Schüler als "Angeklagte" und "Richter"
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Rollenspiel vor Gericht: Schüler als "Angeklagte" und "Richter"

Rollenspiel vor Gericht: Schüler als "Angeklagte" und "Richter"

Einen Gerichtssaal kennen nur die wenigsten Jugendlichen von innen. Um Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie ein Prozess abläuft, hat die Nürnberger Justiz ein Rollenspiel organisiert. Die Teenager mimten den Angeklagten, Staatsanwalt und Richter.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der 16-jährige Erik verliest mit strenger Miene die Anklage. Er darf heute in die Rolle des Staatsanwalts schlüpfen, seine Mitschülerin Michaela mimt die Angeklagte, die einem Bekannten die Nase gebrochen haben soll und nun wegen Körperverletzung vor Gericht steht. Das Ganze findet nicht in Wirklichkeit statt, sondern ist ein gespielter Prozess im Rahmen einer Präventionswoche der Nürnberger Justiz.

Bewusstsein für strafrechtliche Konsequenzen schaffen

Florian Ruhs beobachtet die Szene, die die Schülerinnen und Schüler nachstellen. Er ist Staatsanwalt – kein gespielter, sondern ein echter – und wünscht sich, dass das Rollenspiel noch länger im Kopf der Beteiligten nachhallt: "Ich hoffe, dass die das mitnehmen, dass so ein Verfahren eindrücklich ist und das eben so eine Straftat, wenn man sie begeht, zu so einen Verfahren führt."

Einschüchternde Erfahrung

Tatsächlich macht der Prozess auf die Beteiligten jede Menge Eindruck – auch wenn alles nur gespielt ist. "Wenn man sich vorstellt, dass man da so auf der Bank sitzt, so ganz allein mit seinem Verteidiger – das ist schon einschüchternd. Da denk' ich mir, lieber nicht klauen", sagt Marin. Und Michaela, die sich in ihrer Rolle für Körperverletzung an einem Mitschüler verantworten muss, ergänzt: "Ich glaube, das ist nochmal ein anderes Gefühl, wenn man dann wirklich Angeklagter ist. Es ist auf jeden Fall ein sehr aufregendes Gefühl."

Handy-Videos können zur Straftat werden

Auch im Umgang mit dem Handy und dem Internet sollen die Schülerinnen und Schüler sensibilisiert werden. Vielen Jugendlichen sei nicht klar, wie schnell sie sich damit strafbar machen können, sagt der 'echte' Staatsanwalt Sebastian Pelkofer, der bei dem Rollenspiel im Gerichtssaal ebenfalls zusieht. "Wir möchten den Schülern vor allem mit auf den Weg geben, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist, dass man sich strafbar macht, wenn man beleidigende Inhalte über Instagram oder Snapchat teilt, wenn man pornografische Videos oder Bilder an andere Jugendliche schickt."

Denn Ziel des Projekts ist die Aufklärung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Kampagne "Mach-dein-Handy-nicht-zur-Waffe" (externer Link). An der Präventionswoche der Nürnberger Justiz nahmen mehrere Schulklassen von Nürnberger Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien teil.

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