Zollbeamte im Einsatz (Symbolbild)
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Razzia in der Security-Branche: Verdacht auf Sozialbetrug

Razzia in der Security-Branche: Verdacht auf Sozialbetrug

Mit Einsätzen in sechs Bundesländern sind Ermittler gegen Sozialversicherungsbetrug in der Security-Branche vorgegangen. Über 30 Wohn- und Geschäftsräume – die Hälfte davon in Bayern – wurden unter Federführung des Landshuter Zolls durchsucht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Wegen des Verdachts auf Sozialversicherungsbetrug in der Security-Branche haben rund 200 Zöllnerinnen und Zöllner in sechs Bundesländern Wohn- und Geschäftshäuser durchsucht. Die Einsätze fanden ab dem frühen Dienstagmorgen in Südbayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz statt. Dabei wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaften Landshut und München I Durchsuchungsbeschlüsse in 34 Objekten vollstreckt, die Hälfte davon in Bayern.

Beschuldigte haben ihren Firmensitz in Bayern

Das Hauptzollamt Landshut hatte bei der Razzia die Federführung. In dessen Zuständigkeitsgebiet hätten die Beschuldigten ihren Betriebs- und Wohnsitz, sagte eine Behördensprecherin dem BR.

"Neben den Wohnanschriften und Unternehmen der Beschuldigten erstreckte sich der Einsatz auch auf Firmen, die in das Betrugsmodell involviert sein könnten, und auf mutmaßliche Scheinfirmen", erläuterte die Sprecherin.

Mindestens 1,5 Millionen Euro Schaden

Die mutmaßlichen Täter sollen Unternehmen genutzt haben, um im Rahmen eines Kettenbetrugs Sozialversicherungsbeiträge zu hinterziehen. Dem Staat und den Sozialkassen soll dadurch nach jetzigem Stand ein Schaden von mindestens 1,5 Millionen Euro entstanden sein.

Beim sogenannten Kettenbetrug werden bewusst falsche Belege – etwa Rechnungen für nie erbrachte Leistungen – gekauft und weiterverkauft. Ziel ist es, durch diese Scheinrechnungen Betriebsausgaben vorzutäuschen, um Steuern und Sozialabgaben zu hinterziehen. Häufig dient dies auch dazu, Schwarzlohnzahlungen zu verschleiern.

Die Arbeitnehmer der Rechnungskäufer würden meist nicht oder nur mit einem geringeren Arbeitslohn zur Sozialversicherung angemeldet und durch Schwarzgeldzahlungen entlohnt, so der Landshuter Zoll.

Unterlagen und Datenträger sichergestellt

Bei der Durchsuchung in den Morgenstunden des Dienstags sollten vorrangig Beweismittel wie Geschäftsunterlagen, Datenträger und Mobiltelefone sichergestellt werden. Diese müssen nun ausgewertet werden, wie der Zoll mitteilte. 

Zudem seien erste Zeugen vernommen worden. Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen mehrere Personen wegen des Verdachts des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt und der Beihilfe hierzu.

Mit Informationen von dpa und AFP

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