Die sogenannte Brechanlage zerkleinert große Beton-Stücke aus abgerissenen Gebäuden.
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Die sogenannte Brechanlage zerkleinert große Beton-Stücke aus abgerissenen Gebäuden.

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Recycling-Beton: Eine nachhaltige Alternative?

Recycling-Beton: Eine nachhaltige Alternative?

Sand, Kies und Wasser werden weltweit immer knapper. Deshalb setzt die Baubranche vermehrt auch auf ressourcenschonende Rohstoffe. Eine Idee: Beton aus abgerissenen Gebäuden und Brücken zerkleinern und wiederverwenden. Ein Beispiel aus Unterfranken.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Eine riesige Maschine bei einem Baustoffunternehmen in Kitzingen: Transportbänder, Trichter, Rutschen, Container, ein Fahrerhäuschen. In dieser sogenannten Brechanlage entsteht recycelter Beton. Dazu braucht es Bauschutt, meist Beton aus abgerissenen Gebäuden oder Brücken. Die Maschine zerkleinert die großen Betonstücke, die hinten in Kieselsteingröße wieder herauskommen.

Gegen Rohstoff-Knappheit: Recycling-Beton statt Kies

Der recycelte Bauschutt ersetzt in der Betonmischung nachher knapp die Hälfte des natürlichen Rohstoffs Kies – in Einzelfällen den gesamten Kiesanteil, so das Bayerische Bauministerium. Dazu kommen – wie bei herkömmlichem Beton – Zement, Sand, Wasser und bei Bedarf natürlicher Kies. So entsteht ein Rohstoff-Kreislauf.

Die Abkürzung für Recycling- oder ressourcenschonenden Beton ist R-Beton. Denn längst sind Rohstoffe nicht mehr endlos verfügbar. Vor Ort sind viele Kies-Vorkommen bereits abgebaut. Weltweit ist die Ressource Sand knapp geworden. Die vergangenen Jahre des Baubooms haben Unmengen an Sand und Kies aus Flüssen und dem Meer verschlungen.

Umweltstation Würzburg: erstes öffentliches Gebäude in Bayern aus R-Beton

Als die Umweltstation in Würzburg vor sechs Jahren neu gebaut werden musste, war deshalb sofort klar: Es braucht ressourcenschonende, nachhaltige Rohstoffe. Das runde Gebäude aus Beton und Holz hat schon Preise gewonnen für seine außergewöhnliche Architektur. Und: Laut Bundesbauministerium ist es das erste öffentliche Gebäude in Bayern, bei dem R-Beton verwendet wurde.

"Uns gings darum – auch unabhängig vom CO2 – ein Zeichen zu setzen", sagt Wolfgang Kleiner. Er hat den Bau als Werkleiter der Stadtreiniger betreut. Vor vier Jahren wurde die Umweltstation im Neubau eröffnet. Von den 1.380 Tonnen Beton, die hier verbaut sind, sind rund 80 Prozent Recycling-Beton. Viel davon stammt von einer Autobahnbrücke an der A3 bei Helmstadt im Landkreis Würzburg. "Darin stecken ja bereits Sand, Kies und Zement – die Rohstoffe sparen wir uns zum Teil. Außerdem schaffen wir so kurze Transportwege", so Kleiner.

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Von den 1.380 Tonnen Beton, die bei der Umweltstation in Würzburg verbaut sind, sind rund 80 Prozent Recycling-Beton.

Nachhaltige Alternative: Kreislaufwirtschaft und kurze Wege

Dieselben Ansprüche hat das Baustoffunternehmen LZR in Kitzingen: "Wir wollen den Rohstoff nicht über 300 Kilometer zu uns fahren. Das würde das Ziel verfehlen", so Gesellschafter Hermann Reifenscheid. "Wir sollten versuchen, mit heimischen Rohstoffen klarzukommen."

Der Beton, der aktuell zerkleinert wird, stammt etwa von einer abgerissenen Autobahnbrücke an der A7 in der Nähe von Würzburg. Eine klimafreundliche Alternative also zum herkömmlichen Beton. Da sind sich alle einig: Anbieter, Verbraucher und die Politik.

Hürden bei der Erhöhung der Recycling-Quote bei Bauschutt

Die Bayerische Staatsregierung möchte den Anteil von Bauschutt, der recycelt wird, in den nächsten zwei Jahren nochmal um 20 Prozent erhöhen. Doch nicht alles davon eignet sich zur Herstellung von R-Beton, sagt Hermann Reifenscheid vom Kitzinger Baustoffunternehmen: "Wir bekommen so viel Material, also reinen Betonaufbruch, der sich für R-Beton eignet, gar nicht. Ich glaube man überschätzt einfach die Recyclingquote."

Zahlen dazu, wie viel R-Beton aktuell schon eingesetzt wird, liegen dem Bayerischen Bauministerium auf Anfrage nicht vor. Aber klar ist, dass nicht jeder Bauschutt R-Beton-tauglich ist. Das allermeiste landet deshalb weiterhin beim Straßenbau. Eine weitere Hürde: Eine Förderung vom Freistaat für Unternehmen, die Bauschutt zur Herstellung von R-Beton recyceln, gibt es in Bayern nicht. Gleichzeitig steigen die Kosten für den Bau von Gebäuden, bei denen dieser R-Beton verwendet wird.

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