Microautos sparen Parkraum
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Microauto parkt quer
Bildrechte: Oliver Römhild
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Microauto parkt quer

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Querparken mit dem Microauto – künftig ohne Knöllchen

Querparken mit dem Microauto – künftig ohne Knöllchen

Dürfen sogenannte Microautos auch quer zum Bordstein parken? Eine Münchnerin hat ihr Auto so abgestellt und dafür Strafzettel bekommen. Aber das wollte sie nicht auf sich sitzen lassen.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Margarethe Stadlbauer lebt sehr zentral in München und braucht ein Auto. Weil sie die Verkehrswende in der Stadt unterstützen will, entscheidet sie sich für ein sogenanntes Microauto mit Elektromotor. 2,50 lang und 1,50 Meter breit – deutlich kleiner als die üblichen Autos. Gekauft hat sie so einen Kleinwagen auch, weil vor ihrer Haustür Parkplätze sehr knapp sind, sie mit diesem Auto aber auch in sehr kleine Parklücken passt. Auch mal quer zum Bordstein halt – aber wen stört es, dachte sie sich.

Immer wieder Strafzettel fürs Querparken

Leider hat das die kommunale Verkehrsüberwachung nicht so entspannt gesehen und mehrmals Strafzettel an die Windschutzscheibe gehängt. "Da steht dann: Fahrzeug parkt quer, Beweismittel Foto, Sie parken nicht am rechten Fahrbandrand", zeigt Margarethe Stadlbauer eine dieser Verwarnungen. 15 Euro soll sie jedes Mal zahlen.

Beitrag zur Verkehrswende

Die Münchnerin parkt nicht nur quer, um Platz zu sparen. Ihr Auto ist so gebaut wie die legendäre Isetta von BMW – die Fahrertür geht nach vorne auf. Wenn sie längs parkt und der Wagen vor ihr nicht genügend Abstand hält, kann sie die Tür nicht mehr öffnen. So ein Microauto passt auch gut quer in den Parkstreifen. Weder hinten noch vorne ragt der Wagen heraus. Eigentlich sollte es in Innenstädten viel mehr solche Autos geben, sie wären ein Beitrag zu einer innerstädtischen Verkehrswende, sagt Stadlbauer.

Straßenverkehrsordnung mit Spielraum

Die Straßenverkehrsordnung sieht eigentlich nur Parken längs des Bordsteins vor, also nur in Fahrtrichtung. Insofern ist ein Strafzettel für Querparken zunächst mal nicht rechtswidrig. Margarethe Stadlbauer hat gegen die Strafzettel trotzdem immer Einspruch eingelegt. Aber der Aufwand wurde ihr zu viel, sie wollte die Sache grundsätzlich klären und hat dem Büro des Bürgermeisters geschrieben.

Stadt will Microautos unterstützen

Auch die Nachfrage von BR24 beantwortet Dominik Krause (Bündins'90/Grüne), 2. Bürgermeister Münchens, prompt. Er habe in dieser Sache das Kreisverwaltungsreferat (KVR), das für die Verkehrsüberwachung zuständig ist, bereits kontaktiert, "mit der Bitte, künftig auf Strafzettel für quer parkende Microautos zu verzichten. Zwar sagt die Straßenverkehrsordnung, dass Autos in Fahrtrichtung geparkt werden müssen, aber es gibt einen Ermessensspielraum, und den werden wir künftig auch zu Gunsten der Microautos nutzen."

KVR: Microautos dürfen quer parken

Mittlerweile – auch nach der medialen Berichterstattung über den Fall unter anderem in der Abendschau – hat das KVR angekündigt, dass Fahrzeuge wie der Microlino auch quer geparkt werden dürfen. Das Büro vom zweiten Bürgermeister Dominik Krause habe Margarethe Stadlbauer außerdem auf einen Brief hin mitgeteilt, dass sie die Mitarbeiter sensibilisieren wollen. "Jetzt hab ich’s für München erkämpft", freut sie sich.

Für München ist das also nun geklärt mit dem Querparken und Microautos. Allerdings entscheidet jede Kommune für sich, ob sie für quer parkende Microautos ihren Ermessensspielraum nutzt. Im Zweifel sollte man vielleicht beim Bürgermeister und der kommunalen Verkehrsüberwachung erst nachfragen.

Im Video: Parken mit dem Microauto in München

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