

Pyrotechnik-Branche erwartet erneut Rekord-Umsatz bis Silvester

Pyrotechnik-Branche erwartet erneut Rekord-Umsatz bis Silvester

Böller, Knaller und Raketen, egal zu welchem Preis: Feuerwerk wird immer teurer, trotzdem ist die Nachfrage so groß wie nie. Während die Branche seit der Corona-Pandemie boomt, fordert ein Bündnis ein bundesweites Böllerverbot.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Mit Blick auf die Verkaufszahlen dürften in der Pyrotechnikbranche in diesem Jahr nicht nur Böller und Raketen knallen, sondern auch Sektkorken. Denn auch in diesem Jahr steht die Branche vor einem Rekordgewinn. So erwartet der unterfränkische Pyrotechnik-Unternehmer Alexander Vollmann für 2023 einen noch höheren Umsatz der Branche als im vergangenen Jahr.

Mehr Böller und Co. – aus Protest gegen das Knallerverbot

Nach einem Verkaufsverbot in den Pandemiejahren 2020 und 2021 schossen die Verkäufe in die Höhe. In diesem Jahr gebe es, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, nochmals 30 Prozent mehr Bestellungen. Es gebe viele Kundinnen und Kunden, die im drei- bis vierstelligen Euro-Bereich bestellten, sagt Vollmann BR24. Viele hätten im vergangenen Jahr mehr Raketen und Co. gekauft – aus Protest gegen das vorherige Corona-Verbot.

Vollmann hatte sein Unternehmen "Pyrotechnix" mit Firmensitz in Gerolzhofen 2015 gegründet. In der Zeit um den Jahreswechsel macht er 90 Prozent seines Jahresumsatzes. Der Trend in der Branche: Weg von der Massenware, hin zu kostspieligem Feuerwerk: "Noch vor ein paar Jahren haben die Leute viele kleine Batterien gekauft, nun kaufen sie eher eine große Box", sagt Vollmann. Bei den sogenannten Verbundfeuerwerken sei traditionell die Farbe Gold beliebt. Böller nähmen einen sehr geringen Anteil auf dem Markt ein.

Breites Bündnis für Böllerverbot

Ein breites Aktionsbündnis aus Umwelt-, Verbraucher-, Tierschutz- und Gesundheitsorganisationen fordert dagegen ein bundesweites Böllerverbot. BR24 hat auf den Straßen Würzburgs nachgefragt und dabei kritische Stimmen eingefangen. So sagte ein Passant: "Ich böllere generell seit vielen Jahren nicht, weil ich das für Umweltverschmutzung und Geldverschwendung halte."

Ein junger Mann, der im Krankenhaus arbeitet, weist auf die vielen vermeidbaren und teilweise schweren Verletzungen durch Feuerwerkskörper hin. "Öffentliche Feuerwerke in der Stadt sind schön, aber privat müssen das nicht alle machen", sagt eine Frau. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der dpa sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung Gegner von Feuerwerk.

Weniger Verletzungen wegen Böllerverbot?

Ein Krankenpfleger steht in einem Krankenhaus neben einer Glastür mit der Aufschrift "Notaufnahme".
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Hauke-Christian Dittrich
Audiobeitrag

Keine zusätzliche Belastung für die Krankenhäuser: Das war die Begründung der Politik für das Feuerwerksverbot an den beiden Corona-Silvestern.

Kein Trend gegen das Böllern absehbar

Im vergangenen Jahr sind deutschlandweit genauso so viele Böller wie vor der Corona-Pandemie verkauft worden, dies entsprach einem Umsatz von 122 Millionen Euro. 9.100 Tonnen im Wert von knapp 47 Millionen Euro sind bundesweit importiert worden. Im Freistaat gab es 2022 es einen Umsatz von 21 Millionen Euro und damit so viel wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr.

Preislich sind Böller und Feuerwerke im vergangenen Jahr 50 bis 100 Prozent teurer geworden als 2019. Die Händler hatten aufgrund der Inflation mit hohen Lieferkosten für Ware aus dem Ausland zu kämpfen. In diesem Jahr sind noch höhere Preise für die Feuerwerke zu erwarten.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

11.12.2023: Unser Kommentarbereich ist im Moment wegen eines Software-Updates geschlossen. Der "Umbau" kann bis zu 48 Stunden dauern. Wir bitten um Verständnis.