Wöhrder See
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In Nürnberg ist das Baden in der Pegnitz nicht erlaubt, nur an der Norikusbucht des Wöhrder Sees ist es offiziell möglich.

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Reinspringen oder nicht? Was beim Wildbaden zu beachten ist

Reinspringen oder nicht? Was beim Wildbaden zu beachten ist

Heiße Temperaturen und oft überfüllte Freibäder, das lockt viele Menschen in Bayerns Flüsse und Seen. Auch wenn das Wildbaden prinzipiell erlaubt ist, gibt es einiges zu beachten.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Im Bayerischen Wassergesetz (BayWg) steht, dass "grundsätzlich jedermann oberirdische Gewässer unter anderem zum Baden ohne behördliche Genehmigung (…) unentgeltlich benutzen" darf. Das heißt, Wildbaden ist grundsätzlich erlaubt. Landkreise und Städte können aber Badeverbote aussprechen, so Stefan Bertelmann, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftsamts in Nürnberg. Beachtet werden muss auch die eigene Sicherheit, denn Baden ohne Aufsicht ist mit einem höheren Risiko verbunden.

Online vorher checken, wo man baden kann

Wer auf Nummer sicher gehen will, wo gebadet werden darf, kann dies in der Regel auf den Webseiten der Städte und Landkreise herausfinden, erklärt Stefan Bertelmann. Auch auf der Website "Naturerlebnis Bayern" des Bayerischen Umweltministeriums gibt's praktische Hinweise zum Wildbaden.

In Nürnberg ist das zum Beispiel in der Pegnitz nicht erlaubt, nur an der Norikusbucht des Wöhrder Sees ist es offiziell möglich, sagt Bertelmann . Gerade im Stadtgebiet gebe es einen "hohen Nutzungsdruck", weswegen man hier die Natur schützen wolle. Weitere Aspekte seien zum Beispiel Äste oder Baumstämme, an denen man sich verletzen könne.

Auch deshalb sei das Baden verboten. Nicht alle scheinen das zu wissen, denn in den vergangenen Tagen sind trotzdem viele in der Pegnitz in Nürnberg geschwommen. Auch im Bereich des Stadtteils Erlenstegen, obwohl hier ein Naturschutzgebiet ist. Allerdings: Nur wenige Schilder weisen darauf hin.

Wasserqualität wird immer besser

Positiv: Die Wasserqualität der Flüsse und Seen in Bayern hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Ein Grund dafür sind unter anderem bessere Kläranlagen. Trotzdem, nach starken Regenfällen oder Hochwasser sollten die Gewässer gemieden werden. Es findet dann eine "Entlastung der Kanalisation statt", sagt Stefan Bertelmann. Das sei zwar rechtlich in Ordnung, allerdings steige dadurch auch die Keimbelastung. Bei Niedrigwasser, wie derzeit bei einigen Flüssen Bayerns, empfiehlt es sich auch, genügend Abstand zu Klärwerken zu halten. Das Mischverhältnis zwischen Klärwasser und Flusswasser sei dann einfach nicht mehr optimal, die Keimbelastung ebenfalls erhöht.

  • Zum Artikel: Badegewässer in Bayern: Wie ist die Wasserqualität?

Artenschutz vor Badespaß

Bei Reinhard Scheuerlein, Regionalreferent des Bund Naturschutz in der Oberpfalz, schlagen zwei Herzen in der Brust, wenn er die jungen Menschen sieht, die voll Freude bei diesen heißen Temperaturen in die Flüsse springen. Einerseits sollen die Menschen die Natur hautnah erleben können, anderseits müssen Pflanzen- und Tierarten geschützt werden.

Gerade hier in den Pegnitzauen im Nürnberger Stadtteil Erlenstegen, dem Naturschutzgebiet, gebe es verschiedene Fisch- und Vogelarten, die verdrängt werden, wenn viele Menschen im Fluss baden. Besser sei es, nur an offiziell ausgewiesenen Stellen zu baden, so schütze man die Natur. Bei Bayerns Seen gelte ähnliches. Von Schilf und Röhrichtbeständen solle man Abstand halten, weil hier Vögel brüten. Ein weiterer Tipp: Sonnencreme sollte man lieber erst nachdem Baden auftragen, da die Cremes Mikroplastik enthalten, dass sei schlecht für die Natur, so Scheuerlein.

DLRG warnt vor unterschätzten Gefahren beim Wildbaden

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sieht beim Baden von unbewachten Gewässern, also beim Wildbaden, ein erhöhtes Risiko zu ertrinken. Starke Strömungen, Strudel und Steilufer würden von den Menschen oft unterschätzt.

Außerdem könnten in Bayern immer weniger gut schwimmen – nur 37 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen hätten ein Schwimmabzeichen, dass sei deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 46 Prozent, meint Miriam Alkov vom Kreisverband des DLRG in Nürnberg-Roth-Schwabach. Von den über 50-Jährigen könne sogar nur etwa jeder Zweite schwimmen – ein Grund, warum besonders viele ältere Menschen ertrinken. An Schwimmverbote, wie zum Beispiel teilweise am Münchner Eisbach, sollte man sich unbedingt halten. Hier würden immer wieder Menschen ertrinken, da es Wasserwalzen gebe, die die Menschen nach unten ziehen.

Wer also ein paar Regeln beachtet, sich vorher gut informiert, der kann auch beim Wildbaden viel Spaß haben. Das Beste dabei: Das Ganze ist in der Regel kostenlos.

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